Die US-Streitkräfte haben nach Angaben des Pentagon den neuen Anführer der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Afghanistan getötet. Abu Sajed sei bereits am Dienstag bei einem Luftangriff auf das regionale IS-Hauptquartier in der nordöstlichen Provinz Kunar getötet worden, teilte die Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums mit. Bei dem Angriff seien noch weitere Dschihadisten getötet worden.
Der IS ist seit 2015 in Afghanistan aktiv und soll dort nie mehr als 3000 Kämpfer gehabt haben. Lange Zeit war er nur in den beiden Provinzen Nangarhar und Kunar präsent. Amerikanische und afghanische Streitkräfte fliegen seit Monaten schwere Luftangriffe auf IS-Stellungen.
Sajed hatte erst kürzlich die Nachfolge des Ende April getöteten regionalen IS-Anführers Abdul Hasib angetreten. Hasib war nach afghanischen Angaben bei einem Einsatz von Spezialkräften in der östlichen Provinz Nangarhar getötet worden. Er galt als Drahtzieher des Anschlags auf das größte afghanische Militärkrankenhaus im März mit mindestens 50 Toten.
Der Luftangriff in Kunar werde die Bestrebungen der Extremisten, ihre Präsenz in Afghanistan auszuweiten, schwer beschädigen, erklärte die Pentagon-Sprecherin. Im Irak hatte die dortige Regierung zu Beginn der Woche die vollständige Rückeroberung der IS-Hochburg Mossul verkündet. In Syrien sind von den USA unterstützte arabische und kurdische Kämpfer in das Zentrum der bisherigen IS-Hochburg Raka vorgedrungen.
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