Zwei pensionierte US-Generäle haben die Regierung
von Präsident Joe Biden für den chaotischen Abzug der US-Amerikaner aus
Afghanistan verantwortlich gemacht. Insbesondere das Außenministerium
habe Evakuierungen unzureichend geplant und diese nicht
rechtzeitig angeordnet, sagten Ex-Generalstabschef Mark Milley und
der frühere General des Zentralkommandos, Frank McKenzie, am Dienstag
vor dem Auswärtigen Ausschuss des Repräsentantenhauses aus. Der von den Republikanern geführte Ausschuss über den Abzug der US-Truppen im August 2021 ist damit zu Ende gegangen.
Milley und McKenzie sagten knapp vier Stunden lang aus. Inmitten einer stark politisierten Fragerunde von republikanischen und demokratischen Abgeordneten deuteten die beiden ehemaligen Generäle an, dass weder die Regierung Trump noch die Regierung Biden die Geschehnisse in Afghanistan im Griff hatten.
Milley teilte mit, das Außenministerium habe am 14. August 2021 die
Entscheidung zur Evakuierungsoperation getroffen, woraufhin sich das
US-Militär schneller in Bereitschaft versetzt, mobilisiert habe und
dann ausgerückt sei, als jedes andere Militär in der Welt es jemals
vermocht hätte.
„Der fundamentale Fehler war das Timing des State Department“
Dennoch sei die Entscheidung des Außenministeriums zu spät gekommen.
„Der fundamentale Fehler, das fundamentale Manko, war das Timing des
State Department“, sagte Milley. „Es war zu langsam und zu spät.“
Evakuierungsanordnungen müssten aus dem Außenministerium kommen,
sagte McKenzie. Doch in den Wochen und Monaten vor dem Fall Kabuls an
die Taliban sei es das Pentagon gewesen, das das State Department zu
Evakuierungsplänen gedrängt habe. Das Verteidigungsministerium habe
dabei damals die Sorge gehegt, dass das Außenministerium nicht bereit
sei. „Wir hatten schon am 9. Juli (2021) Truppen in der Region, aber
wir konnten nichts tun“, ergänzte McKenzie. Auch er bezeichnete das
Timing des Außenministeriums als „den fatalen Makel“, der das schuf,
was im August passierte.
Untersuchungsbericht machte zuvor Trump für Fehler verantwortlich
Die Republikaner haben Biden vorgeworfen, nicht die Verantwortung für
das Versagen im Vorfeld des Eroberungszugs der Taliban in Afghanistan
übernommen zu haben. Zudem haben sie ihm die Schuld an jenen
chaotischen Szenen am Kabuler Flughafen im Sommer 2021 zugewiesen, wo
rund 170 Afghanen und 13 US-Soldaten bei einem Selbstmordanschlag
getötet wurden.
Die US-Regierung hatte im April 2023 Auszüge aus einem Untersuchungsbericht zu den Ursachen des Afghanistan-Debakels 2021 veröffentlicht. Die Verantwortung für den chaotischen Abzug der US-Truppen aus dem Land trägt demnach in erster Linie der frühere Präsident Donald Trump – obwohl sich das Debakel während der Amtszeit von dessen Nachfolger Joe Biden ereignete. Biden sei durch die Entscheidungen seines Vorgängers
„stark eingeengt“ gewesen, heißt es in der ressortübergreifenden
Untersuchung unter Federführung des Nationalen Sicherheitsrats.
Zwei pensionierte US-Generäle haben die Regierung
von Präsident Joe Biden für den chaotischen Abzug der US-Amerikaner aus
Afghanistan verantwortlich gemacht. Insbesondere das Außenministerium
habe Evakuierungen unzureichend geplant und diese nicht
rechtzeitig angeordnet, sagten Ex-Generalstabschef Mark Milley und
der frühere General des Zentralkommandos, Frank McKenzie, am Dienstag
vor dem Auswärtigen Ausschuss des Repräsentantenhauses aus. Der von den Republikanern geführte Ausschuss über den Abzug der US-Truppen im August 2021 ist damit zu Ende gegangen.
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