NEW YORK (dpa-AFX) – Nach dem gedämpften Wochenstart im US-Leitindex Dow Jones dürften die Anleger am Dienstag an der Wall Street auch bei den Standardwerten wieder etwas mutiger zugreifen. Dabei gibt laut Börsianern vor allem die Berichtssaison den Takt vor, während die Inflations- und Konjunktursorgen zunächst etwas in den Hintergrund rückten.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn mit 0,39 Prozent im Plus auf 35 398 Punkte, womit das Rekordhoch aus dem August wieder näher rückt. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde mit einem Plus von 0,34 Prozent auf 15 353 Zähler erwartet.
Am Montag hatten zwar die Techwerte an ihre jüngste Rally anknüpfen können, doch Inflationssorgen infolge schwacher Konjunkturdaten aus den USA und China setzen dem Schwung im Dow vorerst ein Ende. Der US-Leitindex war dadurch am Vortag mit einem kleinen Abschlag aus dem Handel gegangen, nachdem er in der vergangenen Woche noch rund 1,6 Prozent zugelegt hatte.
Da am neuen Handelstag der Konjunkturkalender nur dürftig gefüllt ist, konzentrieren sich die Marktteilnehmer vor allem auf den Zahlreigen der US-Konzerne. Als heißes Thema am Markt gilt zudem der Start des ersten Bitcoin-Future-ETFs in den USA. Die Lancierung sei ein wichtiges Signal an die Branche, schrieb hierzu Timo Emden von Emden Research. „Weitere ETFs dürften im Falle einer erfolgreichen Zulassung in Kürze folgen“, glaubt der Marktkenner. Der Bitcoin wurde zuletzt von dieser Aussicht beflügelt.
Bei den Einzelaktien gerieten Papiere von Procter & Gamble vorbörslich unter Druck, nachdem der Hersteller von Ariel-Waschmittel und Pampers-Windeln wegen höherer Kosten trotz Umsatzplus einen Gewinnrückgang ausgewiesen hatte. Die Quartalszahlen waren dabei jedoch besser als erwartet ausgefallen.
Auch den Papieren von Johnson & Johnson konnte eine angehobene Jahresprognose zunächst keinen Rückenwind verleihen, die Aktie lag vor dem offiziellen Handelsstart leicht im Minus. Der Pharmakonzern war nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal auch mutiger für das Gesamtjahr geworden.
Zu den weiteren Unternehmen mit Zahlen gehören etwa der Tabakkonzern Philip Morris und der Versicherer Travelers, der trotz hoher Katastrophenschäden besser als gedacht abschnitt. Der Konzern habe respektable Resultate im dritten Quartal erzielt, lobte RBC-Analyst Mark Dwelle.
Nachbörslich stehen dann die Zahlen des Streamingdienstes Netflix und der Fluggesellschaft United Airlines im Rampenlicht.
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