NEW YORK (dpa-AFX) – Nach drei etwas schwächeren Handelstagen in Folge wird der US-Aktienmarkt zur Wochenmitte stabil erwartet. Die aktuell wieder schwächelnden Energiepreise stützen die leicht freundliche Marktstimmung. Zugleich aber bereiten die just veröffentlichten Verbraucherpreise neue Bauchschmerzen. Die Teuerung in den USA zog im September erneut etwas an. Analysten hatten indes im Schnitt mit einer zum Vormonat unveränderten Inflationsrate gerechnet.
Im Fokus steht zudem der Auftakt der Berichtssaison, den die Großbank JPMorgan Chase an diesem Mittwoch mit der Veröffentlichung ihres Zahlenwerks einläutete. Wie erwartet wurde außerdem vorerst der Zahlungsausfall der US-Regierung abgewendet. Am Dienstagabend hatte auch das Repräsentantenhaus einer kurzzeitigen Erhöhung der Schuldenobergrenze zugestimmt, um der Regierung zumindest bis Anfang Dezember finanziellen Spielraum zu geben. US-Präsident Joe Biden muss das Gesetz jetzt noch unterzeichnen.
Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn 0,06 Prozent im Plus bei 34 400 Punkten. Der Nasdaq 100 wird 0,26 Prozent höher bei 14 700 Punkten erwartet.
In den USA hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im September wieder verstärkt. Die Jahresinflationsrate legte von 5,3 Prozent im Vormonat auf 5,4 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate erwartet. Mit dem Anstieg erreichte die Inflation in den USA wieder das Niveau der Sommermonate Juni und Juli, als die Rate den höchsten Wert seit 2008 erreicht hatte.
Die Ölpreise pendeln aktuell je nach Sorte weiter über und um die 80 US-Dollar je Barrel und bleiben damit nahe mehrjähriger Höchststände. Unvermindert sind die Sorgen groß, dass die Ölpreisrally zu Energieengpässen führen und die sich von der Corona-Krise erholende Weltwirtschaft abwürgen könnte.
Unter den Einzelwerten dürften die Quartalszahlen der US-Bank JPMorgan Chase wohl das wichtigste Ereignis des Tages sein. Vorbörslich ging es für die Aktie um 0,6 Prozent nach oben. Die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise bescherte dem Geldinstitut im Sommer einen überraschend hohen Überschuss, wobei das Fusionsberatungsgeschäft zugleich den bislang höchsten Quartalsgewinn erwirtschaftete.
Mit Spannung wird nun darauf gewartet, wie sich die anderen Banken geschlagen haben. An diesem Donnerstag folgen mit ihren Geschäftsberichten unter anderem Morgan Stanley, die Citigroup und auch die Bank of America.
Qualcomm hatte am Vorabend ein neues Aktienrückkaufprogramm über zehn Milliarden Dollar angekündigt, woraufhin die Papiere des auf den Mobilfunksektor ausgerichteten Halbleiterherstellers nun vor dem Handelsstart um 1,8 Prozent stiegen.
Apple indes büßten 0,7 Prozent ein. Informierten Quellen zufolge könnte der IT-Konzern aufgrund der Lieferengpässe bei Halbleitern sein Jahresproduktionsziel für das iPhone 13 um bis zu 10 Millionen Stück kürzen.
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