NEW YORK (dpa-AFX) – An den US-Börsen dürfte es am Mittwoch abwärts gehen. Nach der jüngsten Rally herrscht zunehmend Vorsicht, zumal wegen des tags darauf anstehenden „Thanksgiving“-Festes zahlreiche Konjunkturdaten zur Wochenmitte veröffentlicht werden. Die größte Aufmerksamkeit dürfte allerdings dem Protokoll der US-Notenbank (Fed) an diesem Abend gelten.
Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,45 Prozent tiefer auf 35 652 Zähler. Der Nasdaq 100 wird 0,52 Prozent tiefer auf 16 222 Punkte erwartet.
Da viele US-Bürger den nationalen Feiertag „Thanksgiving“ am Donnerstag, für ein verlängertes Wochenende nutzen, rücken zunächst die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Auftragseingänge für langlebige Güter im Oktober in den Blick, die insgesamt gesehen gemischt ausfielen.
Kurz nach dem Börsenstart stehen die Konsumausgaben und Inflationsdaten für Oktober auf der Agenda sowie November-Daten der Universität Michigan zum Konsumklima. Außerdem werden noch Immobiliendaten und schließlich noch der wöchentliche Ölbericht veröffentlicht.
Im späteren Handelsverlauf dann rückt das Protokoll (Minutes) der jüngsten US-Notenbanksitzung (Fed) in den Fokus. Die Minutes selbst dürften laut Marktanalyst Michael Hewsonvon CMC Markets UK keine großen Überraschungen bieten. Sie könnten aber einen guten Einblick in die Beratungen des Offenmarktausschusses (FOMC) geben, als es um Umfang des ersten Taperings – also des ersten Zurückfahrens von Anleihekäufen – gegangen sei. Dabei dürfte vor allem interessant sein zu erfahren, wie viele FOMC-Mitglieder einen schnelleren Schritt gewünscht hätten, schrieb er.
Unter den Einzelwerten stehen wohl die Computer-Konzerne Dell und HP Inc mit ihren am Vorabend vorgelegten Zahlen im Blick. Dank einer starken PC-Nachfrage verdienten beide glänzend. Dell und HP profitierten in der Corona-Pandemie weiter vom Trend zum Homeoffice und einem erhöhten IT-Bedarf. Vorbörslich gewannen Dell etwas mehr als zwei Prozent und HP zogen um etwas mehr als sieben Prozent an.
Die Erwartung starker Umsatzeinbußen machte vorbörslich ein Viertel des Börsenwertes von Gap zunichte. Wegen weltweiter Probleme in der Lieferkette warnte die Modekette, dass ihr ein schwächeres Weihnachtsgeschäft bevorstehe und im laufenden Jahr insgesamt bis zu 650 Millionen Dollar (578 Mio Euro) an Erlösen entgehen könnten. Zudem sei mit deutlich höheren Frachtkosten zu rechnen. Der Konzern, zu dem Marken wie Old Navy, Banana Republic und Athleta gehören, strich seine Jahresziele daher deutlich zusammen.
Inwiefern die Aktien der Einzelhändler und Apothekenketten Walmart, CVS und Walgreens unter einem Schuldspruch im Opioid-Verfahren leiden werden, wird sich zum Handelsstart zeigen. Vorbörslich waren sie wenig bewegt. Alle drei wurden in einem richtungsweisenden Verfahren von der Jury eines Bundesgerichts in Cleveland schuldig gesprochen, durch zu laxe Vergabe von süchtig machenden Arzneimitteln zur verheerenden Opioid-Krise beigetragen zu haben. Die Unternehmen kündigten Berufung an.
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