NEW YORK (dpa-AFX) – Hohe Kursverluste nach den Geschäftszahlen der beiden Tech-Giganten Intel und IBM haben vor dem Wochenende die Rekordjagd an der Wall Street abgeblasen. Beide Aktien gerieten am Freitag unter starken Verkaufsdruck. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial , in dem beide Titel enthalten sind, gab um 0,28 Prozent auf 31 089 Punkte nach.
Das Zugpferd der jüngsten Rally, der technologielastige Nasdaq 100 , lag mit 0,15 Prozent auf 13 385 Zähler im Minus. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,11 Prozent auf 3849 Punkte ebenfalls leicht nach. Am Vortag hatten sich alle drei genannten Börsenbarometer noch zu neuen historischen Höchstständen aufgeschwungen.
Schon am Vortag hatten der Dow und der S&P anfängliche Gewinne nicht bis zur Schlussglocke halten können. Langsam aber sicher macht die Euphorie über Joe Bidens Amtsantritt wieder den Sorgen um die Corona-Pandemie Platz. Auch stoßen die Pläne des neuen US-Präsidenten für ein weiteres großes Konjunkturpaket zum Kampf gegen die Auswirkungen der Pandemie auf Widerstand im Senat. Bidens Demokraten haben dort zwar dank der Stimme von Vizepräsidentin Kamala Harris eine hauchdünne Mehrheit. Für viele Maßnahmen ist Biden aber auf Abweichler aus den Reihen der Republikaner angewiesen.
Die Aktien von IBM sackten als größter Verlierer im Dow um fast zehn Prozent ab auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Der Computer-Dino hat zum Jahresende überraschend deutliche Geschäftseinbußen hinnehmen müssen. So brach der Nettogewinn aufgrund hoher Ausgaben für den Konzernumbau um zwei Drittel ein. Der Konzernumbau bei IBM werde auch im neuen Jahr fortdauern, sagte Analyst David Vogt von der UBS. Die Ergebnisse im Cloud-Geschäft seien deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Intel hatte dagegen am Donnerstag kurz vor Handelsschluss mit dem Quartalsbericht die Anleger überzeugt. Der Kurs war am Donnerstagabend in der Spitze um neun Prozent nach oben geschnellt auf den höchsten Stand seit Juni vergangenen Jahres. Auf diesem Niveau machten Investoren nun am Freitag Kasse und strichen Kursgewinne ein. Zudem waren einige Investoren offenbar enttäuscht über Aussagen des angehenden Vorstandschefs Pat Gelsinger, der weiterhin den Großteil der Intel-Chips selbst fertigen will – was einige wegen der Probleme der hauseigenen Fertigungstechnik in der jüngeren Vergangenheit kritisch sehen. Die Intel-Papiere büßten mehr als acht Prozent ein.
Aktien von Schlumberger drehten nach anfänglichen Verlusten ins Plus und gewannen 0,5 Prozent. Der Ausrüster und Dienstleister für die Öl- und Gasbranche übertraf mit dem Quartalsgewinn die Erwartungen. Der fallende Ölpreis drückte hingegen am Freitag auf die Notierungen großer Ölkonzerne wie Chevron und Exxon Mobil.
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