NEW YORK (dpa-AFX) – An der Wall Street haben sich die wichtigsten Indizes etwas von dem Kursrutsch am Freitag erholt. Dabei halfen am Montag positiv aufgenommene Konjunkturdaten zur Stimmung in der Industrie. Die Grundstimmung der Anleger ist weiter von Vorsicht geprägt, bevor am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Agenda steht.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg nach einem nervösen Handelsstart um 0,26 Prozent auf 33 061,32 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,30 Prozent auf 4144,41 Punkte. Für den technologielastigen und besonders schwankungsanfälligen Nasdaq 100 ging es um 0,60 Prozent auf 12 931,42 Punkte nach oben.
Wenn die Fed am Mittwoch ihre geldpolitischen Beschlüsse bekannt geben wird, gehen Anleger derzeit von einer Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte aus. „Doch darüber hinaus warten die Investoren auf neue Erkenntnisse über die zusätzlich anstehenden Schritte zur Bekämpfung der Inflation“, blicken die Experten der Privatbank Metzler über die konkreten Beschlüsse hinaus.
Konjunkturell bleiben die Corona-Lockdowns in China und der anhaltende Ukraine-Krieg international bedeutende Sorgenpunkte für die Anleger. Auch deshalb standen frische Konjunkturdaten aus den USA am Montag besonders im Blick. So hat sich die Stimmung in der US-Industrie im April zwar überraschend verschlechtert, wie der unerwartete Rückgang des Einkaufsmanagerindex ISM für den Monat April zeigte. Dieses Barometer für die US-Industrie, das als Gradmesser für das gesamtwirtschaftliche Wachstum gilt, liegt aber dennoch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Eher positiv lautete damit auch das Fazit von Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen: „Das wichtige, nationale Stimmungsbarometer der US-Industrie fällt solide aus, obwohl die Erwartungen klar verfehlt wurden.“ Da der Index noch immer deutlich im Expansionsbereich liege, werde an den Zinserwartungen bezüglich der Fed in dieser Woche wohl nicht gerüttelt. Ob die darüber hinausgehenden Zinsfantasien aber nochmals forciert werden, sei fraglich. „Eine ganze Serie von kräftigen Zinserhöhungen ist bereits eingepreist“, fuhr der Experte fort.
Unter den schwächsten Werten im S&P 500 sackten die Aktien von Moody’s um fast vier Prozent ab. Der Finanzrating-Anbieter verfehlte im ersten Quartal mit seinem Gewinn die Erwartungen und kürzte den Jahresausblick.
Demgegenüber zählten die Papiere von Activision Blizzard mit einem Plus von rund drei Prozent zu den größten Gewinnern im Index. Hier wurde darauf verwiesen, dass Investoren-Legende Warren Buffett mittlerweile zehn Prozent an dem Computerspiele-Konzern halte.
Die Anteilscheine von Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway gaben um 0,6 Prozent nach. Diese hielt den operativen Gewinn zum Jahresstart wegen größere Belastungen in Teilen des Versicherungsgeschäfts nur konstant. Gestiegene Schadensforderungen beim Erstversicherer Geico belasteten die Resultate in dem Bereich. Im Rückversicherungsgeschäft, bei der Güterbahngesellschaft BNSF sowie bei Fabrikationsunternehmen und im Einzelhandel lief es hingegen besser als vor einem Jahr.
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