NEW YORK (dpa-AFX) – Mit moderaten Verlusten sind die US-Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Die jüngsten geldpolitischen Äußerungen und Entscheidungen der US-Notenbank Fed hatten kurzzeitig leicht positiven Einfluss auf die Indizes, änderten aber nichts an der südlichen Kursrichtung.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,48 Prozent bei 33 820,38 Punkten. Der S&P 500 markierte im Handelsverlauf zwar ein weiteres Rekordhoch bei 4201,53 Punkten, drehte zum Ende hin aber wieder nach unten ab. Letztlich verlor der marktbreite Index 0,08 Prozent auf 4183,18 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,42 Prozent auf 13 901,62 Punkte.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hält an ihrer historisch lockeren Geldpolitik fest, gibt sich zugleich aber etwas zuversichtlicher für die US-Wirtschaft. Der Leitzins verbleibt wie erwartet auf dem sehr niedrigen Niveau von 0 bis 0,25 Prozent. Dies sei angesichts der Lage am Arbeitsmarkt und der langfristig niedrigen Inflationsrate angemessen, hieß es in einer am Mittwoch nach ihrer Zinssitzung in Washington veröffentlichten Mitteilung. Auch die Wertpapierkäufe in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar im Monat zur Stützung der Konjunktur sollen weitergehen. Analysten hatten mit diesen Entscheidungen gerechnet.
Etwas zuversichtlicher zeigte sich die Zentralbank für die wirtschaftliche Entwicklung. In Anbetracht der Fortschritte bei der Corona-Impfkampagne und starker staatlicher Unterstützung hätten sich die Indikatoren für die wirtschaftliche Aktivität und die Beschäftigung verbessert, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Wirtschaftsbereiche, die von der Pandemie besonders betroffen seien, entwickelten sich zwar immer noch schwach. Allerdings habe es auch in diesen Bereichen Verbesserungen gegeben.
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Amgen mit einem Kursabschlag von mehr als 7 Prozent als klares Dow-Schlusslicht besonders negativ auf. Der US-Biotechkonzern litt bei seinen Medikamentenverkäufen stärker unter der Covid-19-Pandemie als Experten erwartet hatten. Die Produkterlöse sanken im ersten Quartal um fünf Prozent, der Konzernumsatz fiel um vier Prozent.
Die A-Aktien von Alphabet kletterten dagegen auf ein Rekordhoch und rückten letztlich um 3,0 Prozent vor. Der Google-Mutterkonzern erntete nicht nur viel Lob für sein zurückliegendes Quartal, sondern auch für vermeldete Aktienrückkäufe mit einem Volumen von bis zu 50 Milliarden Dollar. Das Werbegeschäft auf der Suchmaschine läuft in der Corona-Pandemie auf Hochtouren.
Für die zuletzt rekordhohen Microsoft-Aktien ging es um 2,8 Prozent bergab. Der Softwarekonzern sei eine Klasse für sich, kommentierte Analyst Raimo Lenschow von der Barclays Bank. Nach dem überwältigenden Vorquartal seien die Erwartungen an das dritte Geschäftsquartal aber schon so hoch gewesen, dass das Ergebnis nun nicht mehr beeindruckt habe.
Licht und Schatten gab es auch bei weiteren Quartalsberichten. Die Visa-Anteile gewannen 1,5 Prozent. Der Finanzkonzern hat sich im vergangenen Quartal dank steigender Ausgaben seiner Kreditkartenkunden langsam von der Corona-Krise erholt. Laut dem DZ-Bank-Experten Werner Eisenmann übertraf das Unternehmen die Erwartungen.
Die Aktien von Boeing hingegen büßten 2,9 Prozent ein. Der US-Flugzeugbauer hat nach seinem Rekordverlust im vergangenen Jahr auch Anfang 2021 tiefrote Zahlen geschrieben. Am Markt hieß es, der erreichte Quartalsverlust sei auf bereinigter Basis höher als von Analysten prognostiziert.
Auch im Chipsektor dominierten Quartalsberichte die Kurse. So verloren AMD 1,4 Prozent, Texas Instruments büßten 4,4 Prozent ein und Intel fielen um 0,6 Prozent.
Der Euro reagierte mit einem Anstieg auf die Fed-Entscheidungen und notierte zuletzt bei 1,2124 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2070 (Dienstag: 1,2088) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8285 (0,8272) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen drehten nach einem schwächeren Auftakt im Zuge der Fed-Neuigkeiten ins Plus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) notierte zuletzt 0,12 Prozent höher bei 132,18 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Anleihen betrug 1,61 Prozent.
Read more on Source