NEW YORK (dpa-AFX) – Die Wall Street hat am Freitag eine schwache Woche klar im Minus beendet. Am Tag des Verfalls von Optionen auf Indizes und Einzelaktien war für die Anleger kaum etwas zu holen. Belastet wurde die Stimmung von Kommentaren des Präsidenten der Fed von St. Louis, James Bullard, der sich für eine US-Zinserhöhung bereits im Jahr 2022 aussprach. Dies wäre viel früher als die am Mittwoch von der US-Notenbank in Aussicht gestellten zwei Anhebungen gegen Ende 2023.
Der Dow Jones Industrial schloss fast auf Tagestief mit einem Minus von 1,58 Prozent bei 33 290,08 Punkten. Dies war der fünfte schwache Handelstag in Folge und der tiefste Stand seit Anfang April. Damit verbuchte der US-Leitindex einen Wochenverlust von fast dreieinhalb Prozent.
Der den breiten Markt abbildende S&P 500 verlor 1,31 Prozent auf 4166,45 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,81 Prozent auf 14 049,59 Punkte. Tags zuvor hatte er mit knapp über 14 200 Punkten noch einen weiteren Rekord aufgestellt.
An einem Verfalltag können die Kurse ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken. Grund dafür ist, dass vor allem größere Fonds- oder Vermögensverwalter zum Ablauf der Kontrakte versuchen, die Kurse noch in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen.
Aus Branchensicht standen Energie- und Finanzwerte besonders unter Druck. So fielen die Papiere des Versicherers AIG und der Investmentbank Morgan Stanley um 3,9 beziehungsweise 4,4 Prozent. Die Titel der Großbank JPMorgan büßten 2,5 Prozent ein. Die Anteilscheine des Ölkonzerns Chevron sackten als Dow-Schlusslicht um 3,8 Prozent ab.
Auf Unternehmensseite warteten die Aktien von Adobe Systems mit einem Kursgewinn von 2,6 Prozent und einem weiteren Rekordhoch auf. Die Zahlen des Softwarekonzerns zum zweiten Quartal übertrafen klar die Erwartungen, laut dem DZ-Experten Ingo Wermann haben sie „auf ganzer Linie überzeugt“. Adobe profitiere von der Verlagerung von Werbebudgets ins Internet und von steigenden Investitionen, betonte der Experte.
Die in den USA gehandelten Hinterlegungsscheine des Tübinger Impfstoffherstellers Curevac erholten sich mit plus 7 Prozent etwas von ihrem fast 40-prozentigen Kurseinbruch vom Donnerstag. Curevac musste am Mittwoch einräumen, dass sein als Hoffnungsträger gehandeltes Vakzin nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ erzielt hatte.
Nach zum Teil kräftigen Kursverlusten an den beiden Vortagen gab der Euro am Freitag noch etwas weiter nach. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt bei 1,1866 US-Dollar gehandelt. Am Mittag hatte sie noch über 1,19 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1898 (Donnerstag: 1,1937) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8405 (0,8377) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen drehten nach leichten Eröffnungsverlusten ins Plus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,27 Prozent auf 132,38 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen betrug 1,45 Prozent.
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