NEW YORK (dpa-AFX) – Nach der jüngsten Rekordjagd haben die US-Börsen am Montag im insgesamt eher ruhigen Handel leicht geschwächelt. Der Dow Jones Industrial gab um 0,36 Prozent auf 34 077,63 Punkte nach. In den vergangenen vier Wochen war der US-Leitindex von Rekord zu Rekord gelaufen, hatte am Freitag bei 34 256 Punkten einen Höchststand erreicht und einen Wochengewinn von fünf Prozent eingestrichen.
Der marktbreite S&P 500 sank am Montag um 0,53 Prozent auf 4163,26 Zähler, nachdem auch er am Freitag eine Bestmarke erreicht hatte.
Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 0,96 Prozent auf 13 907,67 Zähler ein. Er hatte nach einer Korrekturphase seit Mitte Februar erst in der vergangenen Woche nachgezogen und wieder ein Rekordniveau erreicht. Zugleich war der Nasdaq-Auswahlindex binnen vier Wochen dabei sogar um gut neun Prozent nach oben gezogen.
In der angelaufenen Berichtssaison standen zum Wochenstart die Papiere von Coca-Cola im Blick. Sie legten im Dow um 0,6 Prozent zu und zählten damit zu den Favoriten. Der weltgrößte Getränkehersteller leidet zwar weiter unter der Corona-Pandemie, verbuchte aber zuletzt wieder steigende Erlöse und übertraf sowohl mit dieser Kennziffer als auch ergebnisseitig die Erwartungen. Die Analysten von JPMorgan hoben dies zwar positiv hervor, verwiesen jedoch zugleich darauf, dass die Jahresziele nur bestätigt worden seien.
Boeing büßten als einer der schwächsten Dow-Werte 1,6 Prozent ein. Das Problem des Flugzeugbauers mit der Elektrik des Unglücksfliegers 737 Max, aufgrund dessen jüngst etliche Maschinen aus dem Verkehr gezogen wurden, ist weitreichender als angenommen. Die ursächlichen Produktionsmängel betreffen Komponenten in mehreren Bereichen des Cockpits.
Die Aktien des Zigarettenherstellers Altria sackten nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ um 6,2 Prozent ab. Philip Morris verloren 1,3 Prozent. Unter Verweis auf mit dem Vorgang vertraute Personen hieß es, die US-Regierung erwäge eine Regelung für Tabakkonzerne, den Nikotingehalt auf nicht süchtig machende Niveaus zu senken.
Um 6,7 Prozent schossen an der Nyse zudem die Papiere des englischen Fußballclubs Manchester United hoch. Zwölf europäische Top-Clubs, darunter auch die Red Devils, wollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Superliga mit 20 Vereinen gründen. Den Gründern sollen zunächst 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. In Europa jagten die Anleger bereits den Aktien von Juventus hinterher.
Für Gamestop ging es um 6,3 Prozent und für Harley-Davidson um 9,7 Prozent nach oben. Bei dem durch spektakuläre Aktienturbulenzen bekannten Videospielhändler nimmt der Chef Ende Juli seinen Hut. Beim Motorradbauer lief das Geschäft zuletzt wieder rund. Zudem will man rechtlich gegen höhere EU-Zölle vorgehen.
Nvidia büßten an der Nasdaq 3,5 Prozent ein, denn es gibt Unsicherheit, ob der US-Chiphersteller den britischen Wettbewerber Arm übernehmen darf. Großbritannien wies wegen Fragen der „nationalen Sicherheit“ die Wettbewerbsbehörde an, den geplanten 40 Milliarden US-Dollar schweren Zukauf genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Euro bewegte sich im US-Handel nur wenig und wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,2036 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2035 (Freitag: 1,1986) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8309 (0,8343) Euro. Am US-Anleihemarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,05 Prozent auf 132,23 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg auf 1,599 Prozent./ck/he
— Von Claudia Müller, dpa-AFX —
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