Nach Wochen des Corona-Ausnahmenzustandes gehen einige Länder Europas langsam die ersten Schritte zurück in Richtung Normalität. Ein Überblick, wie unsere Nachbarn mit der Situation aktuell umgehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beraten am Mittwochnachmittag über erste Schritte zu einer Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen. Im Gespräch war eine Verlängerung der Kontaktbeschränkungen bis zum 3. Mai. Andere europäische Staaten haben bereits erste vorsichtige Schritte in Richtung einer Normalisierung unternommen. Ein Überblick.
Dänemark
Als erstes europäisches Land hat Dänemark am Mittwoch damit begonnen, seine Kitas, Kindergärten und Schulen nach einmonatiger Schließung wieder zu öffnen. Doch nur etwa die Hälfte der Schulen nahm tatsächlich den Unterricht wieder auf; die übrigen hatten um mehr Zeit gebeten, um sich auf die neuen Hygiene- und Abstandsregeln einzustellen. Bis kommenden Montag sollen alle Grundschulen wieder öffnen. Die Schüler der Mittel- und Oberstufe müssen bis zum 11. Mai warten.
Bars, Restaurants, Friseur- und Massagesalons, Einkaufszentren sowie Diskotheken sollen in Dänemark nach wie vor geschlossen bleiben. Auch Versammlungen von mehr als zehn Personen sind weiterhin verboten.
Österreich
Das Alpenland ging am Dienstag erste Schritte hin zu einer Normalisierung. Zusätzlich zu den ohnehin geöffneten Supermärkten, Apotheken und Zeitungskiosken dürfen nun auch andere kleinere Läden sowie Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Überall müssen die Kunden allerdings Masken tragen und die Abstandsregeln einhalten. Die Ausgangsbeschränkungen bleiben jedoch bis Ende April in Kraft.
Corona for Future: Hilft das Virus gegen Klimawandel 14.15Anfang Mai sollen nach dem Fahrplan der Regierung in Wien größere Geschäfte und Sportstätten im Freien wieder öffnen. Hotels und die Gastronomie sollen voraussichtlich Mitte Mai folgen. Die Schulen in Österreich bleiben ebenfalls noch bis Mitte Mai geschlossen, Veranstaltungen bleiben bis Ende Juni verboten.
Frankreich
In Frankreich verlängerte Präsident Emmanuel Macron die Ausgangssperre um vier Wochen bis zum 11. Mai. Anschließend sollen zunächst Kitas und Schulen nach und nach wieder öffnen. Restaurants, Bars, Kinos und Theater bleiben jedoch auch nach dem 11. Mai weiter geschlossen. Auch die Einreisesperren für Nicht-EU-Länder bleiben bis auf Weiteres bestehen.
Frankreich hat neben Spanien und Italien die striktesten Ausgangssperren in Europa: In Paris sind tagsüber sogar Joggen und andere sportliche Aktivitäten im Freien verboten.
Spanien
Nachdem alle nicht lebenswichtigen Betriebe wegen des Coronavirus zwei Wochen lang komplett schließen mussten, durften erste Fabriken und Bauunternehmen am Montag wieder die Arbeit aufnehmen. Die am 14. März verhängte strikte, generelle Ausgangssperre bleibt jedoch mindestens bis zum 25. April bestehen.
Italien
In Italien durften erste Buchhandlungen und Wäschereien am Dienstag wieder öffnen – zunächst versuchsweise um zu sehen, ob die Abstandsregeln dort eingehalten werden können. Viele Besitzer halten die Maßnahme jedoch für verfrüht und ließen ihre Läden geschlossen. Die am 9. März verhängte generelle Ausgangssperre gilt weiter, zunächst bis zum 3. Mai.
Tschechien
Tschechiens Gesundheitsminister Adam Vojtech kündigte vergangene Woche an, mit einer „kontrollierten und schrittweisen Wiederaufnahme des normalen Lebens“ zu beginnen. Einige Auflagen lockerte die Regierung in Prag bereits: Einige Fachgeschäfte durften wieder öffnen und beim Sport entfällt die Pflicht zum Tragen einer Maske.
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