Letzter Stopp: Bridgeport und Umgebung im Belmont County, an der Grenze zu West Virginia. Einwohner im County: 70.400, Arbeitslosenquote: 6,6 Prozent. Stimmen für die Republikaner 2012: 53,2 Prozent. In einer aktuellen Umfrage führt Donald Trump mit 46 Prozent vor Hillary Clinton mit 45 Prozent. Noch ein Tag bis zur Wahl. Lesen Sie alle Teile der Serie hier.
Der Nebel hängt tief im Ohio Valley, fast berührt er den Fluss, an dem sich die Straße entlangschlängelt. Der Dunst hüllt die schlanken Türme am gegenüberliegenden Ufer ein, aus denen weißer Rauch aufsteigt. Dunst und Rauch vermischen sich zu einem undurchdringlichen Weiß. Das Tal ist still. So ist es schon lange. Wenn sich der Nebel verzogen hat, wird er den Blick freigeben auf verlassene Fabriken, leerstehende Geschäfte und verbarrikadierte Türen.
Nur das örtliche Kraftwerk raucht noch, es soll aber auch nicht mehr lange betrieben werden. Außerdem liegt es schon in West Virginia. Auf dieser Seite des Flusses haben die Städte und Gemeinden nichts davon. Ein paar wenige Menschen fahren jeden Tag über die Brücke, um dort oder in der Chemieanlage nebenan zu arbeiten. Aber das sind Einzelfälle, nicht genug, um eine Region im äußerten Südosten Ohios wieder zu neuem Leben zu verhelfen.
Billy Brown hat sein ganzes Leben hier verbracht, genau wie seine Eltern und seine Großeltern. Nach der Highschool hat er wenige Jahre in einer Miene gearbeitet, wechselte dann in die Aluminiumfabrik. Mehr als 35 Jahre später blickt er mit verspiegelter Sonnenbrille über die Straße auf das Gelände herunter. Die Sonne, die den Nebel schließlich verdrängt hat, scheint auf einen fast verlassenen Parkplatz mit einem halben Dutzend Pick-ups.