Militäroperation in Mossul
Mossul (dpa) – Unter den in Mossul festgenommenen IS-Anhängerinnen ist nach irakischen Armeeangaben keine 16-Jährige Deutsche. Alle Frauen seien älter als 30 Jahre, sagte ein Offizier der irakischen Anti-Terror-Einheiten der Deutschen Presse-Agentur.
Er widersprach damit Angaben, unter den festgenommenen Dschihadistinnen sei möglicherweise auch ein verschollenes Mädchen aus Sachsen.
Iraks Sicherheitskräfte hatten in der vergangenen Woche in Mossul nach eigenen Angaben 20 Dschihadistinnen festgenommen, darunter fünf Deutsche. Demnach versteckten sich die Frauen in einem Tunnelsystem des IS. Iraks Ministerpräsident Haidar Al-Abadi hatte die bisherige IS-Hochburg im Norden des Landes in diesem Monat für befreit erklärt. Sicherheitskräfte sind noch dabei, die Stadt auf der Suche nach untergetauchten Extremisten zu durchkämmen.
Bei den festgenommenen Frauen handele es sich um Kämpferinnen, die andere ausgebildet und für die IS-Polizei gearbeitet hätten, erklärte der irakische Offizier. Sie seien über die syrische Stadt Al-Rakka nach Mossul gekommen und würden weiter befragt. Sie hatten den Angaben zufolge Waffen und Sprengstoffgürtel in ihrem Besitz, mit denen sie die irakischen Truppen angreifen wollten. Zuletzt hatten sich mehrfach IS-Attentäterinnen in die Luft gesprengt.
Das sächsische Landeskriminalamt erklärte, über das Schicksal der verschollenen 16-Jährigen gebe es bislang keine Gewissheit. «Wir können gegenwärtig nicht sagen, ob sich die neuen Informationen auf sie beziehen», sagte ein Sprecher in Dresden. Das LKA habe bisher keine «harten Fakten» dafür, dass das Mädchen unter den Frauen ist.
Die «Welt» hatte unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, es gebe es Hinweise, wonach eine der Festgenommenen eine 16-Jährige aus Pulsnitz bei Dresden sein könnte. Sie war im Sommer 2016 verschwunden, kurz nachdem sie zum Islam konvertiert war.
Das Mädchen soll über Internet-Chats mit IS-Anhängern in Kontakt gestanden haben. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen sie wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt, die Ermittlungen wegen Abwesenheit des Mädchens aber eingestellt. Sollte sie wieder auftaucht, werden sie wieder aufgenommen.
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