Handyvideos, Überwachungskameras und ein Polizeihubschrauber dokumentierten die Todesfahrt von James Alex Fields jr. am 12. August gleich aus mehreren Perspektiven. Wie er seinen schwarzen Wagen in eine schmale Straße in der Innenstadt von Charlottesville stark beschleunigte. Wie er in eine Menschenmenge raste, dann zurücksetzte und floh. Bei dem Anschlag wurden die 32-jährige Heather Heyer getötet und 19 Teilnehmer der antirassistischen Demonstration verletzt.

Seit Donnerstag steht der 20-jährige Angeklagte aus dem Bundesstaat Ohio nun wegen Mordverdacht in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia vor Gericht. Der erste Tag des Verfahren brachte dabei eine Überraschung: Der Vorwurf der Anklage wurde von Mord (second degree murder) auf Mord mit Vorsatz (first degree murder) verschärft.

Lehrer beschreibt Fields als glühenden Naziverehrer

Damit wird der Fall nun vor einer Grand Jury verhandelt, die nur bei schwersten Verbrechen angerufen wird. Den Antrag hatte die Staatsanwaltschaft gestellt, der Richter gab dem statt.

In Charlottesville war es im August zu Protesten der rechtsextremen Bewegung „Unite the Right“ gekommen. Zuvor hatte die Stadt beschlossen, eine Statue des konföderierten Generals Robert E. Lee abzubauen. Nationalisten in den Südstaaten der USA empfinden das als Provokation.

Zwischen „Unite the Right“-Demonstranten, zu denen auch der spätere Amokfahrer Fields gehörte, und Gegendemonstranten war es im Tagesverlauf zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.

Stunden vor dem Anschlag war Field auch in der Menge mit einem Schild fotografiert worden, darauf das Logo der rechtsextremen Vereinigung Vanguard America. Die Gruppe hatte die Proteste mit organisiert, bestreitet aber, mit dem Attentäter in Verbindung zu stehen.

Die Behörden hatten bei ihren Ermittlungen auch einen ehemaligen Lehrer Fields über dessen politische Einstellung befragt. Er beschrieb den Mann als jemanden, der schon in der Schule ein „radikaler, zu tiefst überzeugter“ Rassist und Bewunderer Adolf Hitlers gewesen sei.

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