Die Wähler von Parteien am rechten Rand werden oft als abgehängte Geringverdiener und Globalisierungsverlierer beschrieben. Eine neue Forsa-Umfrage, über die die „Zeit“ berichtet, widerspricht dieser Darstellung – zumindest für Deutschland. Demnach sind AfD-Wähler in Deutschland keinesfalls besonders arm. Der Umfrage zufolge haben lediglich 28 Prozent ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 2000 Euro im Monat zur Verfügung. Das sei dasselbe Niveau wie bei den Wählern der CDU. Dort seien es 27 Prozent.
Höher sei der Anteil dieser Menschen bei der SPD und Linkspartei. 32 Prozent der Wähler der Sozialdemokraten und 37 Prozent der Linken-Anhänger lägen unter dieser Grenze. Wer in Deutschland also schlecht verdient, tendiert demnach eher nach links als nach rechts. Oder er geht erst gar nicht an die Wahlurne: Unter den Nichtwählern hätten 45 Prozent weniger als 2000 Euro im Monat zur Verfügung.
Rechspopulisten eint Angst vor Globalisierung
Am Mittwoch hatte die Bertelsmann-Stiftung eine Studie vorgestellt, nach der die Erfolge von Rechtspopulisten in Europa vor allem von der Angst vor der Globalisierung beeinflusst werde. Länderübergreifend sehen vor allem die Anhänger von AfD (78 Prozent), der französischen Front National (76) und der FPÖ in Österreich (69) die Globalisierung als Bedrohung. In allen untersuchten Ländern zählt sich mindestens die Hälfte der Anhänger der rechtsnationalen Parteien wie der italienischen Forza Italia oder der britischen UKIP zu den Globalisierungspessimisten, wie es in der Studie mit dem Titel „Globalisierungsangst oder Wertekonflikt?“ heißt.
Insgesamt spalte das Thema Globalisierung die Europäer. Die Mehrheit von 55 Prozent sieht internationale Verflechtungen als Chance, fast jeder zweite (45 Prozent) aber als Gefahr. Und dabei gelte: Je niedriger das Bildungsniveau und je höher das Alter der Befragten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen Globalisierung als Gefahr empfinden, so die Bertelsmann-Studie.
AfD-Wähler: „Pessimistische Wirtschaftserwartung“
Die beiden Studienergebnisse widersprechen sich aber nicht zwangsläufig: Auch die „Zeit“ berichtet davon, dass die AfD-Wähler eine „pessimistische Wirtschaftserwartung“ eine.
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