Bahrains oberstes Gericht hat eine lebenslange Haftstrafe gegen den schiitischen Oppositionsführer Scheich Ali Salman bestätigt. Die Richter wiesen nun auch die Berufung von zwei Mitarbeitern Salmans ab, wie ein Justizvertreter sagte.
Salman war im November von einem Berufungsgericht wegen Spionage für das Nachbarland Katar zu lebenslanger Haft verurteilt worden, nachdem er im Juni in erster Instanz freigesprochen worden war.
Salman war der Chef der schiitischen Al-Wefak-Bewegung. Die wichtigste Oppositionsgruppe in Bahrain wurde 2016 von der Justiz aufgelöst. Die Behörden warfen der Gruppe vor, „Terrorismus zu fördern“. In dem Prozess gegen Salman stützte sich die Anklage auf ein 2011 abgehörtes Telefonat mit dem damaligen katarischen Regierungschef Scheich Hamad bin Jassem al-Thani. Menschenrechtsorganisationen kritisierten den Prozess als politisch motiviert.
Schiitische Bevölkerung, sunnitische Herrscher
Bahrain hat eine überwiegend schiitische Bevölkerung, der kleine Inselstaat im Persischen Golf wird aber von einem sunnitischen Königshaus beherrscht. 2011 waren Proteste der schiitischen Opposition mithilfe saudi-arabischer Truppen niedergeschlagen worden. Seitdem wurden Dutzende Oppositionelle zu langen Haftstrafen verurteilt.
Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigte Arabische Emirate und Ägypten hatten im Sommer 2017 ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den Wüstenstaat verhängt. Sie werfen Katar Unterstützung von „Terrorgruppen“ und eine zu große Nähe zu Iran vor.
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