Selbst in der eigenen Koalition stoßen seine Pläne nicht uneingechränkt auf Zustimmung. Doch nicht nur Arbeitgeber hätten Bedürfnisse nach Flexibilität, betont Arbeitsminister Heil.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat Kritik an seinen Plänen für ein Recht auf Arbeit im Homeoffice zurückgewiesen. Nicht nur Arbeitgeber, sondern auch die Beschäftigten hätten Flexibilitätsbedürfnisse, sagte der SPD-Politiker in Hannover.
«Die muss man fair miteinander in Einklang bringen. Ich glaube auch, dass wir das schaffen werden.» Die Überlegungen für ein Recht auf Homeoffice habe es auch vor der Corona-Krise schon gegeben. «Dass einzelne Verbände das Thema noch nicht so gut drauf haben und seit Einführung des Faxgerätes eigentlich keine Innovation mehr begrüßt haben, soll uns davon nicht abhalten.»
Heil betonte, dass die Arbeit im Homeoffice nicht zu einer «Entgrenzung der Arbeit ins Private» führen dürfe. «Es kann nicht sein, dass Beschäftigte überall und immer zur Verfügung stehen.» Dennoch gelte es, positive Erfahrungen aus der Krise zu nutzen. «Ich glaube, dass in einer stärker digitalisierten Arbeitsgesellschaft solche Möglichkeiten da sein sollten.»
Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, hatte Heils Pläne zuvor abgelehnt. «Wir brauchen ein Belastungsmoratorium statt weiterer Vorgaben, die Wachstum und Flexibilität beschränken», sagte Kampeter am Sonntag. Auch vom Koalitionspartner gab es Kritik. «Ich bin dafür, ein Angebot für Homeoffice zu machen – aber ein Recht auf Homeoffice, da habe ich meine großen Schwierigkeiten», sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß, dem SWR. Von Grünen und FDP bekam Heil dagegen Zuspruch.
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