Komisch, dass ich jetzt hier schreibe. Da lebt jemand 92 Jahre lang, und eine Nicht-mal-30-Jährige erzählt von der einzigen Begegnung mit ihm. Ist das angemessen, wo so viele Kollegen so viel mit ihm erlebt haben?

Ewig hatte ich an einer kurzen E-Mail gesessen, die Worte hin und her geschoben, aus Angst, sie könnten doof klingen. „Lieber Theo Sommer, ich arbeite seit 2019 bei der ZEIT und hoffe, noch eine Weile zu bleiben, wollen wir nicht einmal Mittag essen, das würde mich freuen.“ Zurück kam, nur wenig später: „Mach ich sehr gern! Herzlich, Ihr Theo Sommer“. Wir fanden einen Termin nach der Bundestagswahl. Per Mail schickte er 70 Seiten, die er über die Geschichte der ZEIT verfasst hatte, über Bucerius, Nannen, die Gräfin und seinen eigenen Weg („vielleicht interessiert Sie das Thema ja“). Ich las alles.

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