Der Wachmann der israelischen Botschaft in Jordanien, der bei einem tödlichen Vorfall zwei Jordanier erschoss und selbst verletzt wurde, ist nach Israel zurückgekehrt. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu am späten Montagabend mit.
Der Fall hatte die Beziehungen zwischen Israel und Jordanien nach Medienberichten stark belastet. Jordanien hatte demnach eine Befragung des Wachmanns gefordert, Israel lehnte dies jedoch unter Berufung auf seine diplomatische Immunität ab.
Nach Angaben des israelischen Außenministeriums hatte ein jordanischer Arbeiter den Wachmann am Sonntag in einer Wohnanlage neben der Botschaft mit einem Schraubenzieher angegriffen und verletzt. Der Israeli habe den Angreifer zur Selbstverteidigung daraufhin erschossen und dabei versehentlich auch den unbeteiligten jordanischen Vermieter tödlich verletzt.
Die Beziehungen zwischen Jordanien und Israel sind auch wegen der aktuellen Auseinandersetzung um den Tempelberg belastet. Die jordanische Nachrichtenagentur Petra berichtete, König Abdullah II. habe bei einem Telefonat mit Netanyahu auf eine sofortige Lösung gedrängt. Die von Israel getroffenen Maßnahmen müssten rückgängig gemacht und der Tempelberg frei für Betende zugänglich sein, forderte der König Jordaniens, das Hüter der heiligen Stätte ist.
Videoanalyse zur Tempelberg-Krise: Was hat zur Eskalation der Situation geführt?
Nach einem tödlichen Anschlag auf zwei Polizisten vor zehn Tagen hatte Israel Metalldetektoren am Tempelberg installiert. Dies löste blutige Unruhen aus, bei denen vier Palästinenser getötet und Hunderte verletzt wurden. Bei einem Anschlag wurden anschließend drei Mitglieder einer israelischen Siedlerfamilie getötet.
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