Der künftige US-Präsident Donald Trump hat sich von der rechtsextremen „Alt Right“-Gruppe distanziert, die seinen Wahlsieg mit Nazi-Sprüchen und dem Hitlergruß gefeiert hat. „Ich will dieser Gruppe keinen Auftrieb geben, und ich erkenne diese Gruppe nicht an,“ sagte Trump am Dienstag bei einem Besuch in der „New York Times“-Zentrale.
Trump verteidigte seinen künftigen Chefstrategen im Weißen Haus, Stephen Bannon, gegen den Vorwurf, ein Rassist zu sein. „Wenn er Rassist oder ein Rechter oder was auch immer in dieser Richtung wäre, würde ich überhaupt nicht darüber nachdenken, ihn zu beschäftigen“, sagte er.
Bannon war Chef der Website „Breitbart News“, die als Forum der „Alt Right“-Bewegung gilt. Er selbst hat das Portal einmal als Sprachrohr der rechtsextremen Gruppe bezeichnet.
Trump war zur „New York Times“ gekommen, um eine persönliche Gesprächsebene mit der wichtigsten Zeitung des Landes zu finden, nachdem er die Redaktion monatelang per Twitter scharf attackiert hatte. Vor dem Besuch hatte es einiges Hin und Her gegeben. Trump hatte kurzfristig abgesagt, weil er nicht „on the record“ sprechen wollte. Als die „NYT“ darauf bestand, kam er schließlich doch.
Zu Beginn des Gesprächs beklagte sich Trump erneut über die unfaire Behandlung durch die Medien. Das hatte er bereits am Montag in einem Gespräch mit führenden Vertretern verschiedener Sender und Zeitungen getan.
Trump äußerte sich zu vielen offenen Fragen, gab jedoch meist nur vage Antworten. Auf die Frage, ob sich die USA unter seiner Führung aus internationalen Klimaabkommen zurückziehen würden, sagte der Republikaner: „Ich werde das sehr genau prüfen. Ich stehe dem Ganzen offen gegenüber.“ Im Wahlkampf hatte er angekündigt, den Pariser Klimavertrag aufkündigen zu wollen.
Den Klimawandel hatte Trump in der Vergangenheit als „teuren Schwindel“ bezeichnet. Nun räumte er ein, dass wohl doch ein Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und menschlichem Verhalten besteht. „Es gibt eine gewisse Verbindung“, sagte er. „Irgendwie“.
Noch ein weiteres Wahlkampfversprechen wird Trump wohl nicht einlösen: Er will nun doch keinen Sonderermittler gegen seine Wahlkampf-Gegnerin Hillary Clinton einsetzen. „Ich will die Clintons nicht verletzen. Das will ich wirklich nicht“, sagte Trump den „New York Times“-Reportern. „Sie hat viel durchgemacht und auf sehr unterschiedliche Weise stark gelitten.“
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