Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat einen Angriff auf eines seiner Kamerateams in Zwickau am Rande einer Versammlung gegen Corona-Maßnahmen
verurteilt. „Die immer gewalttätigere Auseinandersetzung um
Corona-Maßnahmen ist erschreckend und unerträglich“, sagte MDR-Intendantin
Karola Wille. Es brauche „starke Solidarität und das
immerwährende Eintreten für Medienfreiheitsrechte als wichtiges
Grundrecht jeder Demokratie“.
Die Journalisten waren am
Montagabend bei Dreharbeiten zu einem sogenannten Spaziergang gegen
Corona-Maßnahmen in der sächsischen Stadt angegriffen worden. Zu der
nicht genehmigten Versammlung hatte dem MDR zufolge
unter anderem die Partei Freie Sachsen aufgerufen, die vom sächsischen
Verfassungsschutz als rechtsextrem und verfassungsfeindlich eingestuft wird.
In
einem Video, das einer der betroffenen Journalisten auf Twitter
verbreitete, ist zu sehen, wie sich zwei aggressive, vermummte Männer dem Kamerateam nähern. Einer von ihnen schlägt gegen die Kamera
und fordert den mit dem Handy filmenden Investigativjournalisten auf,
damit aufzuhören. Dabei schlägt er offenbar auch in Richtung des
Journalisten, woraufhin die Polizei einschreitet. Als sich weitere
Versammlungsteilnehmer einmischen, kommt es zu einem kurzen Gerangel, woraufhin die Polizisten die Männer zurückdrängen.
Die sächsische Polizei
sprach von verbalen und körperlichen Übergriffen gegen das Kamerateam.
„Es wurden Identitäten festgestellt und mehrere Strafanzeigen
gefertigt“, teilte sie mit. Auch der MDR erstattete nach eigenen Angaben Anzeige.
Übergriffe auf Journalisten sind bei Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen keine Seltenheit. Am 1. Mai 2020 war in Berlin ein Kamerateam der ZDF-Satiresendung heute-show angegriffen worden. Das Team wurde von einer Gruppe vermummter Täter und Täterinnen attackiert. Sechs Menschen wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
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