Ein Konzern, der in der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs als vielversprechend gilt, muss seine Studie wegen Symptomen bei einem Teilnehmer unterbrechen. Nun gibt eine Behörde grünes Licht für den Fortgang. Alle Informationen im Newsblog.

Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 28 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 900.000 Erkrankte sind gestorben (Stand: 12. September). 
 

  • Die wichtigsten Fragen: Das erwartet Deutschland im Corona-Herbst
  • Pandemie: Was eine zweite Corona-Welle bedeuten würde
  • Corona-Obergrenze: Wo es derzeit zu viele Neuinfektionen gibt

Pharmaunternehmen nimmt Impfstoff-Studie wieder auf

Der britische Pharmakonzern AstraZeneca setzt seine nach einem medizinischen Zwischenfall unterbrochene Studie zur Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffs in seiner Heimat fort. Die Gesundheitsbehörde MHRA habe grünes Licht gegeben und bestätigt, dass eine Fortsetzung sicher sei, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Weitere Details nannte AstraZeneca nicht. Auch wurde nicht mitgeteilt, wie es dem Probanden geht, auf dessen Erkrankung die Aussetzung der Studie zurückgeht. Medienberichten zufolge leidet der Teilnehmer der Studie unter eine Entzündung des Rückenmarks, die oft durch Virusinfektionen ausgelöst wird. AstraZeneca hatte daraufhin vor einigen Tagen erklärt, ein unabhängiger Ausschuss werde klären, ob die Fortführung der Studie sicher sei.

Weltweit forschen derzeit Pharmafirmen nach einem Impfstoff gegen Covid-19, die vom Coronavirus ausgelöste Atemwegserkrankung. Das Mittel von AstraZeneca gehört dabei nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO zu den vielversprechendsten. Eine Unterbrechung aufgrund von Zwischenfällen kommt bei Studien immer wieder einmal vor.

Österreich verzeichnet wieder Rekordwert bei Neuinfektionen

Der Anstieg der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus liegt in Österreich am Samstag nach einem erneuten Sprung so hoch wie zuletzt Ende März. Die Behörden meldeten am Samstag 869 neue Fälle seit dem Vortag, nachdem zuletzt am Donnerstag ein Rekord-Wiederanstieg von 664 Neuinfektionen erreicht worden war. Noch vor einer Woche hatten die Zahlen meist bei etwa 300 bis 400 neuen Fällen am Tag gelegen.

Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-Patienten liegt noch deutlich unter den Werten des Frühjahrs, stieg aber binnen einer Woche um rund ein Drittel. Am Samstag lagen 209 Infizierte im Krankenhaus, 42 von ihnen auf der Intensivstation.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober sagte am Samstag, die Zahlen seien nicht mit denen vom Frühjahr vergleichbar, da mehr getestet werde als je zuvor (zuletzt fast 15.000 Tests in 24 Stunden). Die Entwicklung sei trotzdem besorgniserregend; Experten sollen kommende Woche neue Empfehlungen erarbeiten.

Deutsches Olympiateam im Trainingslager mit Corona infiziert

Das komplette deutsche Nationalteam der Amateurboxer hat sich im Trainingslager im österreichischen Längenfeld mit dem Coronavirus infiziert. Das betrifft 18 Sportler sowie sieben Trainer und Betreuer. „Glücklicherweise gibt es keinen ernsten Fall. Einige hatten leichte Symptome wie Halsschmerzen, andere gar nichts“, sagte Sportdirektor Michael Müller der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Nach 14-tägiger Quarantäne dürfen die Sportler und Betreuer in der nächsten Woche wieder in die Heimat reisen. Das wird gestaffelt über mehrere Tage geschehen, weil Tests und Auswertungen an mehreren Tagen vorgenommen wurden. Schon Tage vor der Anreise hatten sich die Teammitglieder zwei Tests unterziehen müssen. Beide Male hatte es ausnahmslos negative Ergebnisse gegeben.

Die Sportler sollen nach Rückkehr in die Heimat an den Olympia- und Bundesstützpunkten gründlich untersucht werden, bevor sie ihre Vorbereitung auf den internationalen Cologne Cup (14. bis 18. Oktober) fortsetzen dürfen. Derzeit absolvieren alle Boxer lockeres Training im Mannschaftshotel in Längenfeld, weil keiner über Symptome klagt. Das Gesundheitsamt Tirol betreut das Team und verfolgt Kontaktketten.

„Wir haben einen eigenen Hoteltrakt, einen eigenen Essenraum, einen eigenen Seiteneingang. Die Boxer haben ausschließlich miteinander trainiert“, sagte Müller, der auch wenige Tage in Längenfeld war, aber früher abgereist ist. „Ich habe mich zu Hause natürlich gleich testen lassen: negativ. Jetzt bin ich in freiwilliger Isolation und lasse mich in der nächsten Woche nochmals testen“, betonte der Sportdirektor.

Rekord-Wiederanstieg an Coronafällen in Österreich

Der Anstieg der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus liegt in Österreich am Samstag nach einem erneuten Sprung so hoch wie zuletzt Ende März. Die Behörden meldeten am Samstag 869 neue Fälle seit dem Vortag, nachdem zuletzt am Donnerstag ein Rekord-Wiederanstieg von 664 Neuinfektionen erreicht worden war. Noch vor einer Woche hatten die Zahlen meist bei etwa 300 bis 400 neuen Fällen am Tag gelegen.

Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-Patienten liegt noch deutlich unter den Werten des Frühjahrs, stieg aber binnen einer Woche um rund ein Drittel. Am Samstag lagen 209 Infizierte im Krankenhaus, 42 davon auf der Intensivstation.

Insgesamt gelten nun landesweit über 5.300 Menschen als erkrankt, mehr als 3000 davon in der Hauptstadt Wien. Dort wird allerdings betont, dass die Werte mit März schwer vergleichbar seien. Anders als damals würden durch systematisches Testen aller Kontaktpersonen auch viele Erkrankte entdeckt, die keine Symptome zeigten, sagte ein Sprecher des Gesundheitsstadtrats der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

„Covid-Tauschbörsen“ – Corona-Explosion in Tschechien

Der Trend zunehmender Corona-Infektionszahlen in Tschechien hält ungebrochen an. Am Freitag kamen 1.447 bestätigte Fälle hinzu, mehr als je zuvor an einem Tag. Das gab das Gesundheitsministerium in Prag am Samstag bekannt. Es gab mehr als 12.200 aktive Fälle. Seit Beginn der Pandemie starben 450 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.

Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib übte im tschechischen Fernsehen CT scharfe Kritik an der Krisenpolitik der Regierung. Sie habe verschlafen, dass es mit dem Schulbeginn nach den Sommerferien zu einer Infektionswelle kommen werde, sagte der studierte Mediziner. Die Schulen seien zu „Covid-Tauschbörsen“ geworden. In Tschechien gilt landesweit in fast allen Innenräumen eine Maskenpflicht, nicht aber in den Klassenzimmern der Schulen.

Infizierte gehen feiern – Garmisch verschärft Corona-Regeln

Weil die Zahl der Corona-Infektionsfälle im Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine kritische Marke überstiegen hat, sind die Sicherheitsmaßnahmen für die Gemeinde für sieben Tage erhöht worden. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Bayern: 44 Lehrer und 66 Schüler positiv – 1.066 in Quarantäne

Wenige Tage nach dem Schulstart in Bayern sind schon 44 Lehrer und 66 Schüler im Freistaat positiv auf das Coronavirus getestet worden. 227 Lehrer und 1.066 Schüler wurden in Quarantäne geschickt. Das teilte das Kultusministerium am Freitag in München mit, wies aber darauf hin, dass es sich um eine Momentaufnahme mit Stand Donnerstagabend handle, die nicht unbedingt tagesaktuell sei. Erst am Dienstag hatte die Schule in Bayern wieder begonnen. Weitere 7 Beschäftigte in Schulen, die nicht zu den Lehrkräften gehören, wurden positiv getestet, 33 in Quarantäne geschickt.

In Furth am Wald wurde eine komplette Mittelschule geschlossen, nachdem dort eine Lehrkraft positiv getestet worden war. Über Schließungen einzelner Klassen an bayerischen Schulen machte das Ministerium zunächst keine Angaben. Auch an zahlreichen Kindertagesstätten im Freistaat wurden Corona-Fälle registriert. Nach Angaben des Sozialministeriums mussten seit dem 1. September wegen Infektionen oder Verdachtsfällen schon rund 40 Kitas in Bayern zeitweise ganz oder teilweise schließen.

Höchstwerte bei Neuinfektionen: Israel muss erneut in Lockdown

Die Corona-Zahlen in Israel steigen immer weiter. Das Gesundheitsministerium teilte am Freitag mit, am Vortag seien 4.038 neue Fälle registriert worden. Damit wurde den vierten Tag in Folge der jeweils höchste Ein-Tages-Wert im Land seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Donnerstagabend hatte das Corona-Kabinett angesichts des Anstiegs erneut striktere Ausgangsbeschränkungen beschlossen. Der Drei-Phasen-Plan muss allerdings am Sonntag noch von der israelischen Regierung gebilligt werden.

Er sieht zunächst landesweite Ausgangsbeschränkungen vor. Die Menschen dürfen sich dann nicht weiter als 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Schule und Kindergärten sollen geschlossen werden, ebenso wie Restaurants und Geschäfte. Gebete sollen nur im Freien erlaubt werden. Nach Medienberichten soll diese Phase zwei Wochen dauern und vor dem jüdischen Neujahrsfest am Freitag beginnen.

Französische Regierung berät über verschärfte Corona-Maßnahmen

Die französische Regierung berät am heutigen Freitag über eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Der wissenschaftliche Beirat drängt die Regierung wegen der seit Wochen steigenden Infektionszahlen zum Handeln. Präsident Emmanuel Macron warnte aber vor „Panik“.

Kurz vor der Sondersitzung der Regierung wurde in Frankreich die Rekordzahl von fast 10.000 Coronavirus-Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Als schärfstes Mittel zur Eindämmung des Virus gelten Ausgangsbeschränkungen, wie sie in Frankreich bereits zwischen März und Mai galten. In Unternehmen und meisten Schulen des Landes gilt bereits eine Maskenpflicht. In Paris und anderen französischen Großstädten muss der Mund-Nasen-Schutz zudem auch im Freien getragen werden.

Israels Corona-Kabinett beschließt neue Ausgangsbeschränkungen

Angesichts immer weiter steigender Corona-Infektionszahlen will Israel erneut striktere Ausgangsbeschränkungen verhängen. Das Corona-Kabinett entschied am Donnerstagabend nach Medienberichten, dass mit Beginn des jüdischen Neujahrsfests in einer Woche 14-tägige landesweite Ausgangssperren herrschen sollen. Danach sollen Schulen und Kindergärten für weitere zwei Wochen geschlossen bleiben. Die Regierung muss diese Schritte aber am Sonntag noch billigen und entscheiden, wann genau die Maßnahmen in Kraft treten sollen.

Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel erstmals die 4.000er-Marke überschritten. Den dritten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert im Land seit Beginn der Pandemie verzeichnet.

In 40 besonders betroffenen Ortschaften gelten seit Dienstagabend bereits nächtliche Ausgangssperren. Nach Medienberichten gibt es jedoch viele Verstöße gegen die Vorschriften. Betroffen von den hohen Corona-Infektionszahlen sind vor allem arabische und strengreligiöse jüdische Wohnorte. Die meisten Corona-Kranken gibt es in Jerusalem.

Studie: Vertrauen in Impfungen in Europa gering

Das Vertrauen in Impfungen ist einer Studie zufolge in Europa geringer als in anderen Teilen der Welt, etwa in Afrika. Beeinflusst werde das Vertrauen in Impfungen etwa von der politischen Stabilität eines Landes und von Falschinformationen im Internet. Was einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus angehe, seien viele Menschen besorgt über die Schnelligkeit der Entwicklung, sagte Studienleiterin Heidi Larson von der London School of Hygiene & Tropical Medicine. „Aber die Öffentlichkeit ist nicht wirklich an Geschwindigkeit interessiert, sondern an Sorgfalt, Effektivität und Sicherheit.“ Für die Studie wurden im vergangenen Jahr mehr als 284.000 Personen befragt.

Israel bekommt Infektionen nicht in den Griff

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel hat erstmals die 4.000er-Marke überschritten. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass am Vortag 4.013 neue Fälle registriert worden seien. Den dritten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Dienstag hatte es 3.554 neue Fälle gegeben.

Allerdings ist auch die Zahl der Corona-Tests deutlich höher als zuvor, am Mittwoch waren es fast 45.000. Durchschnittlich jeder elfte Test in Israel ist positiv. Im Vergleich zu Deutschland hat Israel gegenwärtig doppelt so viele Corona-Neuinfektionen – wobei Deutschland neunmal so viele Einwohner hat. In der Bundesrepublik wurden in der vergangenen Woche etwa eine Million Tests durchgeführt. Das sind rund 143.000 am Tag.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, man befürchte eine Überlastung der Krankenhäuser. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chesi Levy, sagte der Nachrichtenseite ynet, er werde einen Lockdown während der jüdischen Feiertage sowie eine Schließung des Schulsystems in diesem dreiwöchigen Zeitraum empfehlen. „Wir können es uns nicht erlauben, dass die Infektionszahlen weiter so hoch bleiben“, sagte er.

Assange-Anhörung wegen Corona unterbrochen – „Situation unsicher“

Aus Sorge vor Corona-Infektionen ist die Anhörung des Wikileaks-Gründers Julian Assange vor einem Gericht in London unterbrochen worden. Im Umfeld der Anwälte gebe es möglicherweise eine Infektion, berichteten britische Medien am Donnerstag. „Solange die Situation unsicher ist, sollte die Anhörung vertagt werden, bis das Ergebnis da ist“, sagte die zuständige Richterin. Nach Angaben des Gerichts soll das Verfahren am Montag fortgesetzt werden.

Die Anhörung zum US-Antrag auf Auslieferung des gebürtigen Australiers läuft nach monatelanger Pause seit dieser Woche wieder. Die US-Justiz wirft dem 49-Jährigen vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Verurteilung drohen bis zu 175 Jahre Haft. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch amerikanische Soldaten geführt.

Mitarbeiter eines Pflegeheims in Jena mit Corona infiziert

In Jena hat es am Donnerstag vier nachgewiesene neue Ansteckungen mit dem Covid-19-Virus gegeben. Unter den Infizierten ist auch eine Pflegekraft, die in einem Pflegeheim arbeitet, wie die Stadt Jena am Donnerstagabend mitteilte. Das Personal der Einrichtung sowie alle Bewohner sollen am Freitag getestet werden. Damit gibt es in Jena aktuell 16 nachgewiesene Corona-Fälle. Seit Mitte März haben sich insgesamt 188 Menschen mit dem Virus angesteckt.

Impfstoff-Studie nicht zum ersten Mal gestoppt

Der britische-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat die klinische Studie für seinen vielversprechenden Corona-Impfstoff offenbar nicht zum ersten Mal gestoppt. Bereits im Juli sind der Nachrichten-Website „Statnews“ zufolge Tests mit dem Vakzin unterbrochen worden, als ein Teilnehmer neurologische Symptome zeigte. Damals wurde aber eine Multiple Sklerose diagnostiziert und ein Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen, wie Konzernchef Pascal Soriot laut „Statnews“ Investoren bei einer Videokonferenz am Mittwoch sagte.

AstraZeneca war am Donnerstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Pharmakonzern hatte am Mittwoch erklärt, dass die Studie mit dem aussichtsreichen Vakzin gestoppt werden muss – aber nicht den früheren Fall erwähnt. Bei dem aktuellen Vorfall geht es um eine Frau in Großbritannien, die der Nachrichten-Website zufolge tatsächlich den Impfstoff und kein Placebo erhalten hatte. Sie hatte Symptome ähnlich einer Transversen Myelitis gezeigt, einer Entzündung des Rückenmarks. Ihr soll es inzwischen besser gehen.

Ein solcher vorläufiger Studienstopp sei „nicht ungewöhnlich“, hatte der US-Immunologe Anthony Fauci, der auch als Berater der US-Regierung tätig ist, am Mittwoch erklärt. „Das ist eines dieser Sicherheitsventile, die man bei klinischen Studien wie dieser hat.“

Wohnviertel auf Mallorca wegen Corona abgeriegelt 

Wegen hoher Corona-Zahlen hat die Regionalregierung der Balearen die Abriegelung eines Wohnviertels der Stadt Palma angeordnet. Die etwa 23.000 betroffenen Menschen im Arbeiterviertel Son Gotleu und in einigen angrenzenden Straßenzügen dürfen ihr Wohnviertel ab Freitag nur noch verlassen, um zur Arbeit, zu einem Arzt oder einem Krankenhaus sowie zur Schule oder einer anderen Bildungseinrichtung zu gehen oder sich um Pflegebedürftige zu kümmern, berichtete die deutschsprachige „Mallorca Zeitung“ am Donnerstag. Geschäfte und Cafés dürfen mit der halben Zahl der üblichen Plätze weiter geöffnet bleiben. Bars müssen spätestens um 22 Uhr schließen. Die Einschränkungen gelten zunächst für zwei Wochen.

Son Gotleu im Norden der Stadt, wo viele Menschen aus Lateinamerika, Osteuropa und Afrika leben, leidet seit langem unter sozialen Problemen, die sich durch Corona noch verschärft haben. Urlauber, die für die Wirtschaft der Inseln von enormer Bedeutung sind, kommen nur selten dorthin. Allerdings gibt es kaum noch Urlauber auf den Inseln, seit das Robert Koch-Institut ganz Spanien einschließlich der bei Deutschen beliebten Balearen zum Risikogebiet erklärt hat und das Auswärtige Amt vor Reisen in das Land warnt.

Nach US-Hochzeit: 70 Coronavirus-Infektionen bei Gästen

Eine Hochzeit in Minnesota in der Kleinstadt Gent ist zum Corona-Infektionsherd geworden: Nachdem die Trauung mit Feier, Empfang und Tanz drinnen stattgefunden hatte, erkrankten später 70 Hochzeitsgäste. Laut Kris Ehresmann, Direktorin für Infektionskrankheiten, hielten sie die Teilnehmer der Feierlichkeit weder an die begrenzte Teilnehmerzahl noch an die Abstandsregeln.

Die Behörden baten die Teilnehmer, sich in Selbstisolation zu begeben. Doch Ehresmann äußerte Bedenken, die Gäste nähmen die Situation nicht ernst genug und ließen sich nicht alle testen. „Sie machen es nur schlimmer“, weil sie unwissentlich andere anstecken könnten, sagte sie. Einige der Betroffenen seien Pädagogen, Langzeitpfleger und Mitarbeiter des Gesundheitswesens, weswegen es besonders wichtig sei, sich an die Quarantäne zu halten. In Minnesota gab es bisher 81.868 Coronavirus-Infektionen und 1.869 Todesfälle.

Hohe Dunkelziffer: Deutlich mehr Amerikaner hatten Corona 

In den USA haben sich einer Hochrechnung zufolge zu Beginn der Corona-Pandemie wohl rund neun Mal so viele Menschen mit dem Virus infiziert als nach den offiziellen Statistiken bekannt. Im Zeitraum von etwa Mitte Januar bis Mitte April habe es im Land womöglich bereits rund sechseinhalb Millionen Fälle gegeben, schreiben die Wissenschaftler um Jade Benjamin-Chung und Sean Wu von der University of California in Berkeley im Fachjournal „Nature Communications“. Offizielle Statistiken geben für diesen Zeitraum 721.245 Fälle an. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.

Eine deutliche Dunkelziffer bei den Corona-Zahlen gibt es nach Experteneinschätzung auch in etlichen anderen Ländern, zum Beispiel auch in Indien und Brasilien. Die tatsächliche Lage spielen die Werte daher nur bedingt wider. Vergleiche zwischen Ländern nach den offiziellen Statistiken haben zudem nur eingeschränkt Aussagekraft.

Die Differenz liege in den USA unter anderem in der geringen Zahl von Tests begründet, so die Forscher. Zu Beginn der Ausbreitung in den USA seien in Krankenhäusern nur Patienten mit gemäßigten bis starken Symptomen getestet worden – viele Infizierte haben jedoch nur milde oder überhaupt keine Symptome. Zudem hätten nicht alle Tests akkurate Ergebnisse geliefert. Die Behörde gibt derzeit für die USA gut 6,3 Millionen bekannte Corona-Infektionen an – mehr nachgewiesene Fälle als jedes andere Land der Welt. 

Wegen Corona: US-Behörde warnt vor Halloween-Tradition

Das Gesundheitsministerium in Los Angeles hat am Mittwoch seine Halloween-Richtlinien überarbeitet, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern. Die „Trick or Treat“-Tradition – also das Von-Tür-zu-Tür-Gehen und nach „Süßem oder Saurem“ fragen – wird nun angesichts der Corona-Pandemie als nicht empfehlenswert eingestuft. „Wir empfehlen, dass dieses Jahr kein Trick-or-Treating stattfindet“, so Dr. Barbara Ferrer, Direktorin für öffentliche Gesundheit in Los Angeles. „Bei einer Pandemie ist das einfach nicht sinnvoll.“

Ursprünglich war die beliebte Tradition sogar komplett verboten worden. Grund dafür war die Annahme, dass es schwierig werden könnte, sich dabei an die Abstandsregeln zu halten, so das Gesundheitsamt in einer Pressemitteilung. Auch könne man nie wissen, ob Personen unter der Halloweenmaske nicht doch krank seien oder die Menschen, die Süßigkeiten verschenkten, immer einen Mund-Nasen-Schutz trügen. Außerdem sei es riskant, Lebensmittel unter diesen Bedingungen miteinander zu teilen.

Das RKI meldet fast 1.900 neue Corona-Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1.892 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 255.366 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag auf seiner Homepage bekannt gab (Datenstand 10.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9.341. Das sind drei mehr als noch am Vortag.

Erstmals seit Juni hat zuletzt die Zahl vom Robert Koch-Institut (RKI) wöchentlich erfasster Corona-Tests wieder abgenommen. In der Woche vom 31. August bis 6. September wurden demnach gut eine Million Tests gezählt – etwa 50.000 weniger als in der Vorwoche. Es ist das erste Mal seit der Woche vom 22. bis 28. Juni, dass die Testzahl wieder abnimmt.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,95 (Vortag: 0,98). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Johns-Hopkins-Universität: Mehr als 190.000 Corona-Tote in den USA

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind Wissenschaftlern zufolge allein in den USA mehr als 190.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore vom Mittwoch (Ortszeit) hervor. Insgesamt verzeichneten die USA demnach mehr als 6,3 Millionen Infektionen.

Die Zahl der täglichen Neuansteckungen ist in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen, lag zuletzt aber weiterhin bei mehr als 25.000. In absoluten Zahlen haben die USA weltweit die meisten Corona-Toten zu beklagen, nicht aber relativ zur Einwohnerzahl. In dieser Kategorie liegen die USA an siebter Stelle.

Wissenschaftler befürchten einem viel beachteten Modell zufolge bis zum Jahresende mehr als 410.000 Corona-Tote in den USA. Das geht aus dem Modell der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor, das in der Vergangenheit auch das Weiße Haus heranzog. Als Grund für den prognostizierten starken Anstieg führten die Experten geringere Vorsicht der Menschen in den USA sowie den Beginn der kalten Jahreszeit und der Grippesaison an.

Britische Forscher: Modell soll Sterberisiko ermitteln

Britische Wissenschaftler haben ein Bewertungsmodell zur Vorhersage des Sterberisikos von Covid-19-Patienten entwickelt. Es soll Ärzten helfen, schnell die bestmögliche Versorgung zu ermitteln, heißt es in der im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichten Studie. Das neue „4C-Mortalitätswert“-Modell (Coronavirus Clinical Characterization Consortium) verwendet zur Berechnung des Sterberisikos Daten wie Alter, Geschlecht, Grunderkrankungen, Atmung und Blutsauerstoffgehalt.

Berlusconi kämpft gegen „höllische Krankheit“

Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi hat sich erstmals nach seiner Infektion mit dem Coronavirus zu Wort gemeldet und Parteikollegen vom Kampf gegen die „höllische Krankheit“ berichtet. „Ich gebe alles und hoffe, dass ich bald wieder zurück bin“, sagte Berlusconi am Dienstagabend laut Nachrichtenagentur Ansa bei einer Telefonkonferenz mit Mitgliedern seiner Partei Forza Italia. „Ich kämpfe, um dieser höllischen Krankheit zu entkommen.“

Der 83-Jährige wird seit vergangenem Freitag wegen seiner Infektion mit dem Coronavirus im Mailänder Krankenhaus San Raffaele behandelt. Seit einigen Tagen ist der Politiker und Unternehmer, der wegen seines Alters und einiger Vorerkrankungen als Risikopatient gilt, auf dem Weg der Besserung. „Ich denke, dass uns jede Stunde, die vergeht, näher ans positive Resultat einer Genesung bringt“, sagte Berlusconis Arzt Professor Alberto Zangrillo am Dienstagabend im TV-Sender Rai.

Allerdings sei Covid-19 eine „tückische Krankheit“, bei der man nicht vorschnell denken dürfe, man habe sie besiegt, warnte Zangrillo. Bei Berlusconi zeige die Behandlung im Krankenhaus jedoch Erfolge. „Seine Krankheit hat den erhofften Verlauf genommen, er reagiert sehr gut auf die Therapien“, sagte der Mediziner.

Reisewarnungen für weitere Gebiete in Europa: Genf und Prag betroffen

Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für weitere Regionen in Europa ausgesprochen. Betroffen sind den Mitteilungen vom Mittwochabend zufolge etwa Genf, Prag, Dubrovnik oder die Insel Korsika.

So wurden bereits bestehende Reisewarnungen für Teile von Frankreich ausgeweitet. Demnach wird nun wegen der hohen Infektionszahlen auch vor Reisen nach Korsika sowie in die Regionen Île-de-France, Provence-Alpes-Côte-d’Azur, Auvergne-Rhônes-Alpes, Occitanie und Nouvelle-Aquitaine gewarnt. Zuvor galten wegen der gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen bereits Reisewarnungen für die Île-de-France mit der Hauptstadt Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur an der Mittelmeerküste.

Ebenso warnt das Auswärtige Amt nun vor Reisen in die Schweizer Kantone Genf und Waadt. Auch die tschechische Hauptstadt Prag steht jetzt mit auf der Liste. 

Scholz: Erst 2021 raus aus der Krise

„Wir sind mittendrin“, sagt Vize-Kanzler Olaf Scholz im Bundestag mit Blick auf die Pandemie. Die gesundheitliche Situation sei aber besser geworden zuletzt, ebenso wie die wirtschaftliche Lage. Deutschland könne wohl Ende 2021 oder Anfang 2022 das Vorkrisenniveau wieder erreichen.

Mehr als 2.500 positive Tests in Großbritannien an einem Tag

In Großbritannien sind Regierungsdaten zufolge in 2.659 (Vortag: 2.460) neuen Fällen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Zahl hat in den vergangenen Tagen zugenommen. Allerdings weiteten die Behörden zugleich auch die Tests aus. Acht weitere Menschen starben, die positiv getestet wurden.

Ermittlung nach Corona-Ausbruch in Lokal gestartet

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Restaurant in Ostfriesland im Mai ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung. Alle damals Anwesenden sollten vernommen werden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aurich am Mittwoch. Sie nannte den Namen des niedersächsischen Lokals nicht. Nach einem Bericht der „Ostfriesen-Zeitung“ handelt es sich um die „Alte Scheune“ in Moormerland (Kreis Leer). Dort hatten sich bei einer Feier mehr als 30 von 50 Gästen infiziert, zwei der Infizierten starben später.

Der Verdacht richte sich gegen unbekannt, sagte die Sprecherin. Eine Möglichkeit schuldhaften Verhaltens sei, wenn jemand zu der Feier gegangen sei, obwohl er schon verdächtige Symptome aufgewiesen habe. Die Polizei solle den Ablauf des Abends möglichst genau rekonstruieren, sagte sie. Hintergründe des Falls lesen Sie hier.

Russischer Impfstoff geht in finale Testphase

In der russischen Hauptstadt Moskau haben die Impfungen im Rahmen der Phase-III-Studie für den Corona-Impfstoff „Sputnik V“ begonnen. Ersten Freiwilligen sei das Präparat gespritzt worden, sagte die Vize-Bürgermeisterin Anastassija Rakowa am Mittwoch in Moskau der Agentur Interfax zufolge. „Heute ist ein wichtiger Tag nicht nur für die Stadt, sondern für das ganze Land.“ Mehr als 35.000 Moskauer hätten sich bereits als Freiwillige gemeldet. Geimpft werden soll demnach in 20 Kliniken in der Stadt.

Der russische Impfstoff mit dem Namen „Sputnik V“ wurde vor rund einem Monat für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben – trotz internationaler Bedenken. Die Freigabe erfolgte vor Abschluss der wichtigen „Phase III“ klinischer Studien. Erst in dieser Phase wird gewöhnlich an sehr vielen Teilnehmern überprüft, ob und wie gut ein Wirkstoff vor einer Infektion schützt und welche eventuell nur seltenen Nebenwirkungen auftreten.

EU will 300 Millionen Impfstoff-Dosen von Biontech

Im Kampf gegen das Coronavirus will die EU-Kommission von der Mainzer Firma Biontech bis zu 300 Millionen Einheiten Impfstoff bestellen. Im Idealfall sollen noch vor Jahresende die ersten Impfstoff-Dosen in Europa verfügbar sein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Voraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss von Tests und die Zulassung des Impfstoffs, die der Hersteller bereits im Oktober beantragen will.

Nur Impfstoffe werden aus Sicht von Experten die weltweite Pandemie letztlich eindämmen und weitere verheerende wirtschaftliche Folgen vermeiden. Die EU-Kommission sondiert deshalb schon jetzt mit Pharmaherstellern. Inzwischen hat sie Gespräche mit sechs Firmen abgeschlossen.

Pauschale Reisewarnung für rund 160 Länder soll im Oktober enden

Die pauschale Reisewarnung für fast alle gut 160 Länder außerhalb der EU und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums wird am 30. September enden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mehr als eine Million Infizierte in Russland

In Russland ist die Zahl der Corona-Toten binnen eines Tages um 142 auf nunmehr 18.135 gestiegen. Zudem wurden nach Angaben der Behörden 5.218 Neuinfektionen bestätigt. Insgesamt gibt es damit in dem Land 1.041.007 Fälle. Das ist die vierthöchste Zahl weltweit.

Schwangere mit Corona: seltener Fieber, aber mehr Frühgeburten

Experten haben mögliche Folgen einer Corona-Infektion bei schwangeren Frauen untersucht. Eine verfrühte Geburt ist demnach bei ihnen wahrscheinlicher, wobei die Rate spontaner Frühgeburten – also bei allein einsetzenden Wehen – kaum höher liegt. Bei infizierten Schwangeren werde also öfter eine Geburt eingeleitet und/oder der Säugling per Kaiserschnitt früher geholt, erläutern die Forscher im Fachmagazin „BMJ“. Dafür gebe es verschiedene Gründe.

Das sei eine Situation, die nicht nur bei einer Ansteckung mit Sars-CoV-2, sondern auch bei anderen Infektionen auftreten könne, erklärte die Virologin Susanne Modrow, die unter anderem zu Virusinfektionen in Schwangerschaften forscht. „Akute Infektionen haben in der Spätphase der Schwangerschaft häufig das Risiko einer verfrühten Geburt.“

Zusammengetragen haben die Forscher um Shakila Thangaratinam vom WHO Collaborating Centre for Global Women’s Health an der University of Birmingham die Ergebnisse von insgesamt 77 Studien. Die Anzahl von Totgeburten oder Todesfällen bei Neugeborenen ist demnach bei infizierten Schwangeren nicht höher.

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