In den kommenden vier Wochen können sich die Bewohner der Stadt Halle kostenlos einem Corona-Schnelltest unterziehen. Am ersten Test-Tag fiel die große Mehrzahl positiv aus. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 109,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, etwa 2,4 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind fast 2,3 Millionen Menschen positiv getestet worden, wie das Robert Koch-Institut mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei mehr als 66.000 (Stand: 18. Februar).
- Tagesanbruch: Eine noch viel größere Katastrophe
- 7-Tage-Inzidenz: So ist die Infektionslage in Ihrem Landkreis
- Interaktive Karte: So viele Deutsche sind gegen Covid-19 geimpft
Corona-Schnelltests in Halle: 90 Prozent sind positiv
Seit Donnerstag können sich Einwohner in Halle per Schnelltest kostenfrei auf das Coronavirus testen lassen. Laut dem Radionetzwerk „MDR Sachsen-Anhalt“ haben sich so bereits in der ersten Stunde nach Öffnung der Testzentren 40 Menschen einem Schnelltest unterzogen. Das Ergebnis: 90 Prozent der Tests waren positiv. „Viele sind hier, die tatsächlich mit Symptomen herkommen und da ist es auch so, dass die Ergebnisse dann positiv sind“, sagte Einsatzleiter Daniel Schöppe dem „MDR Sachsen-Anhalt“.
Die kostenlosen Tests sollen zunächst für vier Wochen angeboten werden. Das Land beteiligt sich an den Kosten. Sollte ein Schnelltest positiv sein, so wird mit der gleichen Probe ein PCR-Test durchgeführt. Die Ergebnisse für die positiven Schnelltests am Donnerstag, werden demnach am Freitag erwartet.
Biontech/Pfizer wollten 54 Euro pro Impfdosis
Biontech/Pfizer haben der EU ihren Impfstoff im Juni zu weit höheren Preisen angeboten als ihre Mitbewerber. Das zeigen Recherchen von NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“. Demnach verlangten Biontech/Pfizer 54,08 Euro pro Dosis – bei einer Abnahme von 500 Millionen Dosen. Insgesamt macht das 27 Milliarden Euro. Der Impfstoff, der in Deutschland entwickelt wurde, wäre damit mehr als 20-mal so teuer gewesen wie Impfdosen von Astrazeneca.
Als „unseriös“ kritisiert der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, Wolf Dieter Ludwig, den Preis im Gespräch mit der „Tagesschau“. „Ich sehe darin ein Profitstreben, das in der jetzigen Situation der Pandemie in keiner Weise gerechtfertigt ist.“
Experte: Britische Variante ab März in den USA vorherrschend
In den USA dürfte ab März die zuerst in Großbritannien nachgewiesene, ansteckendere Virus-Variante einem Experten zufolge vorherrschen. Der Leiter des US-Coronaprogramms, Anthony Fauci, spricht zudem von mehreren Monaten Arbeit, bis ein neuer Impfstoff gegen die südafrikanische Variante bereitstehe. Auch diese ist hochansteckend.
Thüringen verlängert Lockdown bis Mitte März
Die Menschen in Thüringen müssen sich auf noch wochenlang anhaltende Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie einstellen. Eine neue Verordnung, die am Freitag in Kraft tritt, sieht eine Verlängerung des Lockdowns mit Kontaktbeschränkungen und Ladenschließungen bis 15. März vor. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sei es aber jederzeit möglich, die Geltungsdauer bei Bedarf auch zu verkürzen. Die Verordnung enthält auch Lockerungen.
In Thüringen ist das Infektionsgeschehen weiterhin stärker als in allen anderen Bundesländern. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und sieben Tagen stieg am Donnerstag im Freistaat nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Staatskanzlei binnen 24 Stunden von 111,6 auf 119,5. Der Bundeswert lag dagegen bei 57,1. Thüringen ist derzeit das einzige Bundesland mit einem Inzidenzwert über 100.
Fahrschulen sollen der Verordnung nach wieder öffnen dürfen und auch Prüfungen durchführen können. Friseure können ab 1. März ihre Dienste wieder anbieten und Baumschulen, Gartenmärkte, Gärtnereien- und Floristikbetriebe können öffnen. Bei den Kontaktbeschränkungen gibt es Lockerungen für Familien. Mitglieder des eigenen Haushaltes und Menschen, für die ein Sorge- oder Umgangsrecht besteht, dürfen sich etwa treffen. Auch Lockerungen im Bildungssektor sind geplant. Ab Montag sollen Grundschulen und Kindergärten im eingeschränkten Regelbetrieb wieder öffnen. Die Klassen fünf und sechs sollen ab 1. März folgen.
Corona-Ausbruch in Leipziger Heim: Fast jeder vierte Bewohner gestorben
Nach einem größeren Corona-Ausbruch in einem Leipziger Pflegeheim ist fast ein Viertel der Bewohner gestorben. Der Ausbruch begann wenige Tage, nachdem es erste Impfungen der Bewohner gegeben hatte, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Es sei jedoch nicht nachvollziehbar, ob sich die Menschen vor oder nach dem Impftermin angesteckt haben. Für Corona-Impfungen sind zwei Termine nötig, damit sie ihren vollständigen Schutz entfalten. Zuvor hatte die „Leipziger Volkszeitung“ darüber berichtet.
Der Ausbruch habe am 18. Januar begonnen, am 14. begannen die Erstimpfungen. 70 Menschen lebten laut Stadt in dem Pflegeheim. 46 Bewohner und 21 Beschäftigte steckten sich an. 16 Bewohner starben. Das Heim sei unter Quarantäne gestellt worden, die am 10. Februar wieder aufgehoben wurde. Aktuell seien alle Bewohner negativ getestet.
Ursprung der Corona-Pandemie: War es doch ein Laborunfall?
Labor in China: Weltweit gehen Forscher der Frage nach, wo der Ursprung des Coronavirus liegt. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)
Seit mehr als einem Jahr verbreitet sich das Coronavirus überall auf der Welt. Der Ursprung wurde bisher vor allem auf einem Markt im chinesischen Wuhan vermutet. Jetzt zeigt eine neue Studie eine andere Theorie auf. Hier geht es zum Artikel.
Anteil britischer Mutante in Düsseldorf steigt auf über 40 Prozent
Die Stadt Düsseldorf verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Infektionen mit der sogenannten britischen Corona-Variante. Der Anteil der offenbar hochansteckenden Mutation an den festgestellten Corona-Infektionen wuchs bis zum Donnerstag auf mehr als 40 Prozent, wie die Stadt mitteilte. Am Dienstag hatte er noch 27 Prozent und am Mittwoch 30 Prozent betragen. Parallel stieg auch die Sieben-Tage-Inzidenz von 33,8 auf zuletzt 44,9.
Erst am Mittwoch waren in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Corona-Ausbrüche in einer Kita und in einem Pflegeheim gemeldet worden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Mittwoch den Anteil der zuerst in Großbritannien entdeckten Virusvariante an den Corona-Infektionen in Deutschland auf mehr als 22 Prozent beziffert.
Karl Lauterbach und Hansi Flick haben sich wieder vertragen
Hier geht es zum Artikel.
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Hausärzte kritisieren: Stehen seit Wochen zum Impfen bereit
Angesichts des schleppenden Verlaufs der Corona-Impfungen drängen die Hausärzte darauf, bald in die Verabreichung der Vakzine einbezogen zu werden. Alle drei derzeit in Deutschland verfügbaren Impfstoffe seien entgegen ursprünglicher Annahmen für Hausärzte verwendbar und könnten in den Praxen verimpft werden, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der „Augsburger Allgemeinen“. Bisher wird vor allem in extra eingerichteten Impfzentren und mit mobilen Teams in Alten- und Pflegeheimen geimpft.
Weigeldt reagierte damit auch auf Berichte, wonach die Regierung die Corona-Impfungen stärker auf die Hausärzte verlagern will. „In entsprechende Überlegungen des Bundesgesundheitsministeriums, über die die Presse berichtet, wurde der Deutsche Hausärzteverband bislang nicht eingebunden“, kritisierte er.
„Seit Wochen stehen Hausärztinnen und Hausärzte in den Startlöchern, seit Wochen signalisieren wir der Politik: Wir sind zum Impfen in unseren Praxen bereit“, sagte Weigeldt. Impfen sei seit jeher eine hausärztliche Basisaufgabe. Die Erfahrung mit Modellprojekten etwa in Mecklenburg-Vorpommern zeige, dass die Impfergebnisse dort besser seien, wo Hausärzte aktiv eingebunden würden.
Als Mitarbeiter getarnt: Erneut Impfschwindel in Pflegeheim
In der Oberpfalz haben nach Angaben des Landratsamtes Schwandorf in einem Pflegeheim mindestens 20 nicht berechtigte Personen eine Corona-Impfung erhalten. Wie der Sprecher der Kreisbehörde, Hans Prechtl, am Donnerstag berichtete, habe das Heim die Impfkandidaten als Mitarbeiter ausgegeben, damit die Betroffenen eine Dosis erhielten. Tatsächlich habe es sich nur um Angehörige von Mitarbeitern des Heims gehandelt. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Dem Schwandorfer Impfteam war der Schwindel wegen Namensdoubletten aufgefallen, als die Geimpften nachträglich ins Computersystem aufgenommen wurden. „In erstaunlich vielen Fällen sind dabei Familiennamen mehrfach aufgefallen“, sagte Prechtl. Durch Recherchen kam dann der Schwindel ans Licht. Das Landratsamt hat den Vorfall den Aufsichtsbehörden und der Staatsanwaltschaft gemeldet. Diese Stellen müssten nun entscheiden, ob es Konsequenzen gibt, erklärte der Behördensprecher.
Seit einiger Zeit gibt es aus ganz Deutschland Berichte über Vordrängler bei den Impfungen. Insbesondere Kommunalpolitiker hatten sich bereits impfen lassen, obwohl sie noch nicht an der Reihe waren. In zwei Augsburger Pflegeheimen ließen die Heimleiter ihre Lebenspartner impfen. Auch dort sollen diese fälschlich als Mitarbeiter ausgegeben worden sein. Augsburgs Bischof Bertram Meier hatte sich erst am Mittwoch öffentlich dafür entschuldigt, dass auch er sich eine frühe Impfung gesichert hatte.
Bericht: Britischer Vertrag mit Astrazeneca ähnelt dem der EU
Der Vertrag Großbritanniens mit dem Impfstoff-Hersteller Astrazeneca ähnelt einer Recherche des Senders CNN zufolge dem der Europäischen Union mit dem Unternehmen. In beiden ist dem Bericht vom Donnerstag zufolge eine „Best-Effort“-Klausel enthalten, also die Verpflichtung, sich im besten Sinne um die Einhaltung der vereinbarten Liefermengen zu bemühen. Zuvor war spekuliert worden, dass diese Klausel für die Kürzungen der Lieferungen von Astrazeneca an die EU-Länder verantwortlich sein könnte. In Großbritannien hingegen gab es bislang keine Engpässe.
Brisant an der CNN-Recherche ist zudem die Information, dass eine in Teilen geschwärzte Version des britischen Vertrags bereits seit Ende November online verfügbar sein soll – allerdings unter einem schwer auffindbaren Link. Die britische Regierung hatte dem Sender diesen Link als Antwort auf eine Informationsfreiheitsanfrage zugeschickt, nachdem sie zuvor die Veröffentlichung des Vertrags wiederholt abgelehnt und sogar als nationales Sicherheitsrisiko bezeichnet hatte. Wie und weshalb die bearbeitete Version des Vertrags trotzdem über Monate unbemerkt im Internet stehen konnte, blieb zunächst offen.
Die ungleiche Versorgung Großbritanniens und der EU hatte in den vergangenen Wochen erheblich zu Spannungen zwischen beiden Seiten beigetragen. Astrazeneca-Chef Pascal Soriot hatte die schnelleren Lieferungen an Großbritannien mit dem deutlich früheren Abschluss des Vertrages verteidigt.
Kommt der Corona-Impfstoff bald durch die Nase?
Lauterbach bekommt Astrazeneca
(Quelle: dpa)
Da Karl Lauterbach in der kommenden Woche als Arzt in einem Impfzentrum arbeitet, wird der SPD-Gesundheitsexperte geimpft – mit einem Impfstoff, über den gerade viel diskutiert wird. Hier geht es zum Artikel.
Insider: EU fehlen zehn Millionen Impfstoff-Dosen von Biontech/Pfizer
Eine Impfung in der EU: Bislang habe Pfizer etwa 28 Millionen Dosen des Impfstoffs geliefert. (Quelle: Pixsell/imago images)
Die Europäische Union wartet Insidern zufolge auf zehn Millionen Dosen des Covid-Impfstoffs von Pfizer/BioNTech, die eigentlich im Dezember fällig gewesen wären. Damit stehen etwa ein Drittel der bis jetzt erwarteten Lieferungen noch aus, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von EU-Vertretern. Bislang habe Pfizer etwa 28 Millionen Dosen des Impfstoffs an die EU geliefert, wie einer der Vertreter und eine mit dem Vorgang vertraute Person sagten. Das seien etwa zehn Millionen Dosen weniger, als Pfizer versprochen habe, sagte der EU-Vertreter. Pfizer wollte sich mit Verweis auf die Vertraulichkeit der Lieferpläne nicht äußern. Bei der EU-Kommission war keine Stellungnahme erhältlich.
Animation zeigt überraschenden weltweiten Corona-Trend
RKI-Zahlen am Donnerstag
(Quelle: dpa)
In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 10.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Die Zahlen sind auf dem Niveau der Vorwoche, der Inzidenzwert steigt wieder leicht. Hier geht es zum Artikel.
Die Grafik zeigt, in welchen europäischen Ländern die kumulierten Corona-Fallzahlen seit einem Jahr am höchsten sind.
Städte warnen vor überzogenen Erwartungen bei Schnelltests
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vor zu hohen Erwartungen an die von der Bundesregierung ab März angekündigten kostenlosen Corona-Schnelltests gewarnt. Die Bürger sollten nicht glauben, dass ab 1. März „überall für alle“ die Schnelltests in großer Zahl zur Verfügung stünden, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Aus dem Start der Impfkampagne sei gelernt worden, dass die Beschaffung von Einsatzmitteln gegen das Coronavirus sowie deren Verteilung an viele Millionen Menschen eine „Mammutaufgabe“ darstelle. Landsberg plädierte deshalb für einen Stufenplan bei den Schnelltests: „Wenn die Tests noch nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind, ist es sinnvoll, sich zunächst auf Kitas und Schulen zu konzentrieren“, sagte er.
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FDP-Fraktionsvize: Merkel und Steinmeier sollten bald geimpft werden
(Quelle: Andreas Gora/Getty Images)
FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat eine baldige Impfung von Bundespräsident und Kanzlerin vorgeschlagen, um das Vertrauen der Bürger in die Corona-Schutzimpfungen zu stärken. „Es wäre sicherlich ein sehr positives Signal, wenn sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeitnah öffentlich impfen lassen würden. Das wirkt vertrauensbildend“, sagte Theurer der „Bild“-Zeitung.
In der Diskussion um die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca sind Ärzte und Immunologen bemüht, Zweifel an dem Vakzin zu zerstreuen. Der Impfstoff sei gut und wirksam, betonten der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, und der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Mittwoch für den Impfstoff geworben, der in der Europäischen Union als bislang einziges Vakzin neben denen von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen ist.
Debatte um Astrazeneca-Impfstoff: Immunologe für dritte Nachimpfung
In der Diskussion um die Wirksamkeit des Astrazeneca-Corona-Impfstoffs schlägt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, eine Nachimpfung mit einem anderen Mittel vor. Mehr dazu lesen Sie hier.
Corona-Fälle in Physiopraxis – mehr als 400 Menschen in Quarantäne
Nach mehreren Corona-Fällen in einer Physiopraxis in Wedel (Schleswig-Holstein) sind mehr als 400 Menschen als Kontaktpersonen in Quarantäne. Der Weg der Infektionen sei noch unklar, teilte der Kreis am Mittwochabend mit. Bislang seien fünf Mitarbeiter und sechs Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Praxis bleibe zunächst für zwei Wochen geschlossen.
Kretschmer bleibt dabei: Kein Osterurlaub in diesem Jahr
(Quelle: TF-Images/Getty Images)
„Das Virus hat sich nicht verändert. Im Gegenteil: Wir sehen diese Mutation, die wesentlich ansteckender ist. Wir müssen aufpassen, dass wir das, was wir bitter und teuer, auch psychisch schwierig erreicht haben, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in der ARD-Sendung „Maischberger. Die Woche“. Mit Blick auf Ostern stelle sich die Frage, ob das ganze Land in Bewegung sei und sich alles durchmische oder nicht. „Das wird eine große Auswirkung für den Rest des Jahres haben“, warnte Kretschmer.
„Wir haben jetzt die Chance, es auszutreten oder wir werden die nächsten Monate verharren. Das ist auch die Frage, die wir uns Ostern stellen müssen“, so der Ministerpräsident. Es tue ihm leid, wenn er Menschen Hoffnungen genommen habe. Er wolle das Gegenteil, sagte Kretschmer. „Dieser Weg wird länger sein. Aber wir werden ihn erfolgreich gestalten können“, machte er deutlich.
Kretschmer fügte hinzu: „Dann haben wir die Chance, den Juni, den Juli, den August und dann den September mit großer Freude zu erleben und danach sind wir alle hoffentlich geimpft. Dann ist diese Pandemie sowieso viel kleiner, viel ungefährlicher als jetzt.
Mediziner werben für unbeliebten Astrazeneca-Impfstoff
(Quelle: Clodagh Kilcoyne/Reuters)
Erst wurden die Lieferengpässe bei Astrazeneca zum Politikum – nun ist der Impfstoff da, aber kaum jemand will ihn. Nur jede elfte Dosis ist bislang gespritzt worden. Woran liegt das? Hier geht es zum Artikel.
Amtsärzte: Schnelltests alleine bringen nichts
Die von der Bundesregierung angekündigte Einführung kostenloser, flächendeckender Corona-Schnelltests stößt bei den Medizinern im öffentlichen Gesundheitsdienst auf Vorbehalte. „Es bringt bei der Pandemie-Bekämpfung nichts, einfach nur viele kostenlose Tests anzubieten“, sagt die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“.
Es müsse geklärt werden, wie sich bei einem positiven Testergebnis zu verhalten sei. Auch sei offen, bei wem sich diese Personen melden müssten. Bislang gebe es zudem keine Antwort auf die Frage, ob Kinder von infizierten Eltern in die Schule gehen dürften oder ob in diesen Fällen für die ganze Familie Quarantänepflicht gelte.
Corona-Impfungen beim Hausarzt wohl spätestens ab April
Deutschland soll bald schon rascher impfen können – und das nicht mehr nur in Impfzentren. Das Bundesgesundheitsministerium plant offenbar, Hausärzte und ihre rund 100.000 Praxen ab April mit Impfstoffen zu versorgen. Das berichtet der „Business Insider“ unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach sollen pro Arztpraxis im Schnitt 100 Dosen wöchentlich zur Verfügung gestellt werden, geliefert werden soll jeweils am Montag.
Die Dosen sollen von Praxen bis zu vier Wochen im Voraus bestellt werden können. Die Hausärzte sollen auch Hausbesuche durchführen. Steht weniger Impfstoff als bestellt zur Verfügung, sollen die bestellten Mengen in allen Praxen gleichmäßig anteilig reduziert werden, damit es nicht zu einem Wettlauf um Bestellungen komme, schreibt der „Business Insider“ weiter.
In manchen Ländern gibt es offenbar aber noch schnellere Pläne: So will die Berliner Senatsgesundheitsverwaltung 100 bis 120 Arztpraxen so rasch wie möglich zum Impfen bringen. Wenn möglich solle das noch im März geschehen, berichtet die „Berliner Zeitung“. Die Kassenärztliche Vereinigung fordert die Impfung in Arztpraxen schon seit langem und mit Nachdruck.
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IW-Chef Hüther: Müssen Corona-Tote hinnehmen
Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat dazu aufgerufen, Todesfälle durch Corona-Infektionen in gewissem Maße hinzunehmen. „Das ist alles nicht schön, aber in der Realität ist es nun einmal so“, sagte Hüther am Mittwoch dem Sender n-tv. Hüther wandte sich für die Zukunft gegen an Inzidenzwerten festgemachte Schließungen von Unternehmen, von denen viele im Lockdown keine Perspektive hätten.
„Wir müssen uns gesellschaftlich darauf einrichten, dass mit Impfung und allen anderen Maßnahmen es auch künftig eine Virus-Bedrohung gibt und auch Virus-Sterblichkeit gibt“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler. Schließlich würden auch andere Gefährdungen von der Gesellschaft hingenommen, „das muss auch hier möglich sein“. Andernfalls werde es im Herbst oder Winter immer wieder Debatten über Schließungen geben.
Hüther verwies auf das hohe Alter der meisten Corona-Toten, von denen knapp 90 Prozent 70 Jahre oder älter seien. Diese Todesfälle seien auch durch die bisherige Lockdown-Politik nicht verhindert worden, denn es sei versäumt worden, eine Schutzstrategie für Alten- und Pflegeheime zu entwickeln. Die bisherigen Einschränkungen in der Pandemie hätten lediglich „eine weitere Ausbreitung verhindert“.
Die Grafik zeigt die Zahl der kumulierten Corona-Infektionen von Februar 2020 bis Februar 2021 beispielhaft an den Ländern Österreich, Tschechien und Portugal.
EU bestellt bei Moderna und Biontech 600 Millionen Dosen Impfstoff
(Quelle: Jochen Eckel/imago images)
Die EU-Kommission hat einen Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere Impfstoffdosen des US-Herstellers Moderna ausgehandelt. Dies teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel mit. Nach Angaben aus Kommissionskreisen sollen 150 Millionen Dosen dieses Jahr geliefert werden. Zudem besteht eine Option auf weitere 150 Millionen Dosen für 2022.
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr zunächst 160 Millionen Impfdosen bei Moderna geordert. Die jetzt nachbestellte Menge kommt hinzu. Der Vertrag wurde am Mittwoch vom Kollegium der Kommissare gebilligt. Nun haben die EU-Staaten einige Tage Zeit, mögliche Einwände zu erheben.
Zudem ist der Vertrag der Hersteller Biontech und Pfizer mit der Europäischen Union über eine Nachbestellung von bis zu 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff endgültig unter Dach und Fach. Die EU-Kommission hatte die Vereinbarung bereits im Januar bekannt gemacht, nun bestätigte das Unternehmen die Bestellung.
Demnach sollen voraussichtlich in diesem Jahr weitere 200 Millionen Dosen Impfstoff an die EU gehen, davon wiederum 75 Millionen im zweiten Quartal. Darüber hinaus besteht eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen. Die Nachbestellung ergänzt den im vergangenen Jahr geschlossenen Vertrag über die Lieferung von 300 Millionen Dosen. Die mögliche Gesamtmenge steigt damit auf 600 Millionen Dosen.
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Schwedische Regierung bereitet mögliche Lockdown-Maßnahmen vor
(Quelle: Jessica GOW/Getty Images)
Die schwedische Regierung will mit einer neuen Verordnung die Möglichkeit schaffen, größere Teile des öffentlichen Lebens zu beschränken. „Es gibt weiterhin Bedarf, mehrere Maßnahmen zu ergreifen, und es kann aktuell werden, Teile der schwedischen Gesellschaft zu schließen“, sagte Sozialministerin Lena Hallengren am Mittwochmorgen auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Insgesamt fünf Vorschläge zu verschärften Corona-Maßnahmen werden nun zur Prüfung an die Behörden geschickt. Darunter sind die Möglichkeiten, unter anderem Geschäfte, Einkaufspassagen, Restaurants und Fitnessstudios schließen zu können. Es sei beunruhigend, dass der Rückgang der Neuinfektionszahlen abgenommen habe, sagte Hallengren. Es bestehe damit ein konkretes Risiko für eine dritte Infektionswelle.
Schweden hatte im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus von Beginn an eine ganz andere Strategie gewählt als die meisten anderen europäischen Staaten: Statt strikter Corona-Maßnahmen entschloss sich das skandinavische EU-Land zu einem Sonderweg mit verhältnismäßig moderaten Beschränkungen und Appellen an die Vernunft des einzelnen Bürgers. Mittlerweile sind aber auch in Schweden stärkere Einschränkungen eingeführt worden, sie sind aber nicht so weitgehend wie in Deutschland oder vielen anderen Ländern.
Animation zeigt: Diese Regionen haben die neue Zielmarke schon erreicht
Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisiert Corona-Strategie
(Quelle: Reiner Zensen/imago images)
Ämter mit Faxgeräten, Schule ohne Digital-Unterricht: Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisiert den Zustand Deutschlands in der Pandemie scharf. Lobende Worte hat er hingegen für die Geduld seiner Landsleute. Hier geht es zum Artikel.
Gesundheitsminister Spahn informiert über Mutationen und Schnelltests
(Quelle: IPON/imago images)
Die Virusmutationen breiten sich auch in Deutschland aus: Gesundheitsminister Jens Spahn informiert über die aktuelle Lage. In dem kurzfristig angesetzten Statement soll es auch um kostenlose Schnelltests gehen. Hier geht es zum Livestream und Liveticker.
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Biontech und Pfizer bestätigen Nachbestellung der EU
Der Vertrag der Hersteller Biontech und Pfizer mit der Europäischen Union über eine Nachbestellung von bis zu 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff ist endgültig unter Dach und Fach. Die beiden Unternehmen meldeten den Abschluss am Mittwoch. Die EU-Kommission hatte die Vereinbarung bereits im Januar bekannt gemacht.
Demnach sollen voraussichtlich in diesem Jahr weitere 200 Millionen Dosen Impfstoff an die EU gehen, davon wiederum 75 Millionen im zweiten Quartal. Darüber hinaus besteht eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen. Die Nachbestellung ergänzt den im vergangenen Jahr geschlossenen Vertrag über die Lieferung von 300 Millionen Dosen. Die mögliche Gesamtmenge steigt damit auf 600 Millionen Dosen.
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WHO: Weltweit immer weniger gemeldete Corona-Infektionen
Die Zahl der neu gemeldeten Corona-Infektionen geht weltweit weiter zurück. In der vergangenen Woche (bis 14. Februar) waren es noch 2,7 Millionen Neuinfektionen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf berichtete. Das war ein Rückgang um 16 Prozent zur Vorwoche. Anfang Januar wurden der WHO noch mehr als fünf Millionen neue Infektionen pro Woche gemeldet.
Die WHO geht davon aus, dass die Entwicklung auf die strikten Maßnahmen in vielen Ländern zurückzuführen ist, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus vergangene Woche sagte. Er verband dies mit einer Warnung: „Jetzt ist für kein Land der richtige Zeitpunkt, um Maßnahmen zu lockern, ebenso nicht für einzelne Menschen, in ihrer Wachsamkeit nachzulassen“, sagte er vergangenen Freitag.
Auch die Zahl der gemeldeten Todesfälle geht weiter zurück: Vergangene Woche waren es weltweit noch 81 000, zehn Prozent weniger als in der Woche davor. Mitte Januar waren der WHO noch fast 100.000 neue Todesfälle pro Woche gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 wurden der WHO bis zum 16. Februar dieses Jahres 108,8 Millionen Sars-CoV-2-Infektionen und 2,4 Millionen Todesfälle gemeldet. Vielfach wird eine hohe Dunkelziffer nicht erfasster Fälle angenommen.
WHO: Britische Corona-Variante schon in 94 Ländern nachgewiesen
Die zuerst in Großbritannien aufgetretene und besonders ansteckende Variante des Coronavirus ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in mittlerweile 94 Ländern nachgewiesen worden. Die aus Südafrika stammende Virus-Variante hat sich demnach bereits auf 46 Länder ausgebreitet, bei der zunächst in Brasilien und Japan entdeckten Mutante seien es 21 Länder. Anzunehmen ist jedoch, dass Varianten wie die britische Mutante B.1.1.7 sich unbemerkt noch weiter ausgebreitet haben, da nicht jede Ansteckung auch entdeckt und entsprechend registriert wird.
Sorgen bereitet vor allem die britische Mutante, die nach vorsichtigen Schätzungen gut ein Drittel ansteckender ist als das ursprüngliche Virus. Auch für andere Varianten wie die südafrikanische wird eine höhere Übertragbarkeit angenommen, genaue Daten dazu gibt es aber noch nicht.
Angesichts der zunehmenden Verbreitung dieser Virusvarianten bietet die gleichzeitig zurückgehende Gesamtzahl der Neuinfektionen wenig Anlass zur Entwarnung. In der vergangenen Woche wurden nach WHO-Angaben weltweit 2,7 Millionen zusätzliche Infektionen nachgewiesen. Das seien rund 500.000 Fälle oder 16 Prozent weniger als in der Vorwoche, hieß es. Bei den Sterbefällen gab es laut WHO einen Rückgang von zehn Prozent auf 81.000 zusätzliche Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
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Chef-Pathologe: Menschen sterben an, nicht mit Corona
Im Infektionszimmer hält die Mitarbeiterin einer Intensivstation die Hand eines Covid-19-Patienten: Laut dem Chef-Pathologen der Uniklinik Augsburg sind die meisten Corona-Toten an und nicht mit dem Virus gestorben.
Die meisten Corona-Toten könnten noch leben, hätten sie sich nicht infiziert, sagt der Chef-Pathologe der Uniklinik Augsburg. Tödliche Verläufe betreffen laut Bruno Märkl nicht nur alte oder kranke Menschen. Lesen Sie mehr dazu.
13 Tote nach Corona-Ausbruch in Kölner Pflegeheim
Eine Seniorin unterzieht sich einem Corona-Test (Symbolbild): In einem Kölner Pflegeheim ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. (Quelle: Pressedienst Nord/dpa)
In einem Pflegeheim in Köln ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Fast alle Bewohner sind infiziert – 13 sind bereits gestorben. Mehr dazu lesen Sie hier.
Impfstoff von Astrazeneca bleibt in vielen Bundesländern liegen
Nachdem die ersten Lieferungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca zwischen der EU und dem britisch-schwedischen Hersteller hart umkämpft gewesen sind, liegt das Präparat in den Bundesländern nun offensichtlich auf Halde. Bundesweit wurden von 736.800 bislang gelieferten Impfdosen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Dienstag lediglich 64.869 Dosen verimpft. Grund zur Sparsamkeit gibt es jedoch nicht, Nachschub ist bereits am Donnerstag zu erwarten. Insgesamt werden demnach bis einschließlich 1. April rund 5,6 Millionen der Dosen erwartet.
Der Impfstoff von Astrazeneca soll in Deutschland wegen fehlender Daten zur Wirksamkeit bislang nur an unter 65-Jährige verimpft werden. Verunsicherung gibt es offensichtlich aber auch darüberhinaus hinsichtlich der Wirksamkeit des Mittels. Diese liegt mit etwa 70 Prozent um gut 20 Prozentpunkte unter der Wirksamkeit der Impfstoffe von Biontech und Moderna.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, äußerte Verständnis etwa für medizinisches Personal, das sich nicht mit dem Astrazeneca-Impfstoff impfen lassen wolle. Zwar sei dieser Impfstoff „genauso sicher wie die anderen“, hob er in der „Rheinischen Post“ hervor, doch „die geringere Wirksamkeit lässt sich nicht wegdiskutieren“.
Unions-Politiker stellen Lockdown-Beschlüsse infrage
In der Unionsfraktion wächst nach dem Wirtschaftsgipfel bei Minister Peter Altmaier die Kritik an mangelnden Lockerungs-Perspektiven. „Eine Öffnungsstrategie ist überfällig – sowohl in der Sache und auch psychologisch gesehen“, sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion Joachim Pfeiffer der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochausgabe). Der CDU-Politiker kritisiert den jüngsten Beschluss der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, einen Inzidenzwert von 35 anzustreben. Mit Hygienekonzepten seien Handel und Gastronomie nicht die Treiber der Pandemie und könnten heute schon wieder öffnen.
Bayerns Innenminister Herrmann verteidigt Grenzschließungen
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verteidigt die Schließung der Grenzen zu Tirol und Tschechien. „Wir müssen die Grenzkontrollen solange durchführen, wie es die aktuelle Pandemielage erfordert, um die hochgefährlichen Corona-Mutationen aus Tschechien und Tirol einzudämmen“, sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ laut einem Vorab-Bericht. Für systemrelevante Betriebe und Einrichtungen gebe es Ausnahmen von den Einreisebeschränkungen, damit die Maßnahmen für die Wirtschaft „so verträglich wie nur möglich“ seien.
Johnson & Johnson beantragt Impfstoff-Zulassung in der EU
Mitte März könnte ein vierter Corona-Impfstoff in Europa auf den Markt kommen und den Mangel an Impfstoffen lindern. Wie die EU-Arzneimittelbehörde EMA am Dienstag mitteilte, hat der US-Hersteller Johnson & Johnson die Zulassung für sein Vakzin beantragt. Die EMA sagte eine schnelle Prüfung zu. Sollte das Gutachten positiv ausfallen, will die EU-Kommission die Zulassung rasch erteilen. „Mehr sichere und wirksame Impfstoffe sind auf dem Weg“, schrieb Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter.
Derzeit sind in der EU die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca auf dem Markt. Doch sie sind noch überall in der EU knapp, weil die Produktion erst langsam hochgefahren wird. Von Johnson & Johnson hat die EU-Kommission Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Zudem hat sie eine Option auf ausreichende Mengen für noch einmal 200 Millionen Personen. Die Besonderheit: Voraussichtlich reicht eine Dosis zur Immunisierung. Alle übrigen derzeit genutzten Vakzine müssen zweimal gespritzt werden.
Sehr hoher Anteil britischer Mutante in Dänemark
In Dänemark weisen 45 Prozent der auf ihre Gensequenz hin untersuchten positiven Coronatests die britische Variante B.1.1.7. des Virus auf. Dieser Wert ergebe sich für die zweite Februar-Woche, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die britische Variante gilt als deutlich ansteckender als das bislang grassierende Coronavirus.
Mexiko will Beschwerde wegen ungleicher Impfstoff-Verteilung einlegen
Mexiko will beim UN-Sicherheitsrat Beschwerde einlegen, weil die Länder weltweit einen ungleichen Zugang zu Corona-Impfstoffen hätten. Ein entsprechendes Schreiben seiner Regierung kündigt der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard für Mittwoch an.
Grüne drängen auf Verlängerung der Homeoffice-Regelung
Die Grünen drängen auf eine Verlängerung der bis zum 15. März befristeten Corona-Arbeitsschutzverordnung, die Arbeitgeber verpflichtet, Homeoffice anzubieten. Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte am Dienstag: „Dass inmitten der Pandemie jetzt wieder mehr Menschen von zuhause arbeiten und mehr Arbeitgeber das auch ermöglichen, zeigt, wie überfällig eine rechtliche Regelung war.“
Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hatte zuvor eine repräsentative Umfrage veröffentlichte, wonach im Januar wieder fast ein Viertel der Erwerbstätigen (24 Prozent) vorwiegend oder ausschließlich im Homeoffice arbeiteten. Damit wurde fast wieder das Niveau vom April 2020 erreicht, als 27 Prozent aller Beschäftigten von Zuhause aus arbeiteten. Zum Vergleich: Noch im November arbeiteten lediglich 14 Prozent der Erwerbstätigen im Homeoffice.
Ein wichtiger Grund für die zunehmende Nutzung des Homeoffice war der Umfrage zufolge neben den dringenden Empfehlungen von medizinischen Experten die neue Homeoffice-Verordnung der Bundesregierung. Rund ein Drittel der Befragten, die aktuell vorwiegend oder ausschließlich zu Hause arbeiten, gaben an, dass die Regierungsbeschlüsse ein Grund für ihren Wechsel ins Homeoffice gewesen seien – oft, weil ihr Arbeitgeber danach erstmals Heimarbeit ermöglichte.
„Dem Virus ist es egal, ob es im Privaten oder am Arbeitsplatz von einem Infizierten auf den nächsten springt. Deswegen dürfen wir die Arbeitswelt nicht ausklammern, wenn wir den Kampf gegen ein hochansteckendes Virus gewinnen wollen“, betonte Göring-Eckardt. Arbeitsminister Heil müsse die Verordnung jetzt verlängern, damit nicht schon im März aller Fortschritt aufs Spiel gesetzt werde.
Island-Reisende müssen künftig negativen Corona-Test vorlegen
Island verzeichnet so gut wie keine neuen Corona-Infektionen mehr – damit das auch so bleibt, verschärft das kleine Land im Nordatlantik noch einmal seine Einreisebestimmungen. Wer per Flugzeug oder Schiff auf die Insel reist, muss ab Freitag einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Das teilte die isländische Regierung am Dienstag mit.
Diese neue Anforderung ändert nichts an den weiteren Regelungen bei der Einreise: Bereits seit Mitte Januar muss sich jeder Passagier bei Ankunft auf Island verbindlich auf das Coronavirus testen lassen. Nach fünf bis sechs Tagen Quarantäne muss dann ein weiterer Corona-Test vorgenommen werden. Wer dabei auf eine der drei als ansteckender betrachteten Virus-Varianten getestet wird, muss sich von Freitag an in einem speziellen Quarantänehotel in Isolation begeben.
Dank seiner abgeschiedenen Lage fernab des Kontinents hat Island auf die Bevölkerung heruntergerechnet die mit Abstand niedrigsten Neuinfektionszahlen in Europa. In den vergangenen vier Tagen wurde niemand auf der Insel mehr positiv auf das Coronavirus getestet. Die Einreisebestimmungen werden von den Isländern als wichtig betrachtet, weil sie als Vorläufer davon angesehen werden, die im Inland geltenden Corona-Beschränkungen umfassend zu lockern.
Jens Spahn: Der Gesundheitsminister will die strengen Einreiseregeln verlängern. (Quelle: Tobias Schwarz/dpa)
Spahn will strengere Einreiseregeln verlängern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die strengeren Regeln für die Einreise aus den sogenannten Virusmutations-Gebieten bis in den März verlängern. Das berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf eine entsprechende Kabinettsvorlage. Diese soll am Montagabend an die anderen Mitglieder der Bundesregierung verschickt worden sein.
Demnach will Spahn die Einreise nach Deutschland für weitere 14 Tage beschränken. Dies sei „erforderlich“, heißt es den Angaben zufolge in dem Papier. Man dürfe „die hart errungenen Fortschritte der letzten Wochen“ nicht durch „eine ungebremste Ausbreitung der Virusvarianten in Deutschland“ gefährden. Die ursprüngliche Verordnung von Anfang Februar wäre am Mittwoch ausgelaufen.
Dies betrifft vor allem Großbritannien, Südafrika und Brasilien, wo neue Mutationen des Coronavirus entdeckt wurden. Aufgrund der hohen Verbreitung dieser Varianten wurden aber auch Portugal, Irland und zuletzt Tschechien und das österreichische Bundesland Tirol entsprechend eingestuft.
PCR-Test bestätigt Reuls Corona-Testergebnis
Ein sogenannter PCR-Test hat die Corona-Infektion von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) bestätigt. Am Montag hatte bereits ein Schnelltest angeschlagen, danach wurde noch ein Test ins Labor geschickt. Wie ein Ministeriumssprecher am Dienstag sagte, hat Reul nur „leichte Erkältungssymptome“. Er befinde sich weiter in Quarantäne und führe seine Amtsgeschäfte von zu Hause aus.
Reul ist der erste Minister der nordrhein-westfälischen Landesregierung, der positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Weil er zuletzt Kontakt mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte, begab auch der sich am Montag in häusliche Quarantäne. Laumann war am Montag nicht positiv getestet worden und arbeitet nach Angaben seines Ministeriums von zu Hause aus.
Betroffen von Reuls Infektion ist auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Sie hatte gemeinsam mit Reul am Donnerstag an einem Pressetermin bei der Kölner Feuerwehr teilgenommen. Reker, die sowieso gerade im Urlaub und zu Hause sei, habe sich in Isolation begeben, sagte eine Stadtsprecherin am Montag. Am Dienstag solle sie getestet werden. Die Feuerwehr hat ebenfalls alle Beteiligten ins Homeoffice geschickt. Auch sie sollen getestet werden.
Gericht hebt Ausgangssperre in Niederlanden auf
Die Ausgangssperre in den Niederlanden ist einem Gericht zufolge unrechtmäßig. Die Richter gaben damit der Klage einer Protestgruppe recht. Die Regel ist ab sofort aufgehoben. Lesen Sie hier mehr dazu.
Elf Todesfälle in Pflegeheim in Köln
Nahezu alle Bewohner sowie zwei Dutzend Pfleger eines Kölner Pflegeheims haben sich mit Corona angesteckt. Die Einrichtung muss Todesfälle beklagen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Südafrika will eine Million Impfstoff-Dosen zurückgeben
Südafrika fordert laut einem Medienbericht das Serum Institute of India (SII) auf, eine Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs zurückzunehmen. Dies berichtet die Zeitung „Economic Times“. Das SII, der weltgrößte Impfstoffhersteller, produziert das Vakzin von Astrazeneca.
Der südafrikanische Gesundheitsminister hatte vergangene Woche erklärt, dass das Land die Einführung des Impfstoffs nach einer klinischen Studie aussetze. Die Studie hatte ergeben, dass das Vakzin bei der im Land vorherrschenden Coronavirus-Variante nur minimalen Schutz gegen leichte bis mittelschwere Erkrankungen bietet.
Arzt verweigert Maske: Staatsanwaltschaft ermittelt
Nach Berichten über einen Hausarzt, der gegen Corona-Hygienregeln verstoßen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg Ermittlungen aufgenommen. Es bestehe der Anfangsverdacht der versuchten beziehungsweise vollendeten Körperverletzung, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit.
Der Mediziner soll weiter Patienten behandelt haben, obwohl er Corona-Symptome hatte – und soll zumindest teilweise keine Maske getragen haben. Der Landkreis hatte die Praxis bereits Ende Januar wegen Hygienemängeln vorübergehend geschlossen.
Das Verhalten des Arztes aus Goldenstedt soll mit dazu beigetragen haben, dass in der vergangenen Woche der Sieben-Tage-Wert im Landkreis Vechta auf mehr als 200 Neuinfektionen unter 100.000 Einwohnern angestiegen war.
Nachweis von britischer Corona-Mutation – Großeinsatz in Hamm
Bei einem Bauarbeiter auf Montage ist die britische Virus-Mutation nachgewiesen worden. Die Polizei riegelte vier Wohnhäuser ab, mehr als 100 Menschen stehen unter Quarantäne. Mehr dazu lesen Sie hier.
Corona-Ausbruch in Eisfabrik in Osnabrück
In einer Eisfabrik in Osnabrück sind Berichten zufolge 196 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das meldete zunächst die „Neue Osnabrücker Zeitung“. Bei NDR wurde von 170 Fällen berichtet. Vor wenigen Tagen seien bei dem Speiseeis-Hersteller erst ein Dutzend Infektionen gemeldet worden. Die Eisfabrik Froneri selbst bezeichnete den Vorfall im NDR als „pfeilschnelle Ansteckungswirkung, die den Standort voll erwischt“ habe.
Die Produktion stehe für die kommenden zwei Wochen still. Das Gesundheitsamt bemüht sich derzeit um die Nachverfolgung der Kontakte mit den positiv Getesteten. Der NDR berichtete, dass auch die britische Virusmutation B.1.1.7 mehrfach nachgewiesen worden sei. Mehr als 300 Testergebnisse stünden noch aus, alle 850 Mitarbeiter befänden sich in Quarantäne.
Studie: Corona-Infektion schützt erheblich vor erneuter Ansteckung
Eine Corona-Infektion schützt einer Studie aus Österreich zufolge zumeist vor einer erneuten Ansteckung. Nach einem Abstand von ungefähr sieben Monaten zur Erstinfektion hätten Menschen mit einer bereits durchgemachten Sars-CoV-2-Infektion ein um 91 Prozent niedrigeres Risiko für eine Ansteckung aufgewiesen, berichten Forscher um Stefan Pilz von der Med Uni Graz im „European Journal of Clinical Investigation“. Die Ergebnisse seien aber noch vorsichtig zu interpretieren, hieß es am Montag von der Universität.
Über 400.000 Menschen in Österreich wurden bisher positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Für die Studie wurden in der zweiten Infektionswelle von September bis November vergangenen Jahres Menschen, die sich in der ersten Infektionswelle (Februar bis April 2020) mit dem Virus infiziert hatten, mit der übrigen österreichischen Allgemeinbevölkerung verglichen.
„Diese Daten zeigen eine sich aufbauende Immunität gegen Sars-CoV-2 in der österreichischen Bevölkerung, wobei wir aktuell noch nicht wissen, inwieweit diese Immunität auch auf diverse Sars-CoV-2-Virusmutationen umzulegen ist, beziehungsweise wie lange und in welcher Stärke dieser Re-Infektionsschutz über größere Zeiträume anhält“, betonte Franz Allerberger von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages). Weitere Auswertungen über längere Zeiträume sowie von Daten aus anderen Ländern seien erforderlich.
Viele Krankmeldungen nach Corona-Impfung an Kliniken
Im Krankenhaus Emden haben sich 29 Mitarbeiter nach der ersten Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca krank gemeldet, wie NDR 1 berichtet. Demnach soll dort nun der Impfplan geändert werden.
Dem Bericht zu Folge wurden am Wochenende 190 Angestellte geimpft, viele hätten später über Übelkeit, Kopfschmerzen und teilweise sogar hohes Fieber geklagt. Für eine Station habe man das Impfen sogar gestoppt, um handlungsfähig zu bleiben, sagte ein Oberarzt NDR 1. Die Impfreaktionen seien schlimmer ausgefallen als gedacht. Laut NDR 1 traten Nebenwirkungen wie Schüttelfrost und Übelkeit auch beim geimpften Pflegepersonal in einer Oldenburger Klinik auf. Dem Land Niedersachsen seien alle Fälle bekannt. Es gebe derzeit aber keinen Grund, die Impfstrategie grundlegend zu ändern, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums dem Sender.
Die Impfreaktion etwa bei den in Emden berichteten Fällen sei „überhaupt nicht unerwartet“, sagte der Erlanger Infektionsimmunologe Christian Bogdan der Deutschen Presse-Agentur. „Die Symptome sind Ausdruck der Immunantwort, die zeigt, dass im Körper tatsächlich etwas nach der Impfung passiert. Die hier genannten Symptome wie Kopfschmerzen oder Fieber entsprechen auch ganz dem, was bereits in Studien publiziert wurde“, so Bogdan. Wegen der zu erwartenden Reaktionen auf die Impfung raten Fachleute, künftig nur noch 50 Prozent der Belegschaft am gleichen Tag zu impfen, um den Betriebsablauf zu gewährleisten. Am Klinikum Oldenburg wird deshalb nicht mehr am Wochenende geimpft. Unter der Woche könne bei Bedarf schneller für Ersatz gesorgt werden, hieß es.
Dänemark führt strengere Einreisebeschränkungen für Grenzgebiete ein
Aus Sorge vor mutierten Varianten des Coronavirus verschärft Dänemark seine Einreisevorschriften für Menschen aus den Grenzgebieten. Wer aus Schleswig-Holstein oder den südschwedischen Grenzregionen nach Dänemark einreisen möchte, muss ab Mittwoch neben einem triftigen Einreisegrund auch einen maximal 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Das gilt auch für Grenzgänger, die ihren Arbeitsplatz oder Wohnsitz in den Gebieten haben, teilte die dänische Regierung mit. Bislang hatte für die Einwohner der Grenzgebiete ein maximal sieben Tage alter negativer Corona-Test gereicht.
Die dänischen Ministerien für Justiz und Gesundheit begründeten den Schritt mit einem in den Grenzgebieten erhöhten Risiko der Ausbreitung der zunächst in Südafrika aufgetauchten Variante. „Es ist wichtig, dass Leute, die im Grenzland wohnen und arbeiten, die Grenze überqueren können“, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. „Es ist aber auch wichtig, Dänemark gegen Virus-Varianten zu beschützen, die eine größere Unsicherheit in der Epidemie schaffen können.“
In Dänemark sind die Corona-Zahlen nach den Höchstwerten des Dezembers mittlerweile wieder deutlich zurückgegangen. Die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen im Land zählt derzeit zu den niedrigsten in ganz Europa. Dennoch befinden sich die Däninnen und Dänen weiter weitgehend im Lockdown. Die dänischen Grenzen sind für die meisten Ausländer seit längerem weitgehend dicht.
Boris Johnson will kein Zurück mehr nach Weg aus dem Lockdown
Der britische Premier Boris Johnson will beim Lockern des aktuell geltenden Corona-Lockdowns Kehrtwenden unbedingt vermeiden. Die Lockerungen sollten „vorsichtig, aber irreversibel“ erfolgen, sagte Johnson. Nach etlichen Kehrtwenden und einem mehrfachen Hin und Her zwischen härteren und weicheren Maßnahmen ist die britische Regierung überzeugt, dass der aktuelle Lockdown der letzte sein soll.
Aus Furcht vor der schnellen Ausbreitung gefährlicher Corona-Varianten wollen der Premier und seine Minister daher auf schrittweise Lockerungen in größeren Abständen setzen. Johnson macht allerdings nur für England die Regeln – in Schottland, Wales und Nordirland sind die Regionalregierungen verantwortlich.
Medienberichten zufolge sollen am 8. März die ersten Schülerinnen und Schüler in England wieder vor Ort unterrichtet werden. Die folgenden Schritte könnten etwa erlaubte Outdoor-Aktivitäten sein, bevor danach der Einzelhandel und noch später die Gastronomie geöffnet werden könnten. Abhängig ist dies jedoch auch von wissenschaftlichen Auswertungen dazu, inwieweit sich der Impffortschritt bereits auf die Infektionslage auswirkt. In Großbritannien haben bereits mehr als 15 Millionen Menschen eine erste Corona-Impfung erhalten.
EU ruft Mitgliedstaaten zu Vorsicht vor gefälschten Impfstoffen auf
Die Europäische Union ruft ihre Mitgliedstaaten zu Vorsicht vor gefälschten Impfstoffen auf. Es gebe Berichte, dass Betrüger versuchten, Impfstoffe zu verkaufen, darunter auch falsche Mittel, teilt das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) mit. Ziel sei es, nationale Behörden zu betrügen, die rasch Vakzine zum Schutz ihrer Bevölkerung kaufen wollten.
Die Kontrollen würden nun ausgeweitet, um illegalen Handel mit Impfstoffen zu bekämpfen, teilt die Behörde mit. Die Kontrollen seit März 2020 hätten dazu beigetragen, mehr als 1000 Verdachtsfälle aufzudecken und über 14 Millionen Gegenstände zu beschlagnahmen, darunter fehlerhafte Gesichtsmasken und gefälscht Test-Sets.
Brinkhaus zu Lockerungen: Dürfen keine falschen Hoffnungen machen
Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat vor zu schnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. „Die Öffnungsperspektive kommt dann, wenn wir stabil bei sehr, sehr niedrigen Zahlen sind (…). Und da sind wir noch nicht“, sagte Brinkhaus am Montag im rbb-Inforadio.
Man sei immer noch signifikant über 50, geschweige denn bei den 35, die der Deutsche Bundestag im Infektionsschutzgesetz definiert habe. Deshalb dürfe man keine falschen Hoffnungen machen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 58,9. Vor vier Wochen, am 17. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 136 gelegen.
Kritik für seine Aussagen erhielt Brinkhaus prompt von der FDP. „Herr Brinkhaus sprach im Bundestag noch davon, wie sehr der Lockdown uns alle zermürbt. Jetzt beteiligt auch er sich an den Durchhalteparolen“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus. Man müsse den Menschen endlich eine Perspektive bieten.
Etwa 100 Faschingsnarren ohne Hygiene-Regeln bei Faschingsfeier
In einem Ortsteil der Stadt Marienberg im sächsischen Erzgebirgskreis haben sich mehrere Personen ohne Beachtung von Hygienemaßnahmen zum Ski-Fasching versammelt. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es Hinweise, dass es sich dabei um etwa 100 Menschen gehandelt habe. Die Feier am Sonntagnachmittag sei ohne Mund-Nasen-Bedeckungen und ohne Einhalten der Abstandsregeln abgehalten worden.
Mit dem Eintreffen der Polizei konnte ein Großteil der Feiernden die Veranstaltung zügig auf ihren Skiern verlassen. Die genaue Personenanzahl könne deshalb nicht bestätigt werden. Die Polizei ermittelt nun wegen Nichteinhaltung der sächsischen Corona-Schutzverordnung.
Osnabrück bietet kostenlose Corona-Schnelltests an
Die Stadt Osnabrück bietet von Montag an kostenlose Corona-Schnelltests an. Erreicht werden sollen mit dem Angebot vor allem diejenigen Menschen, die beruflich einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind – etwa Kassierer, Lehrkräfte, Erzieher oder Schüler in Abschlussklassen.
Das Angebot richtet sich grundsätzlich an alle Bürger, die in Osnabrück wohnen oder dort arbeiten. Nach Angaben des niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes gibt es keine anderen Städte oder Landkreise in Niedersachsen, die kostenlose Tests in dem Umfang wie Osnabrück anbieten. Getestet werden soll mit Antigen-Schnelltests. Pro Woche könnten so laut Stadtverwaltung zwischen 1.000 und 1.500 Menschen getestet werden. Termine für Abstriche werden online angeboten.
USA: Zahlen gehen leicht zurück
In den USA geht die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Die Behörden meldeten am Sonntag 64.194 neue Fälle, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Montagmorgen (MEZ) hervorging. Am Sonntag der Vorwoche waren noch 89.581 neue Infektionen gemeldet worden. Der bisherige Tagesrekord war am 2. Januar mit 300.282 neuen Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden.
Auch die Zahl der täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Ansteckung ging im Wochenvergleich zurück. Sie lag laut JHU am Sonntag bei 1.084. Am gleichen Tag der Vorwoche waren 1.305 Todesfälle gemeldet worden. Der bisherige Höchstwert wurde am 13. Februar mit 5.443 Toten verzeichnet.
Britische Virusmutation in Neuseeland nachgewiesen
In Neuseeland ist erstmals die zuerst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante festgestellt worden. Zwei von drei in der Metropole Auckland registrierten Infektionen gingen auf die Mutante zurück, teilte das Gesundheitsministerium des Landes am Montag mit. Das Ergebnis einer Sequenzierung des Erregers bei dem dritten Infektionsfall stehe noch aus. Wegen der Entdeckung der Fälle am Sonntag hatte Premierministerin Jacinda Ardern einen dreitägigen Lockdown für die größte Stadt des Landes angeordnet.
Bisher sei kein Zusammenhang zwischen den auf der Mutante basierenden Infektionsfällen und anderen Corona-Fällen in Neuseeland festgestellt worden, erklärte das Gesundheitsministerium. Alle drei Infizierten gehören demnach derselben Familie an. Wie die Variante nach Neuseeland kam, ist den Behörden zufolge noch unklar.
Immer mehr Menschen wenden sich an die Telefonseelsorge
Mehr Menschen wenden sich im Lockdown an die Telefonseelsorge. Im ersten Monat dieses Jahres seien mehr als 6.200 Seelsorge- und Beratungsgespräche mehr geführt worden als im Vorjahreszeitraum, berichtete die „Bild“. Demnach haben sich im Januar 87.144 Menschen an die Krisenhelfer gewandt. Besonders groß war die Zunahme dem Bericht zufolge im November des vergangenen Jahres mit einem Plus von 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie in der Osterwoche mit einem Plus von 25 Prozent. Der Anteil der Menschen, die wegen Einsamkeit anriefen, habe sich um 20 Prozent erhöht.
„Die gesamte Gesellschaft steht zunehmend unter Druck“, sagte der Präsident des Sozialverbands Deutschland, Alfred Bauer, der Zeitung. Der Lockdown isoliere auch Gruppen, die unter normalen Umständen kaum Probleme mit Einsamkeit hätten: Schüler, Studenten, Azubis, Gastronomen und Alleinerziehende. Er warnte: „Wenn diese Lockdownphase noch länger andauert, wird die Gesamtsituation für viele unerträglich.“
Der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Marcus Weinberg (CDU), forderte einen Krisengipfel der Bundesregierung zum Thema Einsamkeit. „Es braucht eine Strategie mit einem kurzfristigen Aktionsplan zur Bekämpfung der Einsamkeit“, sagte Weinberg der Zeitung. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Katja Mast, warnte, Einsamkeit sei „keine individuelle, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“. Dauerhafte Einsamkeit mache krank. „Deshalb müssen wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass niemand übersehen wird“, sagte sie der „Bild“.
Günther: Neues Inzidenzziel von 35 irritiert die Menschen
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat deutliche Kritik an den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern geübt. So habe es seitens des Bundes zu wenig Vorschläge für eine Öffnungsstrategie gegeben. Mehr dazu lesen Sie hier.
Scholz: Impfungen sollten auch bei Haus- und Betriebsärzten möglich sein
„Ich möchte nicht erleben, dass wir plötzlich Millionen Impfdosen haben, die nicht verimpft werden“, sagt Vize-Kanzler Olaf Scholz in der ARD. „Das müssen wir auf jeden Fall verhindern.“ Deswegen sollten auch Haus- und Betriebsärzte bei der Impfung von Menschen einbezogen werden.
Söder: Ohne Mutationsausbreitung werden Einschränkungen schnell fallen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagt in der ARD, es werde „sehr schnell Öffnungsschritte“ geben, sollten sich die Corona-Mutationen nicht stark in Deutschland ausbreiten. Die neue Koppelung für Öffnungen von Unternehmen an eine niedrigere Inzidenz von 35 Infektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche sei als Puffer gegen Mutationen gedacht gewesen. Sollten sich die Mutationen allerdings in der Fläche ausbreiten, würden sich viele Pläne nach hinten verschieben.
England führt „Rote Liste“ ein
Wer aus 33 Ländern einer „Roten Liste“ nach England einreist, muss sofort für zehn Tage in ein Hotel in Quarantäne. Die Maßnahme soll das Land vor einer Verbreitung von Corona-Varianten schützen und tritt an diesem Montag in Kraft. Aus Europa ist nur Portugal betroffen, dazu kommen alle südamerikanischen Länder sowie Staaten des südlichen Afrikas und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Alle anderen Einreisenden, also auch die aus Deutschland, müssen sich weiterhin zehn Tage nach Ankunft selbst isolieren. Neu ist für alle, dass sie zusätzlich zu einem Corona-Test vor der Abreise nach Großbritannien nun auch zwei Tests im Land machen müssen – spätestens am 2. und frühestens am 8. Tag nach Einreise. Dafür werden 210 Pfund (240 Euro) für jeden fällig, der Nachweis über die Terminbuchung muss bei Ankunft vorgezeigt werden.
Studie aus Israel: Biontech-Impfstoff „extrem effektiv“
Der Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist einer israelischen Studie zufolge „extrem effektiv“. Die Gesundheitsorganisation Clalit erklärte, die Corona-Infektionen, bei denen Symptome auftreten, seien nach der Verabreichung von zwei Impfstoff-Einheiten um 92 Prozent gesunken. Dies habe eine Auswertung unter 600.000 Personen ergeben. Zwar hätten schon klinische Studien eine hohe Wirksamkeit des Vakzins gezeigt. Jetzt sehe man aber, dass dies auch „in der realen Welt“ so sei.
Tschechien verhängt für 14 Tage neuen Corona-Notstand
Tschechien verhängt wegen der dramatisch hohen Corona-Infektionszahlen nun doch erneut einen Notstand. Er gelte von Montag an für 14 Tage, teilte die Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Andrej Babis am Sonntag mit. Man entspreche damit einer Bitte der Vertreter aller 14 Verwaltungsregionen einschließlich der Hauptstadt Prag.
Seit Beginn der Pandemie gab es in dem Land mit gut zehn Millionen Einwohnern mehr als eine Million bestätigte Corona-Infektionen und 18.143 Todesfälle. Nach den jüngsten Zahlen der EU-Gesundheitsagentur ECDC gab es in Tschechien innerhalb von 14 Tagen rund 915 Infektionen je 100.000 Einwohner; das entspricht gut dem Fünffachen des deutschen Werts (177).
Der Corona-bedingte Ausnahmezustand sollte eigentlich in der Nacht zum Montag auslaufen. Mit ihrer Entscheidung stellt sich die Regierung gegen den Willen des Parlaments, das eine Verlängerung des seit Oktober geltenden Notstands am Donnerstag abgelehnt hatte. Die Entscheidung könnte vor dem Verfassungsgericht landen.
Erneuter Impfstoff-Rückschlag für Sanofi
Bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff muss der französische Pharmakonzern Sanofi einen erneuten Rückschlag einstecken. Das mit dem US-Partner Translate Bio entwickelte Vakzin werde in diesem Jahr nicht zur Verfügung stehen, sagte der Chef des Arzneimittelherstellers, Paul Hudson, der Zeitung „Le Journal du Dimanche“. Bislang war Sanofi davon ausgegangen, dass eine Zulassung schon in der zweiten Jahreshälfte 2021 möglich sei.
Klinische Studien sollten noch in diesem Quartal beginnen. „Dieser Impfstoff wird nicht in diesem Jahr fertig sein, aber er könnte zu einem späteren Zeitpunkt von Nutzen sein – umso mehr, wenn der Kampf gegen Mutationen weitergeht“, sagte Hudson. Die Nachricht ist ein weiterer Rückschlag für Sanofi. Das Unternehmen kämpft bereits mit einer Verzögerung bei seinem anderen Covid-19-Impfstoffkandidaten, für das es sich mit der britischen GlaxoSmithKline zusammengetan hat.
Schon mehr als 50 Millionen US-Amerikaner sind geimpft
Die Corona-Impfungen in den USA haben die Marke von 50 Millionen überschritten. Das teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Die Angaben beziehen sich sowohl auf den Impfstoff von Moderna als auch auf den von Pfizer/Biontech. Knapp 70 Millionen Dosen seien landesweit ausgeliefert worden. Nach CDC-Angaben haben rund 37 Millionen Menschen mindestens eine Dosis erhalten, über 13 Millionen bereits die zweite. Rund 5,7 Millionen Impfungen wurden demnach in Pflegeeinrichtungen verabreicht.
Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land. Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen erhöhte sich zuletzt um fast 100.000 auf 27,56 Millionen. Das geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um mindestens 5444 auf 481.258.
Japan lässt fünf Monate vor Olympischen Spielen ersten Corona-Impfstoff zu
Rund fünf Monate vor dem geplanten Termin für die Olympischen Sommerspiele in Japan haben die Behörden in dem Land den ersten Corona-Impfstoff zugelassen. Der Gesundheitsminister habe dem Vakzin von Biontech/Pfizer am Sonntag eine Sonderzulassung erteilt, teilte das Büro von Ministerpräsident Yoshihide Suga im Online-Dienst Twitter mit. Bereits am Mittwoch soll mit der Verimpfung des Präparats begonnen werden.
Zunächst sollen 10.000 bis 20.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens die Impfung erhalten. Weitere Ärzte und Pflegekräfte sowie ältere Menschen sollen ab April Zugang zu den Impfungen bekommen.
Die für 2020 geplanten Olympischen Sommerspiele waren wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Trotz der weltweiten Infektionslage hält die Regierung in Tokio daran fest, die Spiele im Juli und August dieses Jahres abzuhalten. Die Olympia-Organisatoren wollen die Athleten und anderen Teilnehmer dazu anhalten, sich vor den Wettbewerben gegen das Coronavirus impfen zu lassen – eine Pflicht soll es aber nicht geben.
Kretschmer dämpft Hoffnung auf Osterurlaub
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht keine Chance, dass die Deutschen an Ostern in den Urlaub fahren können. Zu groß sei das Risiko, dass die Pandemie wieder an Fahrt gewinnt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Neuseeland verhängt Lockdown über Millionenstadt Auckland
Neuseeland verhängt nach den ersten lokal übertragenen Corona-Neuinfektionen seit Ende Januar einen neuen Lockdown über Auckland. Die Menschen in der größten Stadt des Landes müssten für drei Tage zu Hause bleiben, erklärte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Nur für Ausnahmen wie Einkäufe und den Weg zur Arbeit dürften sie raus. Neuseeland hatte zuvor mit drei lokal übertragenen Fällen die ersten Corona-Neuinfektionen seit Ende Januar gemeldet.
Laut Chris Hipkins, dem Minister für Corona-Maßnahmen, handelt es sich bei den Betroffenen um ein Paar samt Tochter in der Millionenstadt Auckland. Es wird nun getestet, ob die Infektionen von einer der neuen und besonders ansteckenden Corona-Varianten ausgelöst wurden. Vor den Fällen im Januar hatte Neuseeland über Monate keine lokal übertragenen Corona-Infektionen verzeichnet.
Schnellverfahren in der EU für Impfstoffe angekündigt
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat ein Schnellverfahren für die Anpassung bereits zugelassener Corona-Impfstoffe an Virus-Mutationen angekündigt. „Wir haben nun entschieden, dass ein Impfstoff, der vom Hersteller auf der Basis des bisherigen Vakzins zur Bekämpfung neuer Mutationen nachgebessert wurde, nicht mehr den ganzen Zulassungsprozess durchlaufen muss“, sagte Kyriakides der „Augsburger Allgemeinen“ (Montagausgabe). „Es wird also schneller gehen, geeignete Impfstoffe verfügbar zu haben, ohne bei der Sicherheit Abstriche zu machen.“
Der Kommissarin zufolge sollen bis Ende September mindestens 700 Millionen Dosen für die doppelte Impfung zur Verfügung stehen. Das sei mehr als genug für 70 Prozent der EU-Bevölkerung. Bis Ende Juni stünden 300 Millionen Dosen der bislang drei zugelassenen Impfstoffe für mehr als ein Drittel der EU-Bürger bereit. „Diese Zahl könnte sich sogar noch erhöhen, wenn der Impfstoff von Johnson&Johnson hinzukommt“, sagte Kyriakides. Die europäische Impfstrategie sei ein Erfolg. Diese war in den vergangenen Wochen in die Kritik geraten, da Länder wie die USA, Großbritannien und Israel deutlich schneller bei der Immunisierung ihrer Bevölkerung vorankommen.
Sanofi scheitert auch mit zweiten Impfstoff
Bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff muss der französische Pharmakonzern Sanofi einen erneuten Rückschlag einstecken. Das mit dem US-Partner Translate Bio entwickelte Vakzin werde in diesem Jahr nicht zur Verfügung stehen, sagte der Chef des Arzneimittelherstellers, Paul Hudson, der Zeitung „Le Journal du Dimanche“. Bislang war Sanofi davon ausgegangen, dass eine Zulassung schon in der zweiten Jahreshälfte 2021 möglich sei.
Der Kandidat basiert auf der neuartigen mRNA-Technologie, die auch Pfizer und BioNTech sowie Moderna für ihre bereits zugelassenen Impfstoffe nutzen. Klinische Studien sollten noch in diesem Quartal beginnen.
Die Nachricht ist ein weiterer Rückschlag für Sanofi. Das Unternehmen kämpft bereits mit einer Verzögerung bei seinem anderen Covid-19-Impfstoffkandidaten, für das es sich mit der britischen GlaxoSmithKline zusammengetan hat.
Hoffnung auf schnelle Zulassung von Corona-Selbsttests
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hofft darauf, noch im März Corona-Schnelltests für den Hausgebrauch zuzulassen. „Aktuell gehen wir auf Basis der bislang vorliegenden Antragsunterlagen davon aus, dass wir die ersten Sonderzulassungen Anfang März erteilen können“, sagte ein Sprecher der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Demnach gibt es Anträge für bis zu 30 verschiedene Produkte, mit denen sich jeder binnen einer Viertelstunde selbst testen kann.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich am Freitag vorsichtig zu solchen Tests geäußert. Die Politik ermögliche den Einsatz dieser Tests, aber für eine Zulassung komme es auf die Qualität an, sagte er. Denn wenn sie viele falsch negativen Ergebnisse liefern sollten, „dann steckt darin auch ein Risiko“. Infizierte Menschen könnten in der Annahme, nicht infiziert zu sein, andere anstecken.
Corona-Demos in Wien
Trotz eines Demonstrationsverbots sind nach Polizeiangaben bis zu 2000 Menschen in Wien gegen die Corona-Maßnahmen der österreichischen Regierung auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich am Samstag unter anderem vor der Karlskirche zu einem „Spaziergang“ und forderten den Rücktritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Die Polizei erstattete nach eigenen Angaben mehrere hundert Anzeigen, weil Teilnehmer die vorgeschriebenen Mindestabstände nicht einhielten oder sich weigerten, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Die Behörden hatten sechs für das Wochenende angemeldete Corona-Kundgebungen verboten, nachdem es in der Vergangenheit bei Protesten immer wieder zu massiven Verstößen gegen die Corona-Regeln gekommen war.
Italien verschärft Tests für Reisende aus Österreich
Im Kampf gegen neue Varianten des Coronavirus erlässt Italien für Einreisende aus Österreich verschärfte Regeln mit Mehrfach-Tests und Quarantäne. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Samstag in Rom mit. Damit wolle Italien sich besonders gegen südafrikanische Virusmutanten schützen, die in Österreich zirkulierten, schrieb der Politiker auf Facebook. Die Verschärfung trete ab Sonntag in Kraft. Lesen Sie mehr hier
Britische Corona-Variante in mehr als jeder vierten Probe in Dänemark
Die zunächst in England aufgetretene Variante des Coronavirus findet sich in Dänemark mittlerweile in mehr als jeder vierten analysierten Corona-Probe. Das geht aus vorläufigen Zahlen des dänischen Gesundheitsinstituts SSI hervor. Demnach wurde die Variante B.1.1.7 in 28,5 Prozent der bis Freitag sequenzierten Stichproben aus der ersten Februar-Woche nachgewiesen. Zum Vergleich: In der Woche davor lag der Anteil noch bei vorläufig 20,3 Prozent, zum Jahreswechsel lediglich bei 2,1 Prozent. Die Zahlen werden laufend aktualisiert und können sich somit noch ändern.
Erstmals war die britische Virusvariante in Dänemark in Stichproben vom 14. November nachgewiesen worden. Laut SSI herrscht Einigkeit darüber, dass die Mutante ansteckender ist als andere Typen des Coronavirus Sars-CoV-2. Die Sorge vor Varianten wie dieser ist auch der Hauptgrund dafür, warum beim nördlichsten deutschen Nachbarn trotz rückläufiger Corona-Zahlen weiter strikte Lockdown-Maßnahmen gelten.
Bisher wurde B.1.1.7 bei 1.859 Menschen in Dänemark nachgewiesen. Sie wurde in 5,4 Prozent der bisher sequenzierten Stichproben entdeckt. Das SSI schätzt, dass B.1.1.7 vermutlich noch im Laufe des Februars die dominierende Virus-Variante sein wird.
Nach Lockerungen: Großer Andrang in polnischen Skigebieten
Während andere Länder ihre Corona-Regeln verschärfen, hat Polen probeweise eine Lockerung für den Wintertourismus erlaubt. Prompt meldeten die Skigebiete zu Beginn des Wochenendes einen regelrechten Ansturm auf Lifte und Hotels, vor allem in der Hohen Tatra im Süden des Landes. In Zakopane zum Beispiel seien praktisch alle Unterkünfte ausgebucht, berichtete der Fernsehsender TVP Info am Samstag unter Berufung auf örtliche Hoteliers.
Schon unmittelbar nach der Lockerungs-Ankündigung hätten Hotels eine große Zahl von Reservierungen gemeldet, erklärte Agata Wojtowicz, die Regionalchefin der Handelskammer für die Hohe Tatra, dem TV-Sender. Auch aus anderen Wintersportorten wurden hohe Buchungszahlen gemeldet.
Das schöne Wetter und die Freude über vorsichtige Lockerungen nach langen pandemiebedingten Einschränkungen ließen die Polen in so großer Zahl in die Skigebiete strömen, dass sich lange Staus auf den Straßen in Richtung der Skigebiete bildeten. Der bevorstehende Valentinstag und ein angekündigter Skisprungwettbewerb in der Region hätten das Touristen-Interesse noch zusätzlich verstärkt, sagte Wojtowicz. Die Hotels und Pensionen dürfen zwar seit Freitag wieder Touristen beherbergen, aber gemäß Corona-Beschränkungen nur bis zu einer maximalen Auslastung von 50 Prozent.
Impfung im längsten Plattenbau Deutschlands
Im Wohnkomplex „Lange Lene“ in Leipzig werden rund 200 Senioren gegen Corona geimpft. Das Projekt könnte als Vorbild für andere mobile Impfmöglichkeiten werden. Hier lesen Sie Details.
Erste Strafanzeigen wegen Vorfällen an NRW-Impfzentren
Die Impfzentren in Nordrhein-Westfalen werden besonders geschützt. Dennoch ist es offenbar mehrmals zu Verstößen rund um die Hallen gekommen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Schwerstbehindertes Kind bei Impfung mit hoher Priorität
Ein schwerstbehindertes Mädchen aus Frankfurt muss in der Impfreihenfolge bevorzugt werden. Das hat das Verwaltungsgericht entschieden. Lesen Sie hier mehr.
Deutsche leiden unter Pandemie mehr als zuvor
Das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit der Menschen in Deutschland leiden einer Befragung zufolge zusehends unter den Lockdown-Auswirkungen – mehr als im Zuge der Maßnahmen im Frühjahr. Zu diesem Zwischenergebnis kommen Forscher der Universität des Saarlandes, die seit einem Jahr die psychischen und sozialen Folgen der Pandemie untersuchen. 1.500 Frauen und Männer beteiligen sich regelmäßig an den Befragungen für die Analyse „Alles anders?“.
Die Einschätzung der Gesellschaft habe sich „drastisch verändert“, sagte Forschungsgruppenleiterin Dorota Reis der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Während die Teilnehmer und Teilnehmerinnen anfangs berichteten, dass die Gesellschaft zusammenrücke, schätzten sie das Verhalten nun als „eher egoistisch und auseinanderdriftend“ ein.
„Die Lebenszufriedenheit ist deutlich zurückgegangen, Sorgen, Stress und Depressivität sind gestiegen“, sagte Reis. Im Frühjahr sei nach den Lockerungen recht schnell eine Besserung eingetreten. „Ob das dieses Mal auch so sein wird, wissen wir noch nicht.“
In der Studie geht es darum, was die Menschen in der Corona-Krise beschäftigt, wie sie ihren Alltag bewältigen und wie sich die Beziehungen zu Mitmenschen verändern. In den nächsten Monaten soll auch untersucht werden, ob die Pandemie unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Personengruppen hat und wie sich Stimmung und Persönlichkeit langfristig entwickeln.
Hunderte Bundeswehrsoldaten wohl bei Impfung vorgezogen
Seit Anfang des Jahres sind offenbar Hunderte Bundeswehrsoldaten bereits gegen das Coronavirus geimpft worden, obwohl sie laut der festgelegten Impfreihenfolge noch nicht dafür vorgesehen waren. Das berichtet der „Spiegel“. Die Soldaten erhielten übrig gebliebene Dosen in den Impfzentren, in denen die Truppe aushalf. Der Impfstoff hätte sonst vernichtet werden müssen.
Genaue Zahlen über die außerhalb der Reihenfolge geimpften Soldaten gibt es nicht. Das Sanitätskommando bestätigte dem Magazin allerdings, dass von den rund 3.800 bereits geimpften Soldaten insgesamt nur etwa 2.100 wegen ihrer Tätigkeit in kritischen Bereichen wie den Bundeswehr-Krankenhäusern oder als Sanitäter mit Impfdosen versorgt wurden.
Die Bundeswehr-Führung hatte alle Soldaten, die bei der Corona-Hilfe eingesetzt sind, mündlich zur Annahme von Impfresten ermutigt. Anfang Februar stellte ein Generalarzt der Truppe dann in einer formellen Weisung klar, dass eine solche Impfung „außerhalb der Bundeswehr“ dienstrechtlich völlig in Ordnung sei.
Ein prominentes Beispiel für eine der vielen Reste-Impfungen bei der Bundeswehr ist der Chef der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz. Bei einem Truppenbesuch eines Impfzentrums in Berlin-Schönefeld an einem Nachmittag Ende Januar boten die Ärzte dem Dreisterne-General spontan eine Impfung an, da sie noch Dosen übrig hatten, aber nicht mehr genug Impfkandidaten vor Ort waren.
Drastischer Rückgang in China
China meldet einen Rückgang der Corona-Infektionen. Die Zahl sei von zwölf auf acht gesunken, wie die Nationale Gesundheitskommission am Samstag mitteilte. Dabei handele es sich ausschließlich um importierte Fälle. Im Januar gab es in der Volksrepublik den größten Ausbruch seit März 2020, der sich zunächst auf die nordöstliche Provinz Hebei konzentrierte, die die Hauptstadt Peking umgibt.
Danach breiteten sich die Infektionen auf die nordöstlichen Provinzen Heilongjiang und Jilin aus. Die Daten der vergangen Tage deuten jedoch darauf hin, dass China die Lage in den Griff bekommen hat – rechtzeitig zum Chinesischen Neujahrsfest.
Britische Mutation breitet sich in Dänemark aus
Die zunächst in England aufgetretene Variante des Coronavirus findet sich in Dänemark mittlerweile in mehr als jeder vierten analysierten Corona-Probe. Das geht aus vorläufigen Zahlen des dänischen Gesundheitsinstituts SSI hervor. Demnach wurde die Variante B.1.1.7 in 28,5 Prozent der bis Freitag sequenzierten Stichproben aus der ersten Februar-Woche nachgewiesen. Zum Vergleich: In der Woche davor lag der Anteil noch bei vorläufig 20,3 Prozent, zum Jahreswechsel lediglich bei 2,1 Prozent. Die Zahlen werden laufend aktualisiert und können sich somit noch ändern.
Erstmals war die britische Virus-Variante in Dänemark in Stichproben vom 14. November nachgewiesen worden. Laut SSI herrscht Einigkeit darüber, dass die Mutante ansteckender ist als andere Typen des Coronavirus Sars-CoV-2. Die Sorge vor Varianten wie dieser ist auch der Hauptgrund dafür, warum beim nördlichsten deutschen Nachbarn trotz rückläufiger Corona-Zahlen weiter strikte Lockdown-Maßnahmen gelten.
Viele wollen bei Corona-Tests helfen
Knapp 4500 freiwillige Helfer hat die Bundesagentur für Arbeit bisher für Corona-Schnelltests in Altenheimen an die Kommunen vermittelt. Das teilte eine Sprecherin der Behörde der „Rheinischen Post“ (Samstag) mit. Der Bedarf der Kommunen sei aber noch deutlich größer, hieß es. Die Corona-Schnelltests, die die 4519 freiwilligen Helferinnen und Helfer unter anderem durchführen sollen, sollen in den Heimen deutlich intensiviert werden.
Die Freiwilligen erhalten den Angaben zufolge 20 Euro pro Stunde und können bei der Vermittlung drei bevorzugte Einsatzorte nennen. Die Arbeitsagentur hat eine Hotline und eine Internetseite eingerichtet, um freiwillige Helfer für die Corona-Schnelltests in den Heimen zu gewinnen.
Probleme bei Impfungen in Brasilien
Die Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus in Brasilien ist aufgrund von Lieferengpässen ins Stocken geraten. In mehreren Städten und Regionen kam es zu Verzögerungen, zum Teil mussten die Impfungen sogar ganz eingestellt werden. In Rio de Janeiro reicht der Impfstoff-Vorrat noch bis Samstag, wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Sollte nächste Woche kein Nachschub eintreffen, müssten die Impfungen ausgesetzt werden.
Rio de Janeiro ist Brasiliens zweitgrößte Stadt und weist mit fast 20.000 Corona-Toten landesweit die höchste Opferzahl auf. Zwei Städte im gleichnamigen Bundesstaat, Niteroi und São Goncalo, mussten die Impfungen in dieser Woche wegen fehlender Vakzine schon für mehrere Tage aussetzen.
EMA startet Schnell-Prüfverfahren für Impfstoff von Curevac
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das schnelle Prüfverfahren für den Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac gestartet. Das teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Die Entscheidung beruhe auf den vorläufigen Ergebnissen von Labortests und klinischen Studien. Daraus wird nach Angaben der EMA deutlich, dass der Impfstoff die Produktion von Antikörpern gegen das Coronavirus anregt.
Die Behörde bewertet die Daten nach dem sogenannten Rolling-Review-Verfahren. Dabei werden Daten und Ergebnisse laufend geprüft, auch wenn die Testreihen noch nicht abgeschlossen sind und auch kein Antrag auf Zulassung in der EU gestellt wurde. Das Verfahren ist schneller als herkömmliche Prüfungen, aber ebenso sorgfältig, wie die EMA mitteilte. Wie lange die Prüfung dauern werde, ist unklar.
Sobald genug Beweise für die Wirksamkeit des Impfstoffes vorliegen, kann der Hersteller die Marktzulassung in der EU beantragen. Die Experten der EMA geben dazu eine Empfehlung ab. Formal entscheidet dann die EU-Kommission. Zurzeit laufen zwei weitere Prüfverfahren von Impfstoffen. Bisher sind in der EU drei Impfstoffe zugelassen.
Vivantes-Klinikum in Berlin-Spandau nimmt kaum noch Patienten auf
55 Fälle von Corona-Mutationen: Vivantes hat reagiert und verhängt einen Aufnahmestopp für die Klinik Spandau. Ausnahmen gibt es für psychiatrische und Schlaganfallpatienten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wegen Virusvarianten: Schärfere Einreiseregeln auch für Slowakei
Neben Tschechien und Tirol in Österreich gelten auch für die Slowakei wegen der Corona-Pandemie ab Sonntag verschärfte Einreiseregeln. Die Bundesregierung stufte das EU-Land am Freitag als Gebiet mit besonders gefährlichen Virusmutationen ein, wie das Robert Koch-Institut auf seiner Internetseite mitteilte. Damit gilt dann auch für die Slowakei ab Sonntag, dass Fluggesellschaften sowie Bus und Bahnunternehmen keine Passagiere mehr von dort nach Deutschland befördern dürfen. Ausgenommen davon sind deutsche Staatsbürger und in Deutschland lebende Ausländer.
Die genauen Regeln für den Individualverkehr, beispielsweise mit dem eigenen Auto, werden derzeit noch erarbeitet. Nach Angaben des Bundesinnenministers werden diese sich voraussichtlich an den Ausnahmen für das Beförderungsverbot orientieren.
Bereits am Donnerstag war bekannt geworden, dass das Nachbarland Tschechien und das an Deutschland grenzende österreichische Bundesland Tirol (mit Ausnahme des Bezirks Lienz, der Gemeinde Jungholz, sowie des Rißtals) als Virusvariantengebiete eingestuft wurden. Das Beförderungsverbot gilt zunächst bis zum 17. Februar.
Weitere Öffnungen vor 7. März grundsätzlich möglich
Geschäfte oder Museen könnten unter bestimmten Umständen auch schon vor dem 7. März wieder öffnen. Die Bundesregierung bestätigte am Freitag entsprechende Aussagen einer Regierungssprecherin in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Bund und Länder hatten am Mittwoch den laufenden Lockdown bis zum 7. März verlängert. Gleichzeitig wurde aber eine Öffnung von Handel, Museen oder Galerien an die Entwicklung der Corona-Zahlen gekoppelt.
Im gemeinsamen Beschluss ist die Rede davon, dass „der nächste Öffnungsschritt“ bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von höchstens 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner durch die Länder erfolgen könne. Konkret erwähnt werden dabei der Einzelhandel, Museen, Galerien und die noch „geschlossenen körpernahen Dienstleistungsbetriebe“. Sobald die genannten Bedingungen erfüllt seien, könnten die beschriebenen Öffnungen durch die Länder erfolgen, sagte eine Regierungssprecherin den Funke-Zeitungen. Auf Nachfrage bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag die Aussagen.
Gleichzeitig bekräftigte er, dass es eine „stabile“ Senkung der Infektionszahlen brauche. „Also einmal die 35 erreicht zu haben, ist keine stabile oder nachhaltige Inzidenz.“ Da brauche es mehr Beständigkeit. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach dem Bund-Länder-Gespräch von mindestens drei Tagen gesprochen, an denen dieser Wert erreicht sein müsste.
Hersteller: Corona-Schnelltests für zu Hause bald verfügbar
Corona-Schnelltests könnten nach Angaben von Herstellern bald auch für Privathaushalte verfügbar werden. „Die ersten in unserem Verband vertretenen Hersteller haben bereits das Prüfverfahren für ein europaweites CE-Kennzeichen erfolgreich durchlaufen und sind in Kürze lieferfähig“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes der Diagnostica-Industrie, Martin Walger, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) forderte er ein „schnelleres und unbürokratisches Prüfverfahren“.
Grundlage für die Abgabe von Corona-Antigen-Tests an Laien ist dem Bericht zufolge die kürzlich durch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) veränderte Rechtsgrundlage für Medizinprodukte. Entsprechende Produkte seien aber bisher noch nicht auf dem Markt.
Die bisher erhältlichen Schnelltests dürfen nur vom medizinischen Fachpersonal angewendet werden. Nach der neuen Regelung sei eine Sonderzulassung durch das Bfarm möglich, die dann allerdings nur national und zeitlich befristet gelte.
71,5 Prozent unter 60 Jahre: keine altersbedingte Impfung
Fast drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland fallen nicht in die altersbedingte Priorisierung bei den Corona-Impfungen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden berichtete, waren zuletzt 59,4 Millionen Menschen jünger als 60 Jahre und damit der Impfverordnung zufolge nicht für eine altersbedingt bevorzugte Schutzimpfung vorgesehen. Das sind 71,5 Prozent der Bevölkerung.
In die Gruppe mit der höchsten Priorität fallen in Deutschland 5,7 Millionen Menschen im Alter von 80 Jahren oder darüber. In der zweiten Gruppe zwischen 70 und 80 Jahren waren Ende 2019 rund 7,6 Millionen Menschen. In die dritte Stufe für die Altersgruppe zwischen 60 und 70 Jahren fallen etwa 10,5 Millionen Menschen.
Wer wann geimpft wird, hängt neben dem Alter aber auch von weiteren Faktoren ab. Dazu zählen der Beruf, Vorerkrankungen oder die Nähe zu besonders gefährdeten Menschen.
Brasilianische Corona-Variante laut Regierung dreimal ansteckender
Die brasilianische Virusmutante breitet sich besonders im Amazonas stark aus. Die Regierung mahnt nun, dass die Mutation viel ansteckender als die ursprüngliche Variante ist. Lesen Sie hier mehr.
RKI-Zahlen am Freitag
Im Vergleich zur Vorwoche sinken die täglich gemeldeten Corona-Infektionen. Das Robert Koch-Institut hat zudem weniger Todesfälle registriert. Doch Grund zur Entwarnung gibt es noch nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Corona: Fast die Hälfte der Pflegeheimbewohner zweimal geimpft
Fast die Hälfte der bundesweit rund 800.000 Pflegeheimbewohner hat bis Donnerstag die zweite Impfung gegen das neue Coronavirus erhalten. Nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesgesundheitsministeriums waren rund sechs Wochen nach dem Impfstart mehr als 380.000 Senioren in Heimen immunisiert. Damit ging mehr als ein Viertel aller Impfdosen bisher an Pflegeheimbewohner (28,8 Prozent). Fast die Hälfte der verfügbaren Impfstoffe (47 Prozent) bekamen Berufsgruppen wie zum Beispiel Ärzte und Pflegekräfte.
Die Gefahr für Pflegeheime ist damit noch nicht gebannt. Es gebe weiterhin neue Fälle bei bereits bekannten Ausbrüchen und auch neue Ausbrüche in Altenheimen, heißt es beim RKI. Doch die Zahl der aktiven und neuen Ausbrüche gehe zurück. Es seien auch weniger ältere Menschen betroffen als vorher. „Der Rückgang ist auf den allgemeinen Rückgang der Fallzahlen und sehr wahrscheinlich auch auf die Impfungen zurückzuführen“, hieß es weiter. „Was welchen Anteil hat, kann nicht quantifiziert werden.“
Nach nur einer Impfung sei entsprechend der Zulassung der Impfstoffe noch kein vollständiger Impfschutz zu erwarten. So könne es in einem gewissen Maße zu Covid-19-Erkrankungen kommen, wenn die aus zwei Impfungen bestehende Impfserie nicht vollständig sei.
Flüchtender Corona-Patient setzt Krankenhaus in Brand
Ein Covid-Patient hat in einem Krankenhaus der südspanischen Stadt Cádiz bei einem Fluchtversuch ein Feuer gelegt und Panik ausgelöst. Der 63 Jahre alte Mann habe am Mittwochabend in seinem Zimmer im sechsten Stock der Universitätsklinik Puerta del Mar seine Matratze in Brand gesetzt, berichtete die Zeitung „La Voz de Cádiz“ unter Berufung auf die Behörden. Er habe ein Chaos auslösen und dieses ausnutzen wollen, um unbemerkt zu entkommen. Der Plan ging aber schief: Der mutmaßliche Brandstifter sei noch im Krankenhaus festgenommen worden. Er sei nun im Hochsicherheitstrakt eines anderen Krankenhauses in Cádiz untergebracht, hieß es.
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Das vom Mann ausgelöste Chaos war beträchtlich: Die Flammen schossen aus einigen Fenstern und beunruhigten auch die Nachbarn des Krankenhauses. Den Medienberichten zufolge mussten neben dem sechsten auch der fünfte und der siebte Stock der Klinik komplett evakuiert werden. Das Feuer konnte aber relativ schnell gelöscht werden.
USA – Biden kritisiert Trumps Impfplan: „Seine Arbeit nicht getan“
US-Präsident Joe Biden hat seinem Vorgänger Donald Trump Versäumnisse beim Aufbau eines Corona-Impfprogramms vorgeworfen. Der von Trump geerbte Plan sei „viel schlechter“ als erwartet, sagte der Demokrat am Donnerstag (Ortszeit). Sein Team sei über die Impfstoffversorgung getäuscht worden. Er rief zur Geduld auf und sagte, seine Regierung habe mittlerweile 200 Millionen weitere Dosen gekauft. „Wir werden nicht alles gleich behoben haben, aber wir werden es beheben“, versprach Biden. Derzeit übersteigt die Nachfrage nach dem Impfstoff das Angebot bei weitem. Deshalb haben viele Amerikaner Schwierigkeiten, einen Termin für die Immunisierung zu bekommen.
Biden warf Trump vor, nicht genug Impfstoff bestellt zu haben. Während die Wissenschaftler ihre Arbeit bei der Entdeckung von Impfstoffen in Rekordzeit erledigt hätten, habe sein Vorgänger „seine Arbeit nicht getan, als es darum ging, sich auf die massive Herausforderung vorzubereiten, Hunderte von Millionen zu impfen“. Das Trump-Team reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach einer Reaktion auf diese Kommentare.
Biden zufolge hat die US-Regierung Verträge über 100 Millionen Dosen des Impfstoffs von Moderna und 100 Millionen weitere von Pfizer unterzeichnet. „Wir haben jetzt genug Impfstoff gekauft, um alle Amerikaner zu impfen“, sagte Biden. Die Vereinigten Staaten mit ihren rund 330 Millionen Einwohner seien auf dem besten Weg, bis Ende Juli 300 Millionen Dosen zu haben.
Biden: US-Regierung hat 200 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen bestellt
Die US-Regierung hat nach Angaben von Präsident Joe Biden 200 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen bestellt. Die Kaufverträge für jeweils einhundert Millionen zusätzliche Impfdosen von Moderna sowie von Biontech und Pfizer seien am Donnerstag unterzeichnet worden, sagte Biden nach einem Besuch der US-Gesundheitsbehörde NIH bei Washington. Damit seien die USA nun auf einem guten Weg, um bis Ende Juli 300 Millionen US-Bürger impfen zu können.
Die neue US-Regierung hatte die Bestellung der zusätzlichen Impfdosen schon wenige Tage nach Bidens Amtsantritt am 20. Januar angekündigt. Mit den neuen Bestellungen wächst die Zahl der insgesamt bestellten Impfdosen nach Angaben der Regierung von bislang 400 Millionen auf 600 Millionen.
Testpflicht bei Ausreise aus Tirol in Kraft getreten
Für das österreichische Bundesland Tirol sind strenge Ausreisebeschränkungen in Kraft getreten. Ein Verlassen des Bundeslands in Richtung Deutschland oder in angrenzende österreichische Bundesländer ist in den nächsten zehn Tagen nur mit einem negativen Corona-Test möglich, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Hier lesen Sie mehr.
Tschechisches Parlament lehnt Verlängerung des Notstandes ab
Das tschechische Parlament lehnt den Antrag der Minderheitsregierung auf eine Verlängerung des Notstandes über den 14. Februar hinaus ab. Damit müssten zahlreiche Beschränkungen enden, darunter die nächtliche Ausgangssperre, die Schließung von Läden und Versammlungsverbote. Einige weitere Maßnahmen könnten über andere Gesetze aufrecht erhalten werden.
Blumenläden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein dürfen öffnen
Niedersachsen und Schleswig-Holstein gehen nach den Bund-Länder-Beschlüssen am Mittwoch mit Lockerungen voran. Blumenläden und Gartencenter dürfen in Niedersachsen von Samstag an wieder öffnen. Das hat die Staatskanzlei am Donnerstag vor der Veröffentlichung der neuen Corona-Verordnung bestätigt. Für die Floristen kommt die Lockerung damit gerade noch rechtzeitig vor dem für die Branche wichtigen Valentinstag am 14. Februar. Offiziell vorgestellt werden sollen die neuen Corona-Regeln des Landes am Freitag. Einen Tag später treten sie in Kraft.
Ein Entwurf der überarbeiteten Verordnung sah neben der Öffnung der Blumenläden auch eine Lockerung der Kontaktregel für Kinder vor. Künftig sollen demnach zum Haushalt gehörende Kinder bis sechs Jahre nicht mehr von der Kontaktbeschränkung erfasst werden. Bisher gilt diese Ausnahme nur für Kinder bis drei Jahre. Außerdem sollten auch Autohändler wieder öffnen dürfen, allerdings nur für Probefahrten.
Zoos, Wildparks, Gartenbaucenter und Blumenläden sollen in Schleswig-Holstein zum 1. März öffnen können. Das kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag im Landtag an. Gleiches gelte für bestimmte Sportmöglichkeiten auch innen sowie neben Friseursalons auch für Nagelstudios.
Altmaier lädt zu einem „Corona“-Wirtschaftsgipfel ein
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lädt Verbände nach schwerer Kritik aus der Wirtschaft an der schleppenden Umsetzung von Hilfen zu einem „Wirtschaftsgipfel“ ein. Wie eine Sprecherin sagte, wird Altmaier am kommenden Dienstag mit mehr als 40 Verbänden über die aktuelle Lage der Wirtschaft, die Beschlüsse von Bund und Ländern, die Wirtschaftshilfen und mögliche Öffnungsperspektiven sprechen.
Wirtschaftsverbände hatten einen solchen „Gipfel“ seit längerem gefordert. Die Beschlüsse von Bund und Ländern über eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März waren zum Teil heftig kritisiert worden.
Bericht: Partner von AWO-Heimleitern geimpft
In Pflegeheimen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Schwaben soll es nach einem Zeitungsbericht zu unzulässigen Impfungen gekommen sein. Wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtet, sollen Angaben in Augsburger AWO-Heimen so manipuliert worden sein, dass zwei Lebenspartner von Heimleitern Impfungen erhielten. Die zwei Betroffenen seien als Mitarbeiter ausgegeben worden, obwohl sie nicht in den Einrichtungen arbeiteten.
Von dem schwäbischen AWO-Bezirksverband war am Donnerstag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der Vorsitzende des AWO-Landesverbandes machte klar, dass das Vorgehen nicht akzeptabel sei. Sollten Impfungen auf die beschriebene Art erschlichen worden sein, missbillige er dies, erklärte AWO-Chef Thomas Beyer. „Ich erwarte, dass bei Impfungen in AWO-Heimen in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Impfärzten die Vorschriften in jeder Weise eingehalten werden.“
Lockdown in Irland soll bis Anfang April verlängert werden
In Irland soll der Corona-Lockdown bis Anfang April verlängert werden. Bis Ostern werde es „Beschränkungen in großem Ausmaß“ geben, sagte Regierungschef Micheal Martin am Donnerstag dem staatlichen Rundfunksender RTE. Seit Weihnachten sind in Irland Restaurants und Pubs geschlossen, seit Neujahr auch die Läden für den nicht-alltäglichen Bedarf. Seit Jahresbeginn findet in den Schulen kein Präsenzunterricht mehr statt.
Die Wiedereröffnung der Schulen und Bauprojekte seien Prioritäten, wenn die Regierung neu über die Lockdown-Maßnahmen berate, sagte Martin. Irland hatte die beiden ersten Corona-Wellen vergleichsweise glimpflich überstanden. Als Martin jedoch zu Weihnachten gewisse Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie verkündete, schnellten die Fallzahlen dramatisch in die Höhe. In der vergangenen Woche wies die Statistik 101 Corona-Todesfälle aus. Seit Pandemie-Beginn starben 3.794 Infizierte.
Nächtliche Ausgangssperre in Bayern läuft aus
Die landesweite nächtliche Ausgangssperre in Bayern läuft zum Ende dieser Woche aus. Lediglich in Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 soll es weiterhin nächtliche Ausgangssperren geben, künftig ab 22.00 Uhr – also nur regional. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag nach einer Videoschalte des Kabinetts in München an.
Mittlerweile mehr als 20 Millionen bestätigte Corona-Fälle in der EU
In der Europäischen Union sind mittlerweile mehr als 20 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Das geht aus den am Donnerstag aktualisierten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervor.
Die in Stockholm ansässige Behörde kommt in ihrer Auflistung für das Ende der Vorwoche auf insgesamt knapp 20,5 Millionen Infektionen, rechnet darin aber auch die drei Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) mit – Norwegen, Island und Liechtenstein. Zieht man diese ab, kommt man für die 27 EU-Mitgliedstaaten immer noch auf mehr als 20,4 Millionen Fälle. Eine Woche zuvor waren es für die EU, in der etwa 450 Millionen Menschen leben, rund 19,7 Millionen Infektionen gewesen. Deutschland hat dabei als bevölkerungsreichster EU-Staat weiter die viertmeisten Corona-Fälle nach Frankreich, Spanien und Italien verzeichnet.
Mittlerweile sind zudem fast eine halbe Million Menschen in der EU im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben: Das ECDC registrierte bisher rund 495.000 solcher Todesfälle in den 27 EU-Staaten, das sind etwa 23.000 mehr als vor einer Woche.
Lehrer sollen Schnelltests selbst benutzen können
Familienministerin Franziska Giffey kündigt den Einsatz von professionellen Corona-Schnelltests für Lehrer und Erzieher ohne medizinisches Personal an. Voraussetzung sei allerdings, dass die Betroffene vorher ein Schulungsvideo angesehen hätten. Sie hoffe, dass in den nächsten Wochen und Monaten auch Tests zugelassen würden, die Laien anwenden könnten. „Das wäre natürlich ein großer Schritt in Richtung flächendeckender und noch breiterer Tests“, sagt die SPD-Politikerin.
Tschechien isoliert drei Grenzbezirke wegen hoher Corona-Zahlen
Wegen massiver Infektionszahlen schottet Tschechien drei Grenzbezirke von der Außenwelt ab. Wer dort wohne, dürfe den jeweiligen Bezirk nicht mehr verlassen, sagte Gesundheitsminister Jan Blatny am Donnerstag in Prag. Leute von außerhalb würden nicht hereingelassen. Betroffen sind die Bezirke Cheb (Eger) und Sokolov (Falkenau) an der Grenze zu Bayern sowie Trutnov (Trautenau) an der Grenze zu Polen. Dort liegt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner drei- bis viermal so hoch wie in anderen Landesteilen. Die Maßnahmen sollten in der Nacht zu Freitag in Kraft treten.
Die Bezirke in Tschechien entsprechen in etwa den deutschen Landkreisen. Die Polizei werde an den Zufahrtsstraßen kontrollieren, kündigte der Gesundheitsminister an. Ausnahmen gelten unter anderem für den Weg zur Arbeitsstätte. Dafür sind schriftliche Nachweise vorzulegen. Der Transit ohne Zwischenstopp bleibt erlaubt. In den betroffenen Bezirken sollen eine Million Atemschutzmasken kostenlos an die Bevölkerung verteilt werden.
Im Bezirk Trutnov hatte sich zuletzt die ansteckendere britische Variante besonders stark ausgebreitet. Tschechien ist stark von der Corona-Krise betroffen. Landesweit meldeten die Behörden am Donnerstag 9.446 neue Fälle. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als eine Million bestätigte Infektionen und 17.772 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.
Lettland schließt für zwei Wochen seine Grenzen
Lettland macht für zwei Wochen die Grenzen dicht: Aus Bedenken vor mutierten Coronavirus-Varianten dürfen von Donnerstag an nur noch Menschen in das baltische EU-Land einreisen, die einen triftigen Grund sowie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Die Regelung gilt zunächst bis zum 25. Februar. Ganz ausgesetzt wird bis auf weiteres der Passagierverkehr mit Großbritannien, Irland und Portugal. Die verschärften Einreiseregeln waren von der Regierung in Riga in der Vorwoche beschlossen worden. Bei Ankunft in Lettland besteht zudem unverändert eine Registrierungs- und Quarantänepflicht.
In Lettland waren zuvor bereits zu Wochenbeginn Änderungen an den Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Die mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen einhergehenden Lockerungen für den Einzelhandel führen Medienberichten zufolge aber besonders zu Stoßzeiten teils zu langen Warteschlangen vor Geschäften.
Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern kämpft seit dem Herbst mit einer steigenden Zahl an Neuinfektionen. Angesichts der starken Zunahme hatte die Regierung im Dezember die Beschränkungen verschärft und das öffentliche Leben zurückgefahren – die meisten Geschäfte waren seitdem dicht.
Söder schließt Schließung der Grenze zu Tschechien nicht aus
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus eine Schließung der Grenze zu Tschechien nicht ausgeschlossen. „Sollte Tschechien nicht in der Lage sein, seine Notmaßnahmen zu verlängern, dann muss auch klar sein, dass Tschechien ein Mutationsgebiet ist und dann muss auch die Grenzschließung ein Thema sein“, sagte Söder am Mittwochabend im ZDF-„heute-journal“.
Das gelte auch für Österreich. „Wir sind bei Österreich sehr verunsichert“, sagte Söder. Die Regierung in Wien habe im von der südafrikanischen Virusvariante stark betroffenen Bundesland Tirol Quarantänemaßnahmen verhängt. „In Tirol, so hört man, interessiert das niemanden“, sagte Söder. „Ich bin schon besorgt, dass da ein zweites Ischgl droht.“
Wenn die Gebiete als Mutationsgebiete definiert würden, gäbe es kaum noch Reisemöglichkeiten, sagte Söder. Bereits jetzt sei der Grenzübertritt von nach Tschechien nur noch zur Arbeit möglich.
Gastronomen in Polen fordern Lockerung des Lockdowns
In Polen dringt die Gastronomie darauf, die Bestimmungen des Corona-Lockdowns wieder zu lockern. „Wir erwarten von der Regierung, dass sie uns erlaubt, normal zu arbeiten, und dass sie Arbeitsplätze nicht grundlos zerstört. Wir wollen, dass Bars und Restaurants öffnen können“ sagte Michal Wojciechowski von der Initiative „Streik der Unternehmer – Polen ohne Spaltung“. Die Gruppe ist federführend bei der Aktion „Otwieramy“ (Wir öffnen), bei der sich Restaurants und Kneipen den Corona-Beschränkungen widersetzen. Nach Angaben von Wojciechowski sind landesweit mehrere hundert Betriebe aus dem Gastgewerbe daran beteiligt.
In Polen dürfen derzeit Restaurants, Bars und Cafés ihr Angebot nur zum Mitnehmen verkaufen. An diesem Freitag dürfen Hotels sowie Museen, Kinos und Theater für eine Testphase von zwei Wochen wieder öffnen. Für Gaststätten gilt dies aber nicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch verzeichnete Polen 6.930 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Im selben Zeitraum starben 360 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat das Nachbarland als Risikogebiet eingestuft.
Mexiko erteilt chinesischen Impfstoffen Notfallzulassung
Berichtigung in Überschrift und erstem Satz: Der Hersteller heißt Sinovac. CoronaVac ist der Name des Impfstoffs. – Die mexikanischen Behörden haben den Corona-Impfstoffen der chinesischen Hersteller CanSino Biologics und Sinovac eine Notfallzulassung erteilt. Damit steigt die Zahl der in Mexiko zugelassenen Impfstoffe auf fünf, wie der stellvertretende Gesundheitsminister Hugo López-Gatell am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mitteilte. Zuvor hatten die Behörden bereits die Vakzine von Pfizer/Biontech, Astrazeneca und den russischen Impfstoff Sputnik V genehmigt.
Verabreicht wurde bislang nur das Vakzin von Biontech und Pfizer. Die erste Lieferung des Wirkstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca traf im Januar in Mexiko ein und wird voraussichtlich im März für den Einsatz bereit sein.
Mexiko steht mit rund 170.000 Corona-Todesfällen im weltweiten Vergleich auf Platz drei. Fast zwei Millionen Menschen infizierten sich seit Pandemiebeginn mit dem Coronavirus.
Astrazeneca produziert bald in Dessau
Das britisch-schwedische Pharma-Unternehmen Astrazeneca schließt sich bei der Produktion seines Corona-Impfstoffs mit der Dessauer Firma IDT Biologika zusammen. Ziel sei es, von April an mehr Corona-Impfstoffe für europäische Abnehmer herstellen zu können, teilten beide Unternehmen mit. Laut IDT Biologika soll in „zusätzliche Kapazitäten zur Impfstoffherstellung an seinem Hauptsitz Dessau“ investiert werden.
IDT Biologika ist auch im Gespräch als Produzent für den russischen Corona-Wirkstoff „Sputnik V“ des Moskauer Gemelaya-Instituts. Die Bundesregierung unterstützt dessen Antrag auf Zulassung von „Sputnik V“ in Europa und bei der Suche nach Industriepartnern für die Herstellung.
Astrazeneca sah sich zuletzt massiver Kritik ausgesetzt, weil das Unternehmen der EU nicht so viele Impfdosen liefert wie geplant. In Deutschland und anderen europäischen Ländern ist das mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden verweisen darauf, dass belastbare Daten für die Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen fehlten. Trotz dessen empfehlen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Experten den weiteren Einsatz.
Britische Virus-Variante in Dänemark auf dem Vormarsch
In Dänemark ist die britische Virus-Variante auf dem Vormarsch. In der ersten Februar-Woche gingen 27 Prozent der nachgewiesenen Infektionsfälle auf das deutlich ansteckendere B.1.1.7. zurück, teilen die Behörden mit. In der Woche zuvor seien es noch 20 Prozent gewesen. Insgesamt seien knapp 1.700 Fälle einer Ansteckung mit B.1.1.7. bekannt. Als Ganzes gehen die Infektionszahlen nach dem im Dezember verhängten harten Lockdown aber zurück, in den vergangenen 24 Stunden wurden nur 470 weitere Fälle gemeldet. Ende 2020 waren es jeden Tag Tausende.
WHO empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff auch für Senioren
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt den Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns Astrazeneca auch für Menschen über 65 Jahren. Unter Berücksichtigung der derzeitigen Datenlage empfehle die WHO den Impfstoff „für den Einsatz bei Personen im Alter von 65 Jahren und älter“, erklärte das Expertenkomitee für Immunisierungen am Mittwoch in Genf. Zudem könne das Vakzin auch in Gegenden eingesetzt werden, in denen Corona-Mutanten aufgetreten sind.
In Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern ist das mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden verweisen darauf, dass belastbare Daten für die Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen fehlten. Außerdem verschob Südafrika seine Impfkampagne, da einer Studie zufolge das Vakzin von Astrazeneca nicht umfassend gegen die in Südafrika entdeckte Corona-Mutante wirksam ist. Das Land will nun stattdessen den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Johnson & Johnson einsetzen.
Israel will Impfausweis noch im Februar
Israel peilt in der Corona-Krise die Ausgabe sogenannter Grüner Ausweise für Geimpfte ab dem 23. Februar an. Dies sagte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Mittwoch dem Nachrichtenportal „ynet“. Mit dem Impfnachweis soll es dem Bericht zufolge zunächst möglich sein, bestimmte Hotels, Fitnessstudios und andere Freizeiteinrichtungen zu besuchen. Auch Genesene, bei denen von einer Immunisierung ausgegangen wird, sollten ihn erhalten.
Die Regierung will eine App auf den Markt bringen, in der die Impfung oder die Genesung von einer Corona-Erkrankung dokumentiert werden. In der App sollen dem Bericht zufolge ebenfalls Testergebnisse für 72 Stunden hinterlegt werden, so dass auch über diesen Weg Lockerungen von den Corona-Regeln wahrgenommen werden können.
Kramp-Karrenbauer: Mehr Bundeswehr-Hilfe wäre möglich
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will die Zahl der zum Corona-Hilfseinsatz bereitgestellten Soldatinnen und Soldaten notfalls noch einmal erhöhen. „Wenn Deutschland uns in dieser Pandemie braucht, dann sind wir da – egal, wie viele Männer und Frauen wir dafür brauchen“, sagte Kramp-Karrenbauer am Mittwoch in Berlin. Derzeit habe die Bundeswehr für Corona-Einsätze ein Kontingent von 25.000 Soldaten zur Verfügung – dieses sei aber noch nicht ausgeschöpft.
Die Ministerin sagte, dass momentan allein 4000 Soldatinnen und Soldaten in Altersheimen im Einsatz seien, um Corona-Tests an Besuchern und Personal auszuführen. Auch Hilfseinsätze an Impfzentren hätten begonnen und könnten noch ausgebaut werden, sagte sie. Die Bundeswehr werde die Kosten den Kommunen nicht in Rechnung stellen.
Schweiz weitete Quarantäne-Pflicht für Reisende aus
Reisende aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg müssen nach einer Einreise in die Schweiz demnächst in die Corona-Quarantäne. Das Bundesamt für Gesundheit hat am Mittwoch die Liste mit Risikogebieten aktualisiert. Sie gilt ab 22. Februar. Zuvor waren bereits Thüringen und Sachsen darauf. Sachsen wird von der neuen Liste gestrichen.
Wer sich in den zehn Tagen vor der Einreise in die Schweiz in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg aufgehalten hat, muss sich bei den Behörden melden, zehn Tage in Quarantäne und darf das Haus oder die Ferienwohnung nicht verlassen. Ab dem 7. Tag kann die Quarantäne mit einem negativen Corona-Test abgekürzt werden.
Einreisende aus allen anderen Bundesländern müssen sich lediglich elektronisch registrieren. Wer mit dem Flugzeug anreist, muss vor dem Einchecken zudem einen negativen PCR-Test vorzeigen.
Seoul bietet kostenlose Corona-Tests bei Hunden und Katzen an
Die südkoreanische Hauptstadt Seoul bietet kostenlose Corona-Tests bei Katzen und Hunden von coronainfizierten Haustierbesitzern an. Als erstes Tier sei am Mittwoch ein Spaniel getestet worden, der laut seines Besitzers eine laufende Nase und Fieber habe, teilte die Stadtverwaltung mit. Ein Tierarzt der Stadt in der Nähe des betroffenen Haushalts habe das Tier abgeholt und anschließend getestet. Das Testergebnis lag zunächst nicht vor.
Die Stadt betonte, es gebe keinen Beweis über die Übertragung des Coronavirus von Haustieren auf Menschen. Doch müssten Haustiere, bei denen das Virus nachgewiesen werde, 14 Tage in heimischer Quarantäne verbringen. Erst dann könnten sie wieder ins Freie gelassen werden. Von dem Testangebot für Hunde und Katzen könnten nur Haustierbesitzer Gebrauch machen, die selber infiziert seien, sagte eine Sprecherin.
Südkoreas Regierung hatte in der vergangenen Woche Richtlinien für Virustests bei Haustieren veröffentlicht, nachdem in der südöstlichen Stadt Jinju als erstes Tier im Land eine Katze positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden war. Die Katze gehörte zu einem Haushalt, in dem sich zwei Personen infiziert hatten.
Beginn des Bund-Länder-Gipfels verzögert sich
Der Auftakt der mit Spannung erwarteten Beratungen von Bund und Ländern zur weiteren Strategie in der Corona-Pandemie verzögert sich. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll die Videoschalte von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten erst gegen 14.45 Uhr beginnen. Ursprünglich sollte die Sitzung schon um 14.00 Uhr starten.
Bereits am Vormittag war die Vorbesprechung der Länder ohne Merkel kurzfristig um etwa eine Stunde nach hinten geschoben worden. Grund war hier dem Vernehmen nach zusätzlicher Redebedarf unter den SPD-geführten Ländern. Diese hatten sich – wie auch einige unionsgeführte Länder – insbesondere an dem im vom Kanzleramt verschickten Entwurf genannten Termin für den verlängerten Lockdown 14. März gestört.
Wie es weiter aus Teilnehmerkreisen heißt, soll die Mehrheit der Länderchefs eine Lockdown-Verlängerung bis zum 7. März präferieren. Endgültig entschieden wird darüber aber erst in der Sitzung mit Merkel.
Sehr hoher Anteil der britischen Mutante in deutscher Grenzregion
Die britische Coronavirus-Variante breitet sich weiter in Tschechien aus. Doch neue Untersuchungen haben extreme regionale Unterschiede aufgezeigt, wie die staatliche Gesundheitsbehörde SZU am Mittwoch bekanntgab. Demnach lag der Anteil der ansteckenderen Variante im Bezirk Trutnov (Trautenau) im Dreiländereck zu Polen und Sachsen bereits bei rund 60 Prozent der sequenzierten Proben. Im benachbarten Bezirk Nachod waren es 45 Prozent. In Prag habe der Anteil der britischen Mutante bei weniger als zehn Prozent gelegen.
Die Behörde kommt zu dem Schluss, dass die Überwachung der Mutationen, die sich bisher auf die Hauptstadt konzentrierte, landesweit ausgebaut werden muss. Vor den Gefahren durch neue Virusvarianten warnte auch der tschechische Regierungschef Andrej Babis. „Das Virus greift an, es mutiert“, sagte der 66-Jährige. „Es ist ein Killer.“ Man habe nicht genügend Impfstoff zur Verfügung.
In Tschechien gilt ein harter Lockdown mit einer nächtlichen Ausgangssperre. Die meisten Geschäfte sind geschlossen. Dennoch gehen die Zahlen nicht weiter zurück. Am Mittwoch meldeten die Behörden 10.165 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – so viele an einem Tag wie seit Mitte Januar nicht mehr. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.
Harter Lockdown für vier Millionen Menschen in Athen
Der Großraum Athen wird von Donnerstagmorgen 6 Uhr bis zum Monatsende in einen harten Lockdown gehen. „Ziel ist es, dem Virus immer einen Schritt voraus zu sein“, sagte der Chef des griechischen Zivilschutzes, Nikos Chardalias, am Mittwoch bei der Ankündigung der Maßnahmen im griechischen Fernsehen. Vor allem Geschäfte und Schulen sind betroffen – sie hatten erst vor wenigen Wochen wieder öffnen dürfen und müssen nun erneut schließen.
Laut Chardalias muss unter der Woche ein Ausgangsverbot von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr eingehalten werden; am Wochenende gilt das Ausgangsverbot sogar schon ab 18.00 Uhr. Außer Supermärkten, Apotheken und Tankstellen müssen alle Geschäfte mit Kundenverkehr schließen – auch Dienstleister wie etwa Friseure, die zuvor noch offen hatten. Wer das Haus verlässt, muss die seit Beginn der Pandemie in Griechenland übliche SMS an den Zivilschutz senden und so darüber informieren, ob er einkaufen oder zum Arzt geht, sich körperlich betätigt oder mit dem Haustier Gassi geht.
Lockdown könnte bis 14. März verlängert werden
Der Lockdown in Deutschland könnte bis zum 14. März verlängert werden. Das geht aus einem Entwurf für die Bund-Länder-Schalte am Mittag hervor, der t-online vorliegt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Biontech startet Impfstoffproduktion in Marburg
Das Mainzer Unternehmen Biontech hat in seinem neuen Werk im hessischen Marburg mit der Produktion seines Corona-Impfstoffs begonnen. Als erster Schritt werde das Botenmolekül mRNA hergestellt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Biontech hatte vor wenigen Tagen die arzneimittelrechtliche Erlaubnis dafür erhalten. Im ersten Halbjahr 2021 sollen in Marburg 250 Millionen Dosen des Impfstoffes von Biontech und seines US-Partners Pfizer hergestellt werden. Die ersten am Standort Marburg hergestellten Impfstoffe werden nach Unternehmensangaben voraussichtlich Anfang April ausgeliefert.
Schwesig will Öffnungsperspektiven für Schulen – Lehrerverbände mahnen
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) verlangt eine klare Perspektive für die Wiedereröffnung von Schulen, doch Lehrerverbände mahnen zur Vorsicht. „Wir machen das bei uns im Land so: Wo geringe Inzidenzen sind, haben wir Grundschulen und Kitas offen gelassen. Und in Hotspots haben wir nur Notbetrieb. Ich rate dazu, dass wir das in ganz Deutschland machen“, sagt Schwesig im Politik-Talk der Zeitung Bild (Mittwoch). Die Politikerin schlägt außerdem vor, man könne regional vorgehen und müsse nicht warten, bis auch der letzte Landkreis mit den Infektionen runtergehe.
Lehrerverbände und Gewerkschaften sprechen sich gegen eine vorschnelle Öffnung aus. „Ich empfehle: Lieber noch ein, zwei Wochen warten als zu früh zu viel zu riskieren“, erklärt der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Laut Meidinger brauche man für Schulöffnungen einen klaren Plan und feste Kriterien, was bei welcher Inzidenz passieren solle. Er appelliert an die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU), einen solchen Plan zu liefern.
Auch Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte am Dienstag unter Hinweis auf den Rückgang der Infektionszahlen erklärt, er halte vorsichtige Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen noch im Februar für möglich und wünschenswert. Er bekräftigte, dass sich die ersten, kurzfristigen Öffnungsschritte auf Schulen und Kitas beziehen sollen. Dies sei keine Frage des Ob, sondern des genauen Zeitpunkts. Dies solle auch mit Tests von Lehrern und Erziehern verbunden werden.
Amtsärzte warnen vor dritter Pandemiewelle
Die deutschen Amtsärzte befürworten eine Lockdown-Verlängerung, weil sonst eine dritte Welle der Corona-Pandemie anrollen könnte. „Wir müssen mit den Corona-Infektionszahlen weiter deutlich nach unten. Andernfalls droht uns eine neue dritte Pandemiewelle, die unser Gesundheitssystem überfordern könnte“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Amtsärzte, Ute Teichert, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
Als Ziel gab Teichert die geringen Corona-Zahlen vom Sommer an. „Wir müssen unter zehn Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in der Woche.“ Die Politik hatte bislang den Wert von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in der Woche vorgegeben. Dazu sagte Teichert, dies sei eine „politische Zahl, die sich nur grob an der Kapazität der Gesundheitsämter zur Nachverfolgung der Kontakte von positiv Getesteten orientiert“.
Diese Kapazität hänge nicht nur von der Zahl der Neuinfektionen ab, sondern auch ganz besonders von der Zahl der Kontakte, welche die Infizierten haben. „Und diese Kontaktzahl ist durch den Lockdown deutlich reduziert. Lockern wir den jetzigen Lockdown, wird die Zahl der Kontakte nach oben schnellen und die vollständige Nachverfolgung sehr schnell nicht mehr möglich sein“, betonte die oberste Amtsärztin. Für den weiteren Lockdown benötige es „klare Regeln, die für alle gelten, in allen Bundesländern. Sonst haben wir ein Akzeptanzproblem“.
Bericht: Nordrhein-Westfalen erlaubt sieben statt sechs Impfungen pro Biontech-Ampulle
In Nordrhein-Westfalen dürfen laut einem Medienbericht ab sofort sieben statt sechs Impfdosen aus einer Ampulle der Hersteller Biontech und Pfizer gezogen werden. Die Anpassung gelte allerdings unter Einschränkungen, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium. Demnach darf der Impfstoff aus verschiedenen Ampullen nicht vermischt werden.
Zudem sei die siebte Dosis nur einzusetzen, sofern noch mindestens 0,3 Milliliter des Vakzins in der jeweiligen Ampulle übrig sind, heißt es in dem Bericht. Das Gesundheitsministerium begründete den Schritt damit, dass die Ampullen „aus technischen Gründen regelhaft überfüllt“ würden. Dadurch sei es bei einem sorgfältigen Umgang möglich, eine siebte Ampulle zu gewinnen.
Anfang des Jahres hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA erlaubt, dass pro Ampulle des Impfstoffs von Biontech und Pfizer sechs und nicht mehr nur fünf Dosen genutzt werden können. Daraufhin hatte der US-Pharmakonzern Pfizer angekündigt, weniger Ampullen an die Bestellerländer auszuliefern, da die Bestellungen „immer auf einer Gesamtzahl von Dosen beruhten und nicht von Ampullen“.
Spanien will mit „Impf-Zertifikaten“ Tourismus stärken
Spanien will mit „Impf-Zertifikaten“ den von der Pandemie gebeutelten Tourismus wiederbeleben. „Spanien will für den Tourismus, dass es eine sichere internationale Mobilität gibt“, sagt Arturo Ortiz vom spanischen Fremdenverkehrsamt Berlin der Zeitung „Bild“ laut einem Vorab-Bericht. Man vertraue darauf, „dass zu Beginn des Sommers eine normale Reise möglich sein wird.“
Die Regierung in Madrid arbeite dabei sowohl in der EU als auch in anderen internationalen Foren wie der OECD und der Welttourismusorganisation an einem abgestimmten Vorgehen, ergänzt ein Sprecher der spanischen Botschaft auf Anfrage der Zeitung.
Älteste Frau Europas übersteht Corona-Infektion
Sie gilt als die älteste Frau Europas und hat mit fast 117 Jahren eine Corona-Infektion überstanden: Die französische Ordensschwester André, mit bürgerlichem Namen Lucile Randon. „Ich hatte keine Angst“, sagte sie am Dienstag dem Fernsehsender BFM-TV. Denn der Tod schrecke sie nicht.
Schwester André feiert am Donnerstag ihren 117. Geburtstag. In ihrem Altenheim im südfranzösischen Toulon war es im Januar zu einem Corona-Ausbruch gekommen, mehr als 80 Hochbetagte wurden positiv auf das Virus getestet – auch die Ordensfrau. Allerdings konnte das Virus ihr wenig anhaben. „Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich es hatte“, sagte sie der Lokalzeitung „Var-Matin“. Denn die Nonne des französischen Vinzentinerinnen-Ordens blieb ohne Symptome. Andere Altenheimbewohner erkrankten dagegen, sieben von ihnen starben nach Berichten örtlicher Medien.
Die am 11. Februar 1904 in eine protestantische Familie geborene Lucile Randon hatte sich erst als Volljährige katholisch taufen lassen und trat mit gut 40 Jahren dem Orden der Vinzentinerinnen bei. Sie arbeitete mehr als drei Jahrzehnte in einem Krankenhaus in der Stadt Vichy und kümmerte sich dort um Waisen und alte Menschen.
Veränderung der britischen Virus-Mutation bereitet Forschern Sorge
Eine veränderte Form der britischen Coronavirus-Variante B.1.1.7 ruft bei britischen Wissenschaftlern Besorgnis hervor. Wie das Gesundheitsministerium in London am Dienstagabend mitteilte, wurde die zuerst in Bristol entdeckte Mutante als „Variant of Concern“ (etwa: Besorgniserregende Variante) eingestuft. Sie weise eine zusätzliche E484K-Mutation auf, hieß es zur Erklärung. Dahinter dürfte die Sorge stecken, dass die in Bristol entdeckte Variante gefährliche Merkmale der britischen und anderer Varianten in sich vereinen könnte. Eine ähnliche Mutante wurde auch in Liverpool festgestellt. Beide zusammen wurden in Großbritannien bislang in 76 Fällen nachgewiesen.
Susan Hopkins von der Gesundheitsbehörde Public Health England schränkte jedoch ein, dass die E484K-Mutation seit vergangenem April in unterschiedlichen Varianten immer wieder aufgetreten und dann wieder verschwunden sei. Die Veränderung E484K im Erbgut des Virus ist von der südafrikanischen und der brasilianischen Variante bekannt und wird mit einer verminderten Immunreaktion bei Menschen in Verbindung gebracht, die bereits eine Coronavirus-Infektion durchgemacht haben oder geimpft wurden.
Die britische Variante wies bislang die Mutation E484K nicht auf, kann sich aber dank anderer Veränderungen schneller ausbreiten als die weltweit vorherrschende Variante. Gegen sie wirken aber nach ersten Erkenntnissen die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Oxford/Astrazeneca. Zweifel gibt es jedoch inzwischen an der Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs bei der südafrikanischen Variante, zumindest bei milden und moderaten Fällen.
Athen wieder unter hartem Lockdown
Der Großraum Athen wird von Donnerstag an für zwei Wochen erneut unter einen harten Lockdown gestellt. Geschäfte und Schulen müssen wieder schließen, nachdem sie erst Mitte Januar hatten öffnen dürfen. Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis begründete die Maßnahme am Dienstagabend in einer Fernsehansprache mit den stark steigenden Infektionszahlen. Noch bestehe die Chance, eine dritte Corona-Welle zu vermeiden, sagte er.
Mitsotakis betonte, er wisse, wie schwer die Maßnahmen für die gesamte Gesellschaft seien. Im Großraum Athen, der Region Attika, lebt mit rund vier Millionen Menschen mehr als ein Drittel der gesamten griechischen Bevölkerung. „Ich spüre die Nervosität nach all diesen Monaten, aber es gibt keine Wirtschaft ohne Gesundheit“, sagt der Premier. Er versprach, dass es nach Möglichkeit die letzten Opfer sein sollten, die die Gesellschaft aufbringen müsse.
Die griechische Regierung setzt seit Beginn der Pandemie auf harte und vor allem zeitige Maßnahmen. Ein weitgehender Lockdown galt bereits im vergangenen März und dann wieder ab Anfang November. Außerdem müssen die Bürger jeden Gang vor die Haustür mit einer SMS an den Zivilschutz melden, etwa wenn sie einkaufen, zum Arzt oder zur Arbeit gehen.
Großbritannien verschärft Reisevorschriften
Die britische Regierung verschärft in der Coronavirus-Pandemie erneut ihre Reisevorschriften und droht bei Zuwiderhandlung mit hohen Geldbußen bis hin zu Haftstrafen. Menschen, die nach England einreisen, müssen künftig neben einem negativen Corona-Test bei der Ankunft zwei weitere Tests während einer zehntägigen Quarantäne vorlegen. Für die Kosten müssen Reisende selbst aufkommen. In Kraft treten sollen die neuen Regeln vom kommenden Montag an.
Wer sich über die Regelungen hinwegsetze, muss künftig mit schweren Konsequenzen rechnen, führte Hancock zudem aus. Bußgelder von bis zu 2.000 Pfund (rund 2.280 Euro) drohen demnach, wenn Tests nicht in Anspruch genommen werden. Bis zu 10.000 Pfund müssen bezahlt werden, wenn die verordnete Hotelquarantäne nicht eingehalten wird. Wer bei seiner Einreise Aufenthalte in Mutationsgebieten verschweigt, müsse sogar mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen, so der Minister.
Mit den Maßnahmen will London das Risiko einer Einschleppung von Virusmutanten weiter reduzieren. Bereits jetzt muss jeder, der nach Großbritannien einreist, bei seiner Ankunft ein negatives Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist.
Deutlich mehr Sterbefälle bei über 80-Jährigen
Auch im Januar haben die Sterbefallzahlen in Deutschland über dem Durchschnitt der Vorjahresmonate gelegen. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes starben in diesem Januar 103.804 Menschen, 18 Prozent mehr als durchschnittlich im Januar der vier Vorjahre. Zurückzuführen sei dies auf eine Zunahme von Sterbefällen in der Altersgruppe ab 80 Jahren. Bei ihr sei die Zahl um 29 Prozent gestiegen. Bei den Menschen unter 80 Jahren liege das Plus bei 4 Prozent.
Ein Vergleich mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Covid-19-Todesfälle sei derzeit bis einschließlich 10. Januar möglich, erklärte das Bundesamt. In der ersten Kalenderwoche des neuen Jahres seien 4.881 Menschen mehr als im Durchschnitt der vier Vorjahre gestorben, registriert worden seien zugleich 4.966 Covid-19-Todesfälle, 375 Fälle weniger als noch in der Vorwoche.
Einen Höchststand habe die Zahl der bestätigten Covid-19-Todesfälle kurz vor dem Jahreswechsel in der Woche zwischen dem 21. bis 27. Dezember mit 5.453 erreicht. Auch bei den gesamten Sterbefallzahlen habe das Plus im Vergleich zu den Vorjahren in dieser Woche mit 6.620 einen Höchststand erreicht.
Kanzlerin Angela Merkel will Lockdown bis in den März
In der Beschlussvorlage des Kanzleramts für den Corona-Gipfel am Mittwoch ist von einer Verlängerung des Lockdowns bis zu einem Datum im März die Rede. Hier lesen Sie mehr.
WHO-Experten: Coronavirus stammt wohl von Fledermäusen
Alle Erkenntnisse über den Ursprung des Coronavirus SARS-CoV-2 deuten nach Angaben von Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ähnliche Viren in Fledermäusen hin. Nach Abschluss der gemeinsam mit chinesischen Experten erfolgten Untersuchungen in der Metropole Wuhan in Zentralchina sagte der Chef des Teams, Peter Ben Embarek, am Dienstag vor Journalisten, der „wahrscheinlichste Weg“ der Übertragung auf den Menschen sei von Fledermäusen ausgehend über ein anderes Tier als Zwischenwirt. Weitere Untersuchungen zum genauen Weg seien nötig. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
CSU bringt mögliche Grenzschließung zu Österreich ins Gespräch
Angesichts der Corona-Lockerungen in Österreich bei gleichzeitig hohen Infektionszahlen wird in Bayern über eine Schließung der Grenze nachgedacht. „Das, was Österreich macht, ist aus unserer Sicht unverantwortlich“, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume am Dienstag in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv. In dem Nachbarland breiten sich Virusmutanten aus Großbritannien und Südafrika stark aus, insbesondere in Tirol.
„Wir werden nicht zulassen, dass sich diese Welle über die Grenze zu uns nach Deutschland breitmacht“, sagte dazu Blume. „Deswegen ist es gut und wichtig, dass auch die Grenzkontrollen jetzt wieder intensiviert werden.“ Darüber hinaus müsse aber „auch Grenzschließung eine Möglichkeit sein“, wenn auch nur als „Ultima Ratio“.
Zuvor hatte bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Schließung der Grenze zwischen seinem Bundesland und Tirol ins Gespräch gebracht. Auch er verwies im „Münchner Merkur“ vom Dienstag auf bereits erfolgte Verschärfungen bei Grenzkontrollen und Schleierfahndung. „Sollte die Gefahr wachsen, dürfen auch Grenzschließungen zu Tirol kein Tabu sein“, sagte aber auch Söder.
Voll-Lockdown in Athen steht unmittelbar bevor
Der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias will für den Großraum Athen kurzfristig einen vollständigen Lockdown verhängen, wenn die Corona-Zahlen am Dienstag weiter steigen. Es könne sich um einen Lockdown wie im vergangenen März handeln, sagte er am Dienstagmorgen dem griechischen Fernsehsender Open TV. Damals war so gut wie alles außer Supermärkten, Apotheken und Tankstellen geschlossen worden.
Das Gesundheitssystem sei stark unter Druck und die Analysen zeigten, dass Griechenland in die dritte Welle der Pandemie eintrete, sagte Kikilias dem Sender. Im Großraum Athen, der Region Attika, seien bereits 70 Prozent der Intensivbetten belegt, jeden Tag gebe es weitere Einweisungen. Dazu, wie lange ein neuerlicher harter Lockdown andauern müsste, äußerte Kikilias sich nicht.
Am Dienstagmittag sollte der Corona-Krisenstab der Regierung zusammentreten, am frühen Abend die Entscheidung bekanntgegeben werden. In griechischen Medien wurde gemutmaßt, dass der komplette Lockdown sogar schon ab Mittwoch und für mindestens zwei Wochen verfügt werden könnte.
Lauterbach warnt vor Virus-Turbo
Trotz sinkender Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen sieht der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach baldige Lockerungen der staatlichen Beschränkungen sehr skeptisch. Grund sind die um sich greifenden, wahrscheinlich deutlich ansteckenderen Virusmutanten, wie der Mediziner auf Twitter schrieb. In eigenen Berechnungen komme er zu dem Ergebnis, dass bei derzeitiger Ausbreitung der Mutanten die Fallzahlen nur noch bis Ende Februar sinken dürften, dann komme eine dritte Welle der Pandemie. Auch im Interview mit t-online warnte Lauterbach vor Lockerungen – und nannte lediglich eine Ausnahme. Mehr dazu lesen Sie hier.
Corona-Ausbruch bei Würth: Britische Mutation festgestellt
In einem der vier Logistikzentren des Werkzeug-Handelsriesen Würth hat es einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart am Montagabend der dpa bestätigte, sind etwa 40 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei der Überprüfung im Labor wurde in drei Fällen festgestellt, dass es sich um die noch ansteckendere Corona-Mutation aus Großbritannien handelt. Es werde damit gerechnet, dass in weiteren Proben diese Virusvariante nachgewiesen wird. Zuerst hatte die „Heilbronner Stimme“ über den Ausbruch berichtet.
Die Würth-Sprecherin sagte der Zeitung, dass weitreichende Maßnahmen eingeleitet und rund 1.000 Mitarbeiter der Logistik Schnelltests unterzogen worden seien. Die Corona-Fälle hätten sich fast ausschließlich auf ein einzelnes Logistikzentrum konzentriert. Der Betrieb könne weiterlaufen.
Tschentscher fordert wegen Virusmutationen Lockdown-Verlängerung
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) spricht sich eindringlich für eine Verlängerung des Lockdowns aus und ruft seine Amtskollegen sowie Kanzlerin Angela Merkel zu einem abgestimmten Vorgehen zur Vermeidung einer dritten Corona-Welle auf. Mehr dazu lesen Sie hier.
WHO für Einsatz von Astrazeneca-Vakzin bei Erwachsenen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt einem Medienbericht zufolge den Einsatz des Astrazeneca-Impfstoffs bei Erwachsenen in allen Altersgruppen. Das berichtet der „Daily Telegraph“.
Außerdem befürworte die WHO die Strategie, wonach die zweite Impfung bis zu zwölf Wochen verschoben werden könne. In Deutschland hat die Ständige Impfkommission die Anwendung der Arznei bei 18- bis 64-Jährigen empfohlen. In Großbritannien werden auch ältere Menschen mit dem Mittel geimpft. Astrazeneca selbst hat Berichte über eine geringere Wirksamkeit seines Impfstoffs bei älteren Menschen zurückgewiesen.
Griechenland und Israel wollen geimpften Touristen gegenseitig Reisen ermöglichen
Gegen das Coronavirus geimpfte Griechen und Israelis sollen schon bald im jeweils anderen Land uneingeschränkt Urlaub machen können. Die Regierungen beider Länder schlossen am Montag ein Tourismusabkommen, durch das eine Art Impfkorridor zwischen beiden Ländern geschaffen werden soll. „Wir müssen jenen das Reisen erleichtern, die einen Impfnachweis vorlegen können“, sagte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis auf einer Pressekonferenz mit seinem israelischen Kollegen Benjamin Netanjahu in Jerusalem.
In Kraft treten soll die Vereinbarung laut Mitsotakis, sobald ein „signifikanter Teil der Bevölkerung geimpft wurde“ und Reisebeschränkungen zwischen beiden Ländern aufgehoben sind. Der griechische Regierungschef verwies auch auf die bereits weit fortgeschrittene Impfkampagne in Israel. „Ich hoffe, so bald wie möglich israelische Touristen in Griechenland willkommen heißen zu dürfen“, fügte er hinzu.
Netanjahu sagte, die Vereinbarung werde es israelischen Touristen ermöglichen, „ohne Einschränkung oder Quarantäne nach Griechenland zu reisen“. Israel hatte die seit Dezember geltenden Corona-Einschränkungen am Sonntag umfassend gelockert. Bis 20. Februar ausgesetzt bleibt allerdings der internationale Flugverkehr.
EU sichert sich Vertrag über 300 Millionen Extra-Impfdosen
Die Europäische Kommission soll sich einen Zusatzvertrag mit Biontech/Pfizer über 300 Millionen Extra-Impfdosen gesichert haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Sprecher der Kommission. Nach der Kritik aufgrund des Impfstoff-Mangels hatte die Kommission im Januar verkündet, dass zusätzliche Dosen gekauft werden sollen. Dieser Vertrag wurde nun den Angaben zufolge finalisiert.
Ein Sprecher des Pfizer-Konzerns sprach von 200 Millionen Dosen, die dieses Jahr noch ausgeliefert werden sollen. Der Zeitplan für die 100 Millionen verbleibenden sei noch nicht geklärt, hieß es weiter.
Niederlande: Ausgangssperre verlängert
Die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre in den Niederlanden ist bis 2. März verlängert worden. Das teilte die Regierung am Montag in Den Haag mit. Bürger dürfen sich damit auch in den kommenden Wochen von 21 Uhr bis 4:30 Uhr nicht ohne wichtigen Grund draußen aufhalten. Seit 23. Januar gilt die abendliche Ausgangssperre, um die Zunahme von Neuinfektionen vor allem mit Mutationen des Corona-Virus zu stoppen.
Proteste gegen diese bislang schärfste Corona-Maßnahme waren in den ersten Tagen der Ausgangssperre eskaliert. Es hatte Krawalle in mehreren Städten gegeben.
Auch alle übrigen Corona-Maßnahmen waren zuvor bereits bis zum 2. März verlängert worden. Dazu gehören die Schließung von Schulen, Läden und Gaststätten. Nur die Grundschulen dürfen seit diesem Montag wieder Schüler empfangen – allerdings blieben viele Schulen noch wegen des heftigen Winterwetters geschlossen.
Russlands Corona-Totenzahl 2020 mehr als doppelt so hoch wie bekannt
Die Zahl der Corona-Toten in Russland ist nach Angaben des nationalen Statistikamtes Rosstat mehr als doppelt so hoch wie offiziell angegeben. Allein im Jahr 2020 sind mehr als 162.000 Russen mit dem Virus gestorben, wie die Behörde am Montag mitteilte. Auf der offiziellen Corona-Seite der Regierung war am selben Tag hingegen von 77.068 Toten seit Beginn der Pandemie die Rede. Dort werden lediglich Fälle aufgelistet, bei denen Covid-19 als Todesursache bestätigt wurde. An dieser Zählweise hat es immer wieder Kritik gegeben.
Insgesamt starben in Russland im vergangenen Jahr fast 18 Prozent mehr Menschen als im Jahr 2019, wie Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa der Agentur Interfax zufolge sagte. Laut Statistikamt schrumpfte die russische Bevölkerung 2020 so stark wie seit 15 Jahren nicht mehr.
Italien: Provinz aus Angst vor Mutationen abgeriegelt
Aus Angst vor einer Ausbreitung zweier Corona-Mutationen in der italienischen Provinz Perugia hat die zuständige Regionalregierung einen Lockdown verhängt. Mehrere Fälle sowohl der britischen als auch der brasilianischen Variante des Coronavirus seien festgestellt worden, hieß es in einer Mitteilung der Regierung der mittelitalienischen Region Umbrien. In der Provinz Perugia und einigen Kommunen der angrenzenden Provinz Terni gelten deshalb ab Montag für etwas mehr als zwei Wochen die Regeln der Roten Zone.
Das öffentliche Leben wird damit sehr stark eingeschränkt. Bars, Restaurants und die meisten Geschäfte haben zu. Die Menschen dürfen nicht mehr im öffentlichen Raum essen oder trinken und sollen ihre Häuser nur noch für notwendige Dinge, wie etwa Einkaufen oder Arztbesuche verlassen. Fast alle Schüler müssen wieder über das Internet von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen. Kindergärten bleiben zu. Die gesamte Region Umbrien liegt ohnehin in der Orangen Zone mit strengeren Corona-Regeln.
Österreich spricht Reisewarnung für sein Bundesland Tirol aus
Österreich hat für das eigene Bundesland Tirol aufgrund der als brisant eingeschätzten Corona-Lage ab sofort eine Reisewarnung verhängt. Das erklärte die Bundesregierung am Montag in Wien. Zuletzt war es in Tirol zu einer starken Ausbreitung der ansteckenderen südafrikanischen Coronavirus-Variante gekommen. „Daher ist alles zu tun, um zu verhindern, dass sich diese Mutationen immer weiter ausbreiten“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Die politische Riege Tirols hatte sich im Vorfeld vehement gegen Verschärfungen ausgesprochen und kurz vor der Verkündung ein eigenes Maßnahmenpaket verkündet.
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Ciesek: Sars-CoV-2 wird wohl nicht verschwinden
Vor rund 18 Jahren brach auf der Welt zum ersten Mal eine Sars-Pandemie aus. Das Virus Sars-CoV-1 gilt heute jedoch als ausgerottet. Die Virologin Sandra Ciesek hat im Gespräch mit „Focus Online“ erklärt, warum das bei dem grassierenden Sars-CoV-2-Virus eher nicht gelingen wird.
„Sars-CoV-1 vermehrt sich vor allem in der Tiefe des Atemtrakts, Sars-CoV-2 auch weiter oben“, erklärt die Virologin. „Repliziert das Virus vor allem weiter unten in der Lunge, wie etwa bei Sars-Cov-1, ist die Gefahr eine Ansteckung wesentlich geringer.“ Dies sei bei dem jetzigen Coronavirus nicht der Fall. „Das Virus sitzt viel weiter oben als sein Vorgänger. Und das macht es ansteckender“, erklärt Ciesek. Auch bliebe das neuartige Coronavirus, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, häufig unentdeckt, da Infizierte nicht immer Symptome entwickelten, so Ciesek. Eine Isolation der Patienten sei demnach schwieriger.
Auch eine Herdenimmunität, so Ciesek, könne das Virus nicht ausrotten. Es ist stattdessen anzunehmen, dass es „heimisch“ werde. „Das ist ähnlich wie bei der Influenza“, erklärt die Virologin. „Hier haben wir auch eine Art Grund-Immunität. Einige sind geimpft, andere hatten im Laufe ihres Lebens bereits eine Grippe und sind somit zumindest teil-immun. Sie haben dann im Falle einer Infektion in der Regel nicht so schwere Verläufe.“
Biontech-Impfstoff wirkt in Laborstudien gegen Virus-Varianten
Einer Laborstudie zufolge wirkt der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer auch gegen die in Großbritannien und Südafrika erstmals aufgetauchten Varianten von Sars-CoV-2. Die Daten der Studie seien im Fachblatt „Nature Medicine“ veröffentlicht worden, teilten beide Unternehmen am Montag gemeinsam mit. Es habe sich im Labor gezeigt, dass das Blut von 20 mit dem Impfstoff geimpften Menschen die Schlüsselmutationen der Coronavirus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika neutralisiere, in dem Blut also ausreichend neutralisierende Antikörper waren.
Ende Januar waren die Daten der Untersuchung von Pfizer und der University of Texas erstmals bekannt geworden. Damals hatten Biontech und Pfizer betont, die Ergebnisse deuteten nicht auf die Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs gegen die neu auftretenden Varianten hin. Mittlerweile haben auch externe Experten die Ergebnisse begutachtet, so dass es nun zu der Veröffentlichung in dem Fachblatt „Nature Medicine“ kam. Dort heißt es unter anderem, nun brauche es klinische Daten, um noch mehr über die Wirkung des Impfstoffs gegen Virusvarianten zu lernen. Die anhaltende Weiterentwicklung von Sars-CoV-2 mache ein kontinuierliches Monitoring der Variationen und möglicher Folgen für die Effektivität von Impfstoffen nötig.
Gericht kippt nächtliche Ausgangssperre in Baden-Württemberg
Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hat die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen im Südwesten mit Wirkung ab Donnerstag aufgehoben. Mehr dazu lesen Sie hier.
SPD-Politiker sehen kein Lockdown-Ende – und warnen
Führende SPD-Politiker gehen vor dem nächsten Corona-Gipfel zwischen der Bundesregierung und den Länderchefs nicht von einem Ende des Lockdowns aus. In den Sendern RTL/ntv warnte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zudem vor „Überbietungsdebatten“ bei möglichen Verschärfungen. Er fügt aber hinzu: „Es zeichnet sich ab, dass die Maßnahmen verlängert werden.“
Auch Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz mahnt zur Vorsicht vor verfrühten Lockerungen, will bei den Bund-Länder-Beratungen aber über „Öffnungskonzepte und eine Öffnungsstrategie“ sprechen. „Da wird jetzt weiter konkretisiert werden müssen“, sagt er im ZDF. Priorität hätten aus seiner Sicht Schulen und Kitas.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach sich derweil sogar gegen Lockerungen der Corona-Beschränkungen bei einem Inzidenzwert unter 50 aus. „Es darf keinen Automatismus geben“, sagte Tschentscher der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Montag. „Wir brauchen eine Einschätzung der Gesamtlage und müssen sehr vorsichtig bleiben.“ Ansonsten könnte der Inzidenzwert schnell wieder bis weit über 50 steigen. „Wir müssen die Infektionsdynamik beachten und das Risiko durch die Mutationen einbeziehen – und dann geht es natürlich weiterhin auch um die Auslastung von Krankenhäusern und Intensivstationen“, sagte der Regierungschef.
Klinikmitarbeiter bekommen erneut staatliche Corona-Prämie
Als Anerkennung für die besonderen Belastungen in der Corona-Pandemie sollen Klinikmitarbeiter einem Bericht zufolge erneut eine Prämie von jeweils bis zu 1.500 Euro bekommen. Insgesamt stellt die Bundesregierung dafür 450 Millionen Euro bereit, wie nach Angaben der Funke Mediengruppe aus einer Vorlage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für das Corona-Kabinett am Montag hervorgeht.
„Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat viele Krankenhäuser und ihre Beschäftigten vor eine noch größere Belastung gestellt als die erste“, heißt es den Angaben zufolge in der Vorlage. Für den herausragenden Einsatz bei der Versorgung von Covid-19-Patienten solle deswegen den besonders betroffenen Beschäftigten eine extra Corona-Prämie als finanzielle Anerkennung zuteil werden.
Vakzin nur begrenzt wirksam – Südafrika verschiebt Impfstart
Südafrika verschiebt nach einer Studie zur Wirksamkeit des Corona-Vakzins von Astrazeneca den Beginn der landesweiten Impfkampagne. Zunächst müssten die Fragen, die sich aus der Untersuchung ergäben, geklärt werden, sagte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Sonntag. Der Studie zufolge ist der Impfstoff von Astrazeneca nicht umfassend gegen die südafrikanische Corona-Mutante wirksam.
Die Impfkampagne in dem am schwersten von der Pandemie betroffenen Land Afrikas sollte eigentlich in den kommenden Tagen beginnen. Südafrika hatte am Montag eine erste Lieferung mit einer Million Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten. 500.000 weitere werden in diesem Monat erwartet.
Als Reaktion auf die Studie werde der Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens aber so lange unter Verschluss gehalten, bis eine eindeutige Einschätzung von Wissenschaftlern vorliege, kündigte Gesundheitsminister Mkhize am Sonntag an. Zugleich verwies er auf bevorstehende Impfstoff-Lieferungen des Pharmaunternehmens Johnson & Johnson sowie des Mainzer Herstellers Biontech und seines Partners Pfizer, mit denen in den kommenden vier Wochen zu rechnen sei. Zudem führe Südafrika Verhandlungen mit weiteren Herstellern.
Laut der Studie der Witwatersrand-Universität in Johannesburg bietet der Astrazeneca-Impfstoff nur einen „minimalen Schutz“ gegen milde und mittelschwere Krankheitsverläufe nach einer Infektion mit der in Südafrika grassierenden Corona-Mutante. Mehr dazu lesen Sie hier.
Deutsche misstrauen Merkels Impfversprechen
Eine große Mehrheit der Deutschen glaubt nicht daran, dass die Bundesregierung wie versprochen jedem Impfwilligen bis zum 21. September eine Corona-Impfung anbieten kann. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur erwartet nur etwa jeder Vierte (26 Prozent), dass das Ziel eingehalten wird. 57 Prozent rechnen dagegen nicht damit. 17 Prozent machten keine Angaben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehrfach angekündigt, bis zum 21. September allen Erwachsenen in Deutschland, die geimpft werden wollen, ein Angebot machen zu wollen. Die Skepsis überwiegt selbst in ihren eigenen Reihen. 47 Prozent der Wähler von CDU und CSU glauben nicht an ein Impfangebot für alle bis zum Ende des Sommer.
Debatte um Isolation Tirols wegen Südafrika-Mutante geht weiter
Das österreichische Bundesland Tirol hat sich zunächst nicht auf eine Isolierung einzelner Bezirke wegen der dort aufgetretenen Südafrika-Variante des Coronavirus festgelegt. Nach einer beinahe ganztägigen Debatte zwischen Bundesgesundheitsminister Rudolf Anschober und Tirols Regierungschef Günther Platter wurde eine Entscheidung am späten Sonntagabend vertagt. Weitere Details seien am Montag zu erwarten, verlautete nach Angaben der Agentur APA aus Teilnehmerkreisen.
Bericht: Bis zu 1.500 Euro Prämie für Pflegekräfte auf
Als Anerkennung für die besonderen Belastungen in der Corona-Pandemie sollen Klinikmitarbeiter erneut eine Prämie von bis zu 1.500 Euro pro Person bekommen. Insgesamt stellt die Bundesregierung dafür 450 Millionen Euro bereit, wie aus einer Vorlage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für das Kabinettstreffen an diesem Montag hervorgeht. „Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat viele Krankenhäuser und ihre Beschäftigten vor eine noch größere Belastung gestellt als die erste Welle“, heißt in der Vorlage, aus der die Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ (Montagausgabe) vorab berichten. Die Prämien sollen von den Krankenhäusern bis Ende Juni 2021 an die Beschäftigten ausgezahlt werden.
Söder will Lockdown verlängern
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder geht davon aus, dass der Lockdown über den 14. Februar hinaus andauern wird. „Ich glaube, grundsätzlich wird der Lockdown erstmal verlängert werden müssen“, sagt der CSU-Chef im ARD-Bericht aus Berlin. „Es hat ja keinen Sinn, jetzt abzubrechen einfach.“ Bund und Länder hätten im November schon einmal den Fehler gemacht, nicht entschieden genug gehandelt zu haben. Der Stressfaktor für die Menschen sei allerdings hoch. „Die Wirtschaftshilfen des Bundes kommen in der Tat zu schlecht und zu spät“, kritisiert Söder.
Hunderte demonstrieren in München gegen Corona-Maßnahmen
Am frühen Abend fuhr ein Autokorso durch mehrere Innenstadtteile, wie die Polizei mitteilte. In den 95 Wagen saßen demnach rund 200 Menschen. Der Verkehr wurde zeitweise behindert. Eine zweite Versammlung mit bis zu 250 Teilnehmern fand den Angaben zufolge später am Geschwister-Scholl-Platz statt. Zwölf Gegendemonstranten waren ebenfalls vor Ort. Die Polizei registrierte in Einzelfällen Verstöße gegen die Maskenpflicht. 500 Polizisten waren bei den Protesten im Einsatz.
Spahn gegen Langfrist-Plan für Lockdown-Lockerungen
Vor dem nächsten Corona-Treffen von Bund und Ländern hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine Fortsetzung des Corona-Lockdowns und für ein weiter schrittweises Vorgehen der Regierung geworben. „Alle wünschen sich einen Sechs-Monats-Plan, aber den kann es halt in dieser Dynamik, in dieser Pandemie nicht geben“, sagte Spahn am Sonntag in der ARD-Sendung „Anne Will“. Es gehe nur „Zug um Zug“ – und dabei stünden noch einige harte und schwere Wochen bevor.
Es werde weiterhin notwendig sein, die konkreten Maßnahmen, die konkrete Strategie immer wieder anzupassen. „Ich weiß, alle haben eine Sehnsucht nach irgendetwas, das dann hält für sechs oder zwölf Monate. Aber das geht nicht. Das Virus ist zu dynamisch. Die Lage verändert sich zu sehr“, sagte Spahn.
„Wir werden immer wieder anpassen müssen an die Erkenntnisse, an die Entwicklung“, so der Minister. „Wir werden immer wieder überprüfen müssen, nach jeder Maßnahme, die wir ergreifen, nach jedem Schritt, den wir gehen auch nach zwei, drei Wochen: Was sind die Folgen, müssen wir nachsteuern?“
Flucht aufs Dach: Polizei löst Corona-Party auf
Eisige Kälte hat nach kurzer Zeit die Flucht von Teilnehmern einer Party vor der Polizei in Potsdam beendet. Die Beamten waren in der Nacht zu Sonntag wegen lauter Musik aus einer Wohnung alarmiert worden, wie die Polizei mitteilte. Mehrere Menschen im Alter von 16 bis 20 Jahren wurden laut Polizei angetroffen, die nachweislich nicht einem Haushalt angehörten und damit gegen die Corona-Regeln verstießen.
Einige der Party-Gäste seien dann aus dem Fenster über die Feuerleiter aufs Dach geflüchtet. Zunächst hätten die Jugendlichen nicht auf die Polizei reagiert. Die Temperaturen und der eisige Wind hätten sie dann aber zur Rückkehr in die Wohnung bewegt. Anzeigen wegen des Verstoßes gegen die Corona-Eindämmungsverordnung wurden erstattet.
Auch in Köln-Fühlingen haben sich in der Nacht zu Sonntag 41 Menschen zu einer illegalen Technoparty in einem leerstehenden Gebäude getroffen. Eine junge Frau flüchtete vor der Polizei und verletzte sich dabei leicht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Österreich verschärft Grenzkontrollen zu Nachbarländern
Österreich will aus Sorge vor der Verbreitung des Coronavirus Grenzkontrollen zu Deutschland und den weiteren Nachbarländern ab Montag massiv verschärfen. So sollen alle nicht notwendigen Reisen in der Pandemie verhindert werden, teilte das Innenministerium am Sonntag mit. „Die Grenzkontrollen dienen als Wellenbrecher für Infektionsketten, die gerade durch neue Virusmutationen immer gefährlicher werden“, sagte Innenminister Karl Nehammer. Zu dem Thema habe Nehammer auch ein positives Gespräch mit seinem deutschen Amtskollegen Horst Seehofer (CSU) geführt. Das Netz der Kontrollen an den Grenzen solle nun deutlich dichter werden.
Schon bisher hat Österreich die Grenzen zu Ungarn, Slowenien, Tschechien und der Slowakei kontrolliert. Die bisher stichprobenmäßig durchgeführten Kontrollen an den übrigen Grenzen sollen nun deutlich intensiviert werden. Um mögliche Grenzübertritte von Touristen zu verhindern, kündigten die Behörden zudem verstärkte Kontrollen in Skigebieten an. „Es gilt in Zeiten der Pandemie, Reisebewegungen auf das absolute Minimum zu reduzieren“, so Nehammer.
Anfang der vergangenen Woche waren bereits striktere Regeln für Einreisende nach Österreich verkündet worden. Jeder Reisende muss künftig beim Grenzübertritt einen negativen Coronatest vorlegen. Ausnahmen gibt es nicht mehr. Auch sei eine zehntägige Quarantäne einzuhalten. Das Freitesten nach fünf Tagen wurde abgeschafft. Pendler müssen sich – wie andere Einreisende auch – nun online registrieren und einmal pro Woche einen negativen Coronatest vorzeigen.
Österreichs Kanzler will Impfstoff aus Russland und China produzieren lassen
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz will im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Impfstoffe aus Russland und China im eigenen Land produzieren lassen. Voraussetzung sei eine Zulassung in Europa, sagte der konservative Politiker der „Welt am Sonntag“. Dann „würde Österreich ganz bestimmt versuchen, Produktionskapazitäten bei geeigneten einheimischen Unternehmen für russische oder chinesische Impfstoffe zur Verfügung zu stellen“. Es gehe einzig darum, so schnell wie möglich viel sicheren Impfstoff zu erhalten.
Kurz sagte weiter, er würde sich auch selbst mit beiden Präparaten impfen lassen. „Es geht bei den Impfstoffen einzig um Wirksamkeit, Sicherheit und um schnelle Verfügbarkeit, nicht um geopolitische Kämpfe.“ Die Bürger der Europäischen Union seien aktuell nur „suboptimal“ mit Impfstoffen versorgt. Der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) warf er vor, bei der Zulassung „bürokratisch und langsam“ zu arbeiten. Zulassungen außerhalb der EU gingen viel schneller.
Im Sommer erwartet Kurz aufgrund der Impfungen eine deutliche Entspannung. In Österreich werde die Bevölkerung dann in weiten Teilen zur Normalität zurückkehren können. „Aber ich bin auch sicher, dass die kommenden Monate noch extrem heftig werden.“ Österreich lockert den Lockdown von Montag an wieder. Alle Geschäfte, Friseure und auch Museen dürfen öffnen. Es gelten jedoch strenge Hygieneregeln.
Astrazeneca-Impfstoff nur begrenzt bei Mutation wirksam
Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca bietet laut dem Pharmakonzern nur begrenzten Schutz bei einer mild verlaufenden Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus. Das hätten erste Ergebnisse einer Studie der südafrikanischen Universität Witwatersrand und der Universität Oxford, mit der Astrazeneca den Impfstoff zusammen entwickelte, ergeben, teilte das britisch-schwedische Unternehmen am Samstag mit. Mehr dazu lesen Sie hier.
Israel lockert Einschränkungen trotz hoher Zahlen
Israel hat am Sonntag trotz anhaltend hoher Infektionszahlen mit Lockerungen seines dritten Corona-Lockdowns begonnen. Beschäftigte, die keinen Kontakt zu Kunden haben, dürfen an ihre Arbeitsplätze zurück. Besuche im privaten Kreis sind wieder erlaubt, ebenso wie Ausflüge in die Natur und Übernachtungen von Kernfamilien in Ferienwohnungen. Kindergärten und Schulen sollen von Dienstag an in eingeschränktem Umfang wieder geöffnet werden. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv bleibt jedoch grundsätzlich geschlossen.
Das Neun-Millionen-Einwohner-Land hatte Ende Dezember einen Teil-Lockdown verhängt und vor einem Monat verschärft. Trotz einer massiven Impfkampagne bleiben die Infektionsfälle aber auf hohem Niveau. Auch die Zahl der Schwerkranken ist kaum gesunken. Das Gesundheitssystem liegt nahe der Belastungsgrenze. Mehr als zwei Millionen Menschen haben bereits zwei Dosen gegen das Virus erhalten. Die Regierung macht für die weiterhin hohen Infektionszahlen vor allem eine Mutation verantwortlich. Häufig wurden aber auch Lockdown-Regeln missachtet oder nicht durchgesetzt.
Stiko-Mitglied: Erste Studien für Kinder laufen bereits
Einige Hersteller haben damit begonnen, ihre Covid-19-Impfstoffe an Minderjährigen zu testen. Experten erwarten aber frühestens Ende dieses Jahres ihren Einsatz. Der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz und Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko), Fred Zepp, rechnet „frühestens Ende des Jahres, eher Anfang nächsten Jahres“ damit, dass Kinder in Deutschland geimpft werden könnten.
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist derzeit ab 16 Jahre zugelassen. Geplant ist jedoch bereits, die Impfstoffe an Kindern zwischen 0 und 15 Jahren zu testen. Astrazeneca will „in den kommenden Monaten“ 6- bis 18-Jährige in seine Studien einbeziehen, wie eine Sprecherin der dpa sagte. Moderna hat schon im Dezember eine Studie mit 3000 Minderjährigen in den USA begonnen.
Studien mit Kindern unter 12 Jahren gehören nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller zu den Auflagen der EMA, die an die Bedingte Zulassungen für Erwachsene geknüpft sind. Spätester Abgabetermin der Ergebnisse sei Juli beziehungsweise Dezember 2024.
Bildungsministerin will Lehrer und Erzieher bei Impfung vorziehen
Nach der ersten Lieferung des Impfstoffs von Astrazeneca an Deutschland hat sich Bundesbildungsministern Anja Karliczek (CDU) für eine frühere Impfung von Lehrern und Erziehern ausgesprochen. Sie verwies in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben) darauf, dass der Impfstoff von Astrazeneca von der Ständigen Impfkommission nur für Menschen unter 65 Jahren empfohlen wird. Daher könne er „schon bald für Lehrerinnen und Lehrern und Erzieherinnen und Erzieher angeboten werden“.
Kassenärzte wollen geimpft werden
Deutschlands Kassenärzte fordern, dass sie schneller als geplant bei der Corona-Impfung zum Zug kommen. „Diejenigen, die andere jeden Tag behandeln, medizinisch versorgen und schützen, müssen auch selbst geschützt sein“, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
„Natürlich muss wegen des knappen Impfstoffes priorisiert werden“, sagte Gassen. „Aber die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen mit ihren Teams gehören unbedingt zum Kreis der vorrangig zu Impfenden.“ In der geltenden Impfverordnung zählen Ärzte zur zweiten von drei prioritär zu impfenden Gruppen in Deutschland. Nach einem Entwurf soll auch eine für kommende Woche erwartete Neufassung der Verordnung daran nichts ändern. Noch bis Ende März herum sollen die Impfungen der ersten Gruppe dauern.
Gesundheitsämter können noch immer Kontakte nachverfolgen
Mehrere Bürgermeister deutscher Großstädte versichern, dass ihre Gesundheitsämter sehr wohl in der Lage sind, auch bei Inzidenzwerten von über 50 Kontakte nachzuverfolgen. In Köln etwa seien die Behörden trotz Werten von über 50 seit Monaten in der Lage, sowohl die positiv Getesteten als auch die Kontaktpersonen „innerhalb von 24 Stunden zu kontaktieren und Quarantäneanordnungen zu verhängen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) der „Welt am Sonntag“.
Auch Bremens Stadtoberhaupt Andreas Bovenschulte (SPD) sagte der Zeitung, in seiner Stadt, wo die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zurzeit bei 71,2 liegt, könnten alle Kontakte nachverfolgt werden. Ähnliche Angaben machten laut „Welt am Sonntag“ Rathäuser in München, Leipzig und Düsseldorf.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, verwies gegenüber der Zeitung auf die schnelle Einführung von IT-Lösungen in Großstädten: „Die dortigen Lösungen laufen rund und befähigen die Gesundheitsämter dieser Städte schon jetzt, auch bei einer Inzidenz weit über 50 die Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten. Das wird nur in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen.“ Allerdings können laut Dedy bundesweit nicht alle Ämter bei hohen Inzidenzen so umfassend agieren.
Bildungsminister debattieren über Lockerungen
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), plädiert in der Corona-Pandemie für Lockerungen für die Schulen. „Wir wünschen uns Lockerungen für den Schulbetrieb. Ob das der 14. Februar, eine oder zwei Wochen später sein wird, ist im Moment ja noch nicht zu sagen“, sagte sie im Deutschlandfunk. Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist bislang bis zum 14. Februar befristet. Nach Berichten der Funke-Mediengruppe soll Bundesbildungsministerin Anja Karliczek gegen eine frühe Öffnung sein. Eine flächendeckende Rückkehr zum Präsenzunterricht dürfte momentan wegen der allgemeinen Infektionslage vermutlich noch verfrüht sein.
Pathologe: Großteil stirbt an, nicht mit Covid
Der Großteil der von Kieler Pathologen obduzierten Menschen, die sich vor ihrem Tod mit Corona infiziert hatten, ist tatsächlich an Covid-19 gestorben. „Bei 85 Prozent der Fälle konnten wir wirklich bestätigen, dass sie an Covid-19 verstorben sind“, sagte der Direktor des Instituts für Pathologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Christoph Röcken. In Kiel wurden bislang mehr als 50 Menschen im Alter von 53 bis über 90 Jahre obduziert, die sich vor ihrem Tod mit Sars-CoV-2 angesteckt hatten. Nur ein kleiner Teil sei mit statt an Covid-19 gestorben, sagte Röcken.
Bislang liegen bundesweite Daten aus dem Obduktionsregister noch nicht vor. Aber er höre von anderen Pathologen bundesweit, dass diese zu ähnlichen Ergebnissen kämen, sagte Röcken. Das Robert Koch-Institut verzeichnete bislang mehr als 60.000 Corona-Todesfälle. In die Statistik gehen dabei sowohl Menschen ein, die unmittelbar an der Erkrankung verstorben sind, als auch solche mit Vorerkrankungen, bei denen sich nicht abschließend nachweisen lässt, was die Todesursache war.
Chile impft 500.000 Menschen in drei Tagen
In Chile sind innerhalb von drei Tagen mehr als 550.000 Bürger gegen das neuartige Coronavirus geimpft worden. Alleine am Freitag seien gut 112.000 Impfdosen an Senioren im Alter von über 85 Jahren verabreicht worden, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Die Impfzentren in dem südamerikanischen Land waren am Mittwoch eröffnet worden. Die Regierung gab als Ziel aus, bis Ende März fünf Millionen Menschen zu impfen. Bis Juli sollen 15 Millionen der insgesamt 18 Millionen Einwohner eine Impfung erhalten haben. Die ersten Impfdosen waren bereits im Dezember an das Gesundheitspersonal in Chile verabreicht worden. Neben dem Vakzin des Mainzer Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer setzt das Land auch den Impfstoff des chinesischen Unternehmens Sinovac ein.
Dobrindt: Zuerst Massage-Studios öffnen, dann Schulen
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt plädiert dafür, in der Corona-Krise nicht die Schulen als Erstes zu öffnen – sondern zuerst in anderen Bereichen zu lockern. „Ich könnte mir Lockerungen beispielsweise bei körpernahen Dienstleistungen oder anderen Bereichen zu Beginn eher vorstellen“, sagte er dem „Münchner Merkur“. Zu „körpernahen Dienstleistungen“ zählen Massagepraxen, Sonnen-, Tattoo- und Nagelstudios. Er wisse, dass die Forderungen nach Schulöffnungen besonders stark seien, so Dobrindt. Dafür gebe es auch gute Gründe. „Aber ein mögliches Infektionsgeschehen in den Schulen stellt aus meiner Sicht kein unwesentliches Risiko dar.“
Dobrindt steht mit dieser Forderung bisher alleine da. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) betonte am Samstag noch einmal in Bezug auf Lockerungen: „Uns ist allen klar, Schule, Bildung, Kinderbetreuung muss absolute Priorität haben.“
Von der Leyen bekräftigt Vorgehen bei Impfstoff-Bestellung
Die wegen der schleppenden Beschaffung von Impfstoffen in der Kritik stehende EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Vorwurf eines zu späten Vertragsabschlusses mit den Pharmafirmen zurückgewiesen. Der Engpass sei damit zu erklären, dass wichtige Inhaltsstoffe „weltweit knapp sind“, schrieb von der Leyen laut Vorabbericht in einem Gastbeitrag der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Der Vorwurf, ein früherer Vertragsabschluss hätte zu einer schnelleren Lieferung von Impfstoff geführt, führe „in die Irre“. Wenn schon damals allen klar gewesen sei, „welche Risiken mit dem Start einer derartigen Massenproduktion verbunden sind, dann hätten wir früher auf allen Ebenen überhöhte Erwartungen an eine schnelle Impfung gedämpft.“
Söder warnt vor überstürzten Corona-Lockerungen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor den Bund-Länder-Beratungen zum Corona-Kurs vor überstürzten Lockerungen mit der Gefahr eines Rückfalls gewarnt. „Wenn die Zahlen sinken, und das tun sie, dann haben wir mehr Perspektiven, dann gibt es auch Veränderungen und natürlich wieder zu mehr Freiheit und Normalität“, sagte Söder am Samstag auf dem CDU-Landesparteitag im niedersächsischen Hildesheim. Lockerungen müssten aber nicht übereilt, sondern in einem moderaten Prozess erfolgen, nötig seien Empathie und Ehrlichkeit gegenüber der Bevölkerung.
Lockerungen zu überstürzen, könne gefährlich werden, wie sich im Nachbarland Tschechien und teils auch in Österreich zeige, sagte Söder, der zu dem weitestgehend online organisierten Parteitag zugeschaltet wurde. „Sicherheit ist – glaube ich – am Ende der beste Ratgeber.“ Bei der Bewältigung der Corona-Epidemie sei Deutschland im Vergleich mit vielen anderen Ländern der Welt den richtigen Weg gegangen, sagte Söder. „Ich wünsche mir einfach, dass wir diesen Weg jetzt klug und besonnen weitergehen.“
Impfstoff von Sinovac in China zugelassen
Der Covid-19-Impfstoff der chinesischen Biotechfirma Sinovac Biotech ist von der chinesischen Arzneimittelbehörde für die breite Öffentlichkeit zugelassen worden. Die Zulassung basiere auf zweimonatigen Ergebnissen einer späten klinischen Studien in Übersee, teilte Sinovac mit. Allerdings lägen die endgültigen Analysedaten noch nicht vor. Das Vakzin von Sinovac ist der zweite Impfstoff, der in China für den öffentlichen Gebrauch zugelassen wurde. Im Dezember war bereits ein Corona-Impfstoff des chinesischen Staatskonzerns Sinopharm genehmigt worden. Vor den Zulassungen wurden beide Impfstoffe bereits in Chinas Impfprogramm eingesetzt, welches sich vor allem an besonders gefährdete Personengruppen richtet.
Bundespräsident Steinmeier plant Gedenkfeier für Corona-Tote
Die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angekündigte zentrale Gedenkfeier für die Toten der Corona-Pandemie soll am 18. April stattfinden. Steinmeier sagte der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe), neben Hinterbliebenen der Toten solle die gesamte Staatsspitze an der Gedenkfeier teilnehmen. Das Ziel sei, als Gesellschaft innezuhalten, den Hinterbliebenen eine Stimme zu geben und in Würde Abschied von den Toten zu nehmen.
„Wegen Corona kann leider nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern dabei sein, und viele Planungen bleiben unsicher“, sagte Steinmeier, der eine Live-Übertragung der Gedenkfeier ankündigte. Der Bundespräsident hatte im Januar bereits die Aktion „Lichtfenster“ initiiert, bei der die Menschen im Gedenken an die Corona-Toten eine Kerze ins Fenster stellen sollen. „Über dieses stille Symbol hinaus brauchen wir eine angemessene Form des öffentlichen Gedenkens“, sagte Steinmeier.
NRW erwartet erste Impfstoff-Lieferung von Astrazeneca
Die ersten 74.400 Corona-Impfdosen des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca werden heute in Nordrhein-Westfalen erwartet. Mit diesem dritten Impfstoff nach den Produkten von Biontech und Moderna kann voraussichtlich ab der kommenden Woche im bevölkerungsreichsten Bundesland geimpft werden. Bis einschließlich der ersten Märzwoche sollen nach Angaben von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) etwa 600.000 Impfdosen von Astrazeneca eintreffen. Nach den jüngsten Daten des Bundesgesundheitsministeriums könnten es sogar fast 700.000 sein.
Robert Koch-Institut meldet mehr als 10.000 Neuinfektionen
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 10.485 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 689 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Samstag hervorgeht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Berichte: Lockdown soll um zwei Wochen verlängert werden
Bund und Länder werden die aktuell bis zum 14. Februar geltenden Corona-Regeln wohl in vielen Bereichen um weitere zwei Wochen verlängern. Das berichten sowohl der „Tagesspiegel“ als auch der „Business Insider“ unter Berufung auf Landesregierungen.
Dieser Schritt sei vor dem nächsten Corona-Gipfel am kommenden Mittwoch weitgehend Konsens, es werde voraussichtlich nur wenige Lockerungen geben. Denkbar sei aber zum Beispiel, dass Kitas und Schulen in Landkreisen mit besonders niedrigen Inzidenzwerten eingeschränkt wieder öffnen dürfen. Auch einzelne Branchen können auf Entlastung hoffen. Innenminister Horst Seehofer nannte im „Spiegel“ die Friseure, zudem sollen auch Blumenläden im Gespräch sein.
Entsprechende Regeln könnten Teil eines Stufenmodells für Lockerungen werden, das mehrere Bundesländer bereits vorgelegt haben oder bis zum Corona-Gipfel noch erarbeiten wollen. Wegen der ansteckenderen Corona-Mutation B1.1.7, die sich auch in Deutschland zunehmend ausbreitet, haben Kanzlerin Merkel, Gesundheitsminister Spahn und zahlreiche Experten zuletzt immer wieder vor Lockerungen gewarnt.
Großbritannien sichert sich 50 Millionen Dosen von deutschem Hersteller
Großbritannien hat seinen Kurs der frühzeitigen Corona-Impfstoffbeschaffung ausgeweitet und sich 50 Millionen Dosen eines zukünftigen Impfstoffs des deutschen Herstellers Curevac gesichert, der auch gegen Virusvarianten wirken soll. Das Tübinger Unternehmen werde mit der britischen Regierung zusammenarbeiten, um solche Impfstoffkandidaten zu entwickeln, teilte Curevac am Freitag mit. Teil der Vereinbarung sind 50 Millionen Dosen, die Großbritannien zustehen sollen, wenn die Vakzine zugelassen werden.
Auch bei anderen Impfdosen hat die britische Regierung frühzeitig große Impfstoffmengen bestellt und hat daher aktuell weniger Nachschubprobleme als etwa die Europäische Union. Antony Blanc von Curevac bezeichnete das Land derzeit als „Vorreiter bei der Kontrolle, Impfstoffentwicklung“ und der Verteilung der Vakzine. Das Unternehmen zeigte sich optimistisch, seinen Impfstoff schnell an neue Varianten anpassen zu können.
Die zukünftigen Curevac-Vakzine sollen der Mitteilung zufolge teilweise in Großbritannien hergestellt und vertrieben werden. Curevac kooperiert außerdem mit Bayer zur Herstellung seines aktuellen, noch in klinischen Tests befindlichen, mRNA-Impfstoffs sowie mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline für die Vakzine der nächsten Generation.
Forscher: Impfstoff von Astrazeneca gegen britische Variante wirksam
Der Astrazeneca-Impfstoff ist Wissenschaftlern zufolge auch gegen die zuerst in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.1.7 wirksam. Das teilte die Universität Oxford mit, die das Vakzin entwickelt hatte. Der Schutz vor einer symptomatischen Infektion sei laut einer bislang nur im Preprint veröffentlichten Studie ähnlich hoch wie bei der bislang vorherrschenden Virusvariante, hieß es in der Mitteilung am Freitag.
Trotzdem wollen sich die Forscher auf eine durch neue Mutationen womöglich notwendige Anpassung ihres Impfstoffs vorbereiten. Man werde „weiterhin die Entstehung neuer Varianten beobachten“, so Impfstoffexpertin Sarah Gilbert. Die Ergebnisse zeigen demnach auch, dass Infizierte, die zuvor mit dem Präparat geimpft wurden, für einen kürzeren Zeitraum weniger ansteckend sind als Nicht-Geimpfte. Das, so die Forscher, könne zu einer Reduzierung der Übertragungsrate führen.
Die Variante B.1.1.7 ist nach Ansicht von Experten leichter übertragbar als die bislang vorherrschende. Sie breitete sich seit vergangenem Herbst vor allem im Süden und Osten Englands rasch aus. In Deutschland liegt der Anteil der Variante laut Angaben des Robert Koch-Instituts von Freitag ersten Analysen zufolge bislang bei knapp sechs Prozent.
Fünf weitere Länder in Afrika als Corona-Risikogebiete eingestuft
Die Bundesregierung hat fünf weitere afrikanische Länder als Corona-Risikogebiete mit besonders gefährlichen Virusmutationen eingestuft. Für Botswana, Malawi, Mosambik, Sambia und Simbabwe gilt damit ab Sonntag ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, von dem allerdings deutsche Staatsbürger und in Deutschland lebende Ausländer sowie Transitpassagiere ausgenommen sind. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet mit. Damit sind ab Sonntag insgesamt 12 Länder als Mutationsgebiete eingestuft, davon acht im südlichen Afrika sowie Großbritannien, Portugal, Irland und Brasilien.
Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche ein Beförderungsverbot für diese Gebiete erlassen, um die grenzüberschreitende Verbreitung von besonders ansteckenden Corona-Mutationen einzudämmen.
Britische Lehrer aus Versehen zur Impfung eingeladen
In Großbritannien sind Lehrer zu Impfterminen eingeladen worden, obwohl sie eigentlich noch gar nicht an der Reihe sind. Hunderte Lehrer hätten Links zur Impfterminvergabe weitergeleitet bekommen, die eigentlich für medizinische Beschäftigte reserviert gewesen seien, berichtete der Sender BBC am Freitag. Einige seien daraufhin auch geimpft worden.
Von der Regierung hieß es, es sei „absolut entscheidend“, dass Impfstoffe in der festgelegten Reihenfolge vergeben würden. Der Gesundheitsdienst wollte die Sicherheit seines Buchungssystems überprüfen. Derzeit werden vor allem über 70-Jährige sowie Angehörige medizinischer Berufe geimpft. Rund jeder fünfte Erwachsene in Großbritannien hat bereits eine erste Impfdosis erhalten.
Pfizer zieht Bewerbung für Impfstoff-Notzulassung in Indien zurück
Pfizer hat seine Bewerbung für eine Notzulassung seines Corona-Impfstoffs in Indien zurückgezogen. Die Entscheidung sei nach einem Treffen mit der Arzneimittel-Aufsichtsbehörde des Landes gefallen, teilte das Unternehmen mit. „Basierend auf Überlegungen beim Treffen und unserem Verständnis, dass die Behörde möglicherweise zusätzliche Informationen braucht, hat sich die Firma entschieden, ihre Bewerbung zum jetzigen Zeitpunkt zurückzuziehen“, hieß es. Später, wenn die Zusatzinformationen zur Verfügung stünden, wolle sich das Unternehmen erneut um eine Zulassung bemühen.
Pfizer hatte seine Bewerbung zum Import und Verkauf des Impfstoffs in Indien Ende 2020 eingereicht, wie die indische Nachrichtenagentur PTI berichtete. Dabei habe sie sich auch für eine Befreiung beworben, um keine kleineren Studien des Impfstoffs an der indischen Bevölkerung machen zu müssen, die die Behörde verlangt habe.
Johnson & Johnson beantragt Impfstoffzulassung in den USA
Johnson & Johnson beantragt die Zulassung für seinen Corona-Impfstoff in den USA. Die Unterlagen seien bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht worden, teilte der US-Pharmakonzern mit.
Der lang erwartete Impfstoff scheint, im Gegensatz zu anderen Herstellern, mit nur einer Spritze gegen das Coronavirus zu schützen. Der Schutz sei zwar weniger stark, aber potenziell hilfreich für eine Welt, die dringend mehr Dosen benötigt. Laut einer zuvor veröffentlichten weltweiten Studie weist das Vakzin eine Wirksamkeit von 66 Prozent auf.
Auch bei der europäischen Behörde EMA werde bald ein entsprechender Antrag eingereicht, teilte das Unternehmen mit Sitz im Bundesstaat New Jersey mit.
Rumänien lässt aus Deutschland nur noch mit negativem Test einreisen
Rumänien verschärft die Einreisebestimmungen für Menschen aus Ländern, die in dem EU-Mitgliedsland als Corona-Risikogebiete gelten. Auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz darf vom 12. Februar an nur noch einreisen, wer ein negatives PCR-Testergebnis auf das Virus Sars-Cov-2 vorweisen kann. Das beschloss das nationale Katastrophenschutz-Komitee in Bukarest am Donnerstagabend.
Ausgenommen sind Reisende, die nachweisen können, dass sie bereits beide Dosen einer Impfung bekommen haben oder drei Monate vor der Einreise eine Corona-Infektion überstanden haben. Auch für bestimmte Berufsgruppen im Transportgewerbe gibt es Ausnahmen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Rumänien derzeit bei 86,9 Fällen pro 100 000 Einwohner, niedriger als in vielen anderen Staaten Europas.
London: Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen in Hotel-Quarantäne
Um die Verbreitung neuer Coronavirus-Varianten zu verhindern, verpflichtet Großbritannien Einreisende aus mehr als 30 Ländern vom 15. Februar an zu zehn Tagen Quarantäne in Hotels. Es handele sich um Ankünfte aus Staaten, die als Hochrisikogebiete eingestuft werden, teilte das Gesundheitsministerium in London in der Nacht zum Freitag mit. Deutschland ist nicht betroffen, dafür Portugal, alle Staaten Südamerikas und des südlichen Afrika sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. Alle anderen Einreisenden müssen sich wie bisher für zehn Tage selbst isolieren.
Die neue Maßnahme zielt vor allem auf britische Reiserückkehrer. Für Menschen ohne Wohnsitz in Großbritannien ist die Einreise aus diesen Ländern bereits verboten. In der kommenden Woche soll bekannt gegeben werden, wie Reisende die Unterkünfte buchen können.
Habeck will EU-Geld für Pharmaunternehmen
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck fordert Risikokapital von der geplanten EU-Koordinationsstelle für Pandemien für Pharmaunternehmen. „Dass die USA bei der Produktion und Beschaffung des Impfstoffs so viel besser sind als Europa, liegt maßgeblich an der Barda“, sagt Habeck dem RedaktionsNetzwerk Deutschland mit Blick auf die US-Behörde für Biomedizinische Forschung. „Der maßgebliche Erfolg der Barda besteht darin, dort einzugreifen, wo der Markt das Risiko scheut.“ US-Firmen hätten dadurch zu einem Zeitpunkt in Produktionsstätten investiert, als noch nicht klar gewesen sei, ob die Herstellung eines Vakzins gelingen würde.
Macron: Bin nicht über chinesischen Corona-Impfstoff informiert
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich kritisch über den chinesischen Corona-Impfstoff geäußert. Er habe „keinerlei Information“ darüber, sagte der 43-Jährige am Donnerstagabend in einer Online-Debatte der US-Denkfabrik Atlantic Council. Falls sich auf mittlere und längere Sicht herausstellen sollte, dass der Impfstoff ungeeignet sei, könnte er das Aufkommen von neuen Varianten des Virus begünstigen.
China hatte erst am Mittwoch mitgeteilt, die Lieferung von zehn Millionen Impfdosen für die globale Verteilungsplattform Covax zu planen. Damit will in Peking nach eigenen Angaben zur Deckung des dringenden Bedarfs in Entwicklungsländern beitragen.
Macron und die Regierung in Paris stehen im Land unter Druck, da es zu Verzögerungen bei den Impfungen kommt. Macron machte das Reizthema Impfungen deshalb zur Chefsache. Frankreich mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnern ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen. Nach Behördenangaben starben fast 78.000 infizierte Menschen.
Nordkorea erhält internationale Impfstoff-Lieferung
Nordkorea erhält auf eigene Bitte fast zwei Millionen Corona-Impfdosen, obwohl es nach eigenen Angaben Corona-frei ist. Ein Sprecher der internationalen Impfbündnisses Gavi bestätigte am Donnerstag, dass alle Länder, die im Rahmen der Covax-Initiative versorgt würden, „Anträge auf Impfstoffe gestellt“ hätten – somit auch Nordkorea. Die unter anderem von der WHO und Gavi gegründete Initiative setzt sich dafür ein, dass auch ärmere Länder mit Corona-Impfstoffen versorgt werden.
Nordkorea hatte als erstes Land der Welt seine Grenzen Ende Januar 2020 geschlossen, um sich gegen das Coronavirus zu schützen. Nach Angaben Pjöngjangs gibt es in dem Land keine Corona-Infektionen. Damit ist Nordkorea eines von insgesamt acht Ländern auf der Welt, in denen die Pandemie offiziellen Angaben zufolge nicht angekommen ist. Experten äußern jedoch Zweifel, weil das Virus sich zuerst in China ausbreitete, das seinen strikt abgeschotteten Nachbarn mit Handelsgütern und Hilfslieferungen versorgt.
Laut dem Covax-Programm soll Nordkorea nun insgesamt 1,99 Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten, die vom Serum Institute of India produziert werden.
Israel: Impfaktion zeigt Erfolg
In Israel zeigen die Impfungen nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu positive Auswirkungen. Unter den über 60-Jährigen hat sich demnach die Zahl der Covid-19-Fälle in den vergangenen zwei Wochen fast halbiert. Die Zahl der schwierigen Krankheitsverläufe in dieser Altersgruppe habe sich um ein Viertel verringert. In Israel sind nach Regierungsangaben bislang 35 Prozent der neun Millionen Einwohner geimpft worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben 84 Prozent der über 60-Jährigen eine Impfung erhalten.
Erste Großstadt wieder unter wichtiger Corona-Inzidenz
München hat als erste der fünf größten Städte Deutschlands den Corona-Inzidenzwert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner geknackt. Der Wert lag am Donnerstag laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 48,0. Am Mittwoch hatte die Stadt noch eine Inzidenz von 51,0 erreicht. Am Donnerstag lag sie dort jedoch noch deutlich über der 50. Mehr dazu lesen Sie hier.
Auch in anderen Großstädten war die Inzidenz zuletzt gesunken. Berlin kam insgesamt auf 72,0, wobei der Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit 49,4 bereits als einziger der insgesamt zwölf Bezirke unter der kritischen Marke von 50 lag. Köln erreichte einen Wert von 75,9. Ähnlich hoch war der Wert in Frankfurt am Main. Dort lag er am Donnerstag bei 71,5 und stieg somit im Vergleich zur vergangenen Woche wieder an. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 63,5 gelegen. Für Hamburg registrierte das RKI eine Inzidenz von 65,0.
Insgesamt können mittlerweile 70 Städte und Landkreise den Wert von 50 unterbieten. Dazu gehören Städte wie Freiburg (48,9), Rostock (47,3), Mainz (46,2) oder Kiel (42,1). Spitzenreiter ist die rheinland-pfälzische Stadt Zweibrücken mit einer Inzidenz von 11,7. Eine Inzidenz von unter 50 gilt als die Schwelle, bei der Öffnungen der im Lockdown geschlossenen Bereiche möglich sind – ab diesem Wert sollen die Gesundheitsämter in der Lage sein, Infektionen nachzuverfolgen.
Polizei löst illegale Kindergeburtstagsparty auf
Knapp zehn Erwachsene haben mit mehreren Kindern in Mittelbiberach (Kreis Biberach) trotz Corona-Lockdowns einen Kindergeburtstag gefeiert. Die Erwachsenen, die nicht zum Hausstand gehörten, wurden aufgefordert, das Fest zu verlassen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Nur unter Protesten seien die Gäste gegangen, hieß es. Wegen der Party am Mittwoch müssen nun vier Erwachsene mit Anzeigen rechnen.
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