Der Ursprung des Coronavirus ist bis heute nicht geklärt. US-Geheimdienste halten einen Laborunfall für möglich – und fordern jetzt weitere Informationen von China. Alle Infos im Newsblog.
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt seit 2020 fest im Griff. Derzeit steigen die Neuinfektionen besonders in Bayern. Bundesweit bewegt sich die Zahl bei etwa 25.000 täglich. Bei den Impfungen geht es nur noch langsam voran. Vollständig geimpft sind derzeit rund 66 Prozent der Bevölkerung.
China hat die Veröffentlichung einer ergänzten Fassung eines Berichts der US-Geheimdienste zum Ursprung des Coronavirus zurückgewiesen. „Egal, wie oft dieser Bericht veröffentlicht wird und wie viele Versionen zusammengebastelt werden, es kann nichts daran ändern, dass es sich um einen rein politischen und falschen Bericht handelt“, erklärte Chinas Außenamtssprecher Wang Wenbin. Alleine die Tatsache, dass Geheimdienste bei der Herkunftssuche eingesetzt würden, sei ein „eindeutiger Beweis“ für die politische Natur der Debatte.
Die US-Geheimdienste waren in ihrem Ende August veröffentlichten Bericht ähnlich wie eine vorherige Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation zu keinem klaren Ergebnis gekommen. Sowohl eine Übertragung des Virus von Tier zu Mensch als auch einen Laborunfall in China stuften die Geheimdienste als „plausible Hypothesen“ ein, beklagten jedoch fehlende Proben und Daten.
Die von US-Präsident Joe Biden beauftragte Nationale Geheimdienstdirektion hatte diese Woche weitere Teile des Berichts publik gemacht. Das Papier unterstreicht demnach noch stärker, dass eine Klärung der Ursprungsfrage ohne neue Informationen nicht möglich sei. Dabei sei die Zusammenarbeit mit China notwendig, Peking behindere jedoch die internationalen Untersuchungen.
Als sechtes der neun österreichischen Bundesländer hat Niederösterreich am Samstag eine Verschärfung der Corona-Regeln für Ungeimpfte angekündigt. In Restaurants und Bars sowie bei größeren Veranstaltungen erhalten ab 8. November nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt, wie die Behörden am Samstag berichteten. Auch ein negativer Test reicht dann bei Ungeimpften nicht mehr aus. Vielerorts wird zudem das Tragen einer FFP2-Maske etwa in Einkaufszentren oder Markthallen vorgeschrieben. Die Kontrollen sollen verschärft werden.
Zuvor hatten am Freitag Tirol, Oberösterreich und Kärnten, davor Steiermark und Wien ähnliche Maßnahmen verhängt oder angekündigt. Damit soll verhindert werden, dass die Krankenhäuser, in denen die Zahl der Corona-Infizierten deutlich gestiegen ist, an den Anschlag kommen. Die Bundesländer verhängen damit schärfere Maßnahmen, als die Bundesregierung bislang vorgegeben hat. Der Bürgermeister von Wien, Michael Ludwig forderte bundesweit einheitliche Regelungen. Das Burgenland, Salzburg und Vorarlberg haben noch nicht angekündigt, dass sie ihre Corona-Regeln für Ungeimpfte verschärfen wollen..
Am Sonntag wurden innerhalb von 24 Stunden 5.684 Corona-Infektionen gemeldet. Eine Woche vorher waren es 3.624 gewesen. Innerhalb von sieben Tagen wurden auf 100.000 Einwohner berechnet 362,4 neue Infektionen gemeldet.
Karl Lauterbach: Der Gesundheitsexperte mahnt, dass die Impfquote noch zu niedrig ist. (Quelle: Future Image/imago images)
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach wünscht sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie, die vielfach geschlossenen Impfzentren wieder einzurichten. Die Impfungen kämen viel zu langsam voran, um die stark steigende vierte Welle der Pandemie zu brechen, schrieb er am Samstag auf Twitter. „Wir brauchen schnelle Impfung für Ältere. Ideal wäre Wiederöffnung der Impfzentren.“
Die Zahl der Geimpften steigt nur noch langsam. Eine Auffrischungsimpfung gegen die mit der Zeit nachlassende Wirkung nehmen viel weniger Menschen wahr, als es könnten. Vor allem Risikogruppen wird dies empfohlen. Die Politik sucht händeringend Konzepte, mehr Menschen dazu zu bewegen.
Die regionalen Impfzentren waren im vergangenen Winter zum Start der Impfungen eingerichtet worden. Hintergrund waren Anforderungen an eine starke Kühlung der zunächst knappen Impfstoffe und ein strikter Vorrang für gefährdete Bevölkerungsgruppen. Zeitweise gab es mehr als 400 Impfzentren. Bund und Länder hatten vereinbart, sie spätestens zum 30. September zurückzufahren oder zu schließen. Die meisten Länder stellten auf mobile Impfteams um. Daneben impfen auch Arztpraxen, inzwischen sind es aber wieder weniger.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert einen stärkeren Einsatz von Antikörper-Tests und Booster-Impfungen für alle Altersgruppen. „Wir müssen viel stärker auf Antikörper-Tests setzen. Die Booster-Impfungen brauchen wir nicht nur für die über 70-Jährigen, sondern für alle,“ sagte Söder „Bild am Sonntag“.
Eine Drittimpfung nach sechs Monaten sei für jeden sinnvoll.Die Ampel-Parteien erklärten die Pandemie im Grunde für beendet, während die Infektionszahlen explodierten. Sie dürften nicht nur ihre Lieblingsprojekte angehen, sondern müssten sich mit den Ländern absprechen, die eine klare Rechtsgrundlage für ihre Corona-Maßnahmen brauchten.
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