Wahl in den USA
Berlin (dpa) – Das überraschend starke Abschneiden des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hat in Berlin über Parteigrenzen hinweg Entsetzen ausgelöst. «Das ist mehr als Enttäuschung, das ist auch ein Schock», sagte der CDU-Politiker Norbert Röttgen am Morgen im ZDF.
Er bezeichnete Trump als «Stimme der Wut», die man so nehmen müsse, wie sie sich im Wahlkampf präsentierte. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir nannte eine mögliche Präsidentschaft Trumps als «Bruch mit der bisherigen Tradition, dass der Westen für liberale Werte steht.» Die Vereinigten Staaten würden sich unter Trump vom Rest der Welt verabschieden.
Vor dem Wahltag wurden der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton die besseren Chancen zugesprochen. Bei der Auszählung wendete sich für Donald Trump das Blatt. Seine Chancen stehen gut, der 45. Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Der Republikaner hatte im Wahlkampf angekündigt, die Außenpolitik ausschließlich an US-Interessen ausrichten. Die Nato nannte er überkommen. Den russischen Präsidenten Wladimir Putin lobte er.
Der SPD-Politiker Nils Annen betonte, dass es unklar sei, was eine Präsidentschaft Trumps für Europa bedeute. Bei Clinton habe man gewusst, worauf man sich einstellen könne. «Bei Herrn Trump wissen wir wirklich nicht, was auf uns zukommen wird.» Auch der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger zeigte sich erschüttert. «Er wird den Leuten, denen er jetzt alles mögliche versprochen hat, nichts bieten können», sagte er. Riexinger fürchtet, dass sich die USA auf den Weg zu einer autoritären Gesellschaft bewegen.
Auch im Netz zeigten sich zahlreiche Politiker geschockt. «Als Jugendliche war Amerika mein Traum. Heute…», twitterte die Fraktionschefin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt. «Wenn dieser Rechtspopulist und sexistische Hassprediger US-Präsident wird, dürfen wir uns auf einen politischen Kälteschock gefasst machen», schrieb SPD-Politiker Ralf Stegner auf dem Kurznachrichtendienst.
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