US-Verteidigungsminister James Mattis besucht heute, am Unabhängigkeitstag, die Ukraine. Dabei wird er sowohl Präsident Petro Poroschenko als auch seinen Amtskollegen Stepan Poltorak treffen. Es gehe darum, die amerikanische Unterstützung für eine souveräne Ukraine zu unterstreichen, heißt es im Pentagon in Washington.
Das ist bemerkenswert, denn mit dem Mattis-Besuch bei den Russland-Feinden in Kiew machen die Amerikaner erneut einen symbolträchtigen Schritt gegen Moskau. Sollte das Verhältnis zwischen den USA und Russland unter der Präsidentschaft von Donald Trump nicht eigentlich „great“ werden?
Wie gut integrieren sich Muslime in Deutschland?
Deutschland schneidet bei der Integration muslimischer Einwanderer im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten gut ab. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann-Stiftung. Verglichen wurde dafür die Situation von Muslimen, die vor 2010 nach Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich und Großbritannien kamen. Demnach sind die Muslime vor allem auf dem Arbeitsmarkt immer besser integriert, 60 Prozent arbeiten wie der Bundesdurchschnitt in Vollzeit.
Auch interessant: 73 Prozent der in Deutschland geborenen Kinder muslimischer Einwanderer wachsen der Studie zufolge mit Deutsch als erster Sprache auf. Lesen Sie alle wichtigen Ergebnisse der Studie hier.
Macron kämpft gegen Sozialdumping
Frankreichs neuer Staatspräsident Emmanuel Macron hat seinen Urlaub beendet und reist durch Österreich und einige Balkanstaaten, heute ist er in Rumänien. Macron sucht Verbündete für seinen Kampf gegen Sozialdumping in der EU. Der Franzose will die sogenannte EU-Entsenderichtlinie verändern, damit Unternehmen Arbeitskräfte aus Osteuropa zu besseren Konditionen als bisher beschäftigen müssen. Die Reform war eines seiner Wahlversprechen, da viele Franzosen die Billiglöhner aus Osteuropa als Bedrohung für ihre Jobs sehen. Ob Macron Erfolg hat, ist fraglich. Polen und Ungarn machen bereits gegen seine Pläne mobil. Beide Länder lässt Macron bei seiner Ost-Reise wohlweislich aus.
Warum Dorothy Counts wieder Angst hat
Es ist ein Dokument von offenkundigem Rassismus, ein Schwarz-Weiß-Foto, fast auf den Tag 60 Jahre alt, es sieht aus, als käme es aus einer anderen Zeit, aus einem anderen Amerika. Es zeigt die damals 15-jährige Dorothy Counts. Sie ist auf dem Weg zur Schule, ihr erster Tag an der Highschool, Dorothy soll die erste schwarze Schülerin werden. Doch als ihr Vater Dorothy vor der Schule absetzt, warten dort Hunderte ihrer neuen Mitschüler auf sie, weiße Jungen und Mädchen. Sie machen Grimassen, sie beschimpfen, bespucken und bewerfen Dorothy.
Mein Kollege Philipp Oehmke hat Dorothy Counts in ihrer Heimatstadt Charlotte getroffen. Heute, in Donald Trumps Amerika, hat sie zum ersten Mal wieder Angst. Lesen Sie seine Reportage hier.
Die jüngsten Meldungen aus der Nacht
- Konzert in Rotterdam wegen Terrorverdachts abgesagt
- EU fordert von China mehr Einsatz gegen Schleuser
- Haribos erstes US-Werk wird mit Millionenhilfe gefördert
Gewinner des Tages…
… ist heute Jens Spahn, Staatssekretär im Finanzministerium. Der CDU-Mann ist immer für einen provokanten Spruch gut. Jetzt hat er wieder einen rausgehauen. In der „Zeit“ beklagt Spahn, dass es in Berlin zu viele „elitäre Hipster“ gäbe, die miteinander nur noch Englisch sprächen und sich so gegenüber den „Normalbürgern“ abschotten würden. Das sei eine neue Form von Parallelgesellschaft.
Das ist so gaga, weil komplett irrelevant, dass man glatt annehmen muss, dass Spahn in den Sommerferien in Berlin-Mitte eine Gruppe besoffener Engländer mit dem Bierbike übers Gehirn gefahren ist. Aber egal, er hat ja sein Ziel erreicht: Die Leute reden wieder über ihn. Mission accomplished, würde ein Berliner Hipster da wohl sagen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag,
Ihr Roland Nelles
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