US-Präsident Donald Trump hat wegen des gravierenden Heroin- und Opioidmissbrauchs in den USA einen nationalen Notstand der öffentlichen Gesundheit erklärt. Dies sei die schlimmste Drogenkrise in der Geschichte der USA, sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus.
Betroffen seien ländliche Gegenden und Städte, Reiche und Arme, ältere Menschen und Neugeborene. Es sei ein Notstand, der die Nation zerreiße.
In den USA sterben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC jeden Tag im Schnitt 91 Menschen an einer Opioid-Überdosis. Neben Heroin gehören dazu auch Mittel, die als Medikamente eingesetzt werden.
Im Jahr 2015 gab es insgesamt rund 52 000 Drogentote, 33 000 von ihnen hatten Opioide genommen. Nach vorläufigen Angaben stiegen die Zahlen 2016 weiter an.
Trump ordnete Bundesbehörden an, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Krise zu bekämpfen. Dazu gehöre eine „massive Werbekampagne“ an die Adresse junger Leute, um verschreibungspflichtige Medikamente zu meiden.
Trump spricht über Alkoholsucht seines Bruders
Trump erinnerte am Donnerstag an die Alkoholprobleme seines älteren Bruders Fred Trump Jr.. Dieser sei ein „großartiger Typ“ gewesen, doch habe er „ein Problem mit Alkohol“ gehabt. Fred habe ihm ständig gesagt, er solle keinen Alkohol trinken, sagte der Präsident. Als Folge dessen habe er niemals Alkohol getrunken oder eine Zigarette geraucht. Trumps Bruder starb im Alter von 42 Jahren.
First Lady Melania Trump sagte vor der Rede ihres Mannes, Drogenabhängigkeit „kann jedem von uns passieren“.
Zusätzliches Geld wird mit der Verhängung des Gesundheitsnotstands nicht zur Verfügung gestellt. Stattdessen sollen Mittel aus bestehenden Töpfen umgeschichtet werden und besonders schlimm betroffene Bundesstaaten mehr Spielraum bekommen. Das Gesundheitsministerium will zudem Stellen schneller besetzen, um Staaten personell zu unterstützen. Allerdings drohen wegen der von Trump forcierten Abschaffung von Obamacare zahlreiche Hilfen für Drogenpatienten gestrichen zu werden.
Viele Abhängige sind über verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Oxycodon in die Heroinsucht gerutscht. Seit den 1990er Jahren wurden die Medikamente in den USA sehr freizügig verschrieben. Studien hatten Hinweise geliefert, dass die Suchtgefahr gar nicht so groß sei. Das ist inzwischen widerlegt.
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