Burma und Bangladesch haben sich über den künftigen Verbleib Hunderttausender geflohener Rohingya geeinigt. Die Angehörigen der verfolgten muslimischen Minderheit sollen nach Burma zurückgebracht werden. Vertreter beider Länder unterschrieben nach Angaben des burmesischen Außenministeriums eine entsprechende Absichtserklärung.

Medienberichten zufolge sollte Bangladesch zunächst Unterlagen mit persönlichen Angaben der Flüchtlinge nach Burma schicken. Vertreter Bangladeschs sprachen demnach von einem „ersten Schritt“.

Die Rohingya werden seit Jahren in Burma verfolgt. Im August eskalierte der Konflikt: Mehr als 620.000 Rohingya waren vor der Gewalt in das Nachbarland geflohen. Dort leben sie in riesigen, überfüllten Lagern. Die Zustände dort sind katastrophal. (Lesen Sie hier mehr über den Besuch von Außenminister Sigmar Gabriel in einem Elendscamp.)

Die Uno hatte das Vorgehen gegen die Rohingya als „ethnische Säuberungen“ verurteilt. Burma hingegen bestreitet, dass Gräueltaten an den Menschen begangen wurden.

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Rohingya-Kinder: Traumatisiert, unterernährt, hoffnungslos

In Burma gelten Rohingya als illegale Einwanderer, das Land verweigert ihnen seit Jahrzehnten die Staatsbürgerschaft. Die jüngste Massenflucht nach Bangladesch war nicht die erste – dort lebten bereits zuvor etwa 300.000 Rohingya-Flüchtlinge.

Seit Mittwoch hatten Gespräche zwischen den beiden Ländern in Burmas Hauptstadt Naypyidaw über eine Rückführung der Flüchtlinge stattgefunden. Unklar ist, ob die Rohingya bereitwillig zurückkehren, nachdem ihnen zufolge ihre Dörfer niedergebrannt und ihre Angehörigen von Soldaten und Mobs ermordet wurden.

Auch US-Außenminister Rex Tillerson hatte am Mittwoch erstmals von „ethnischen Säuberungen“ in dem südostasiatischen Land gesprochen und Konsequenzen gefordert. „Die Verantwortlichen für diese Gräueltaten müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte er. Kurz danach verbot das Land seinen Regierungsangestellten bis Dezember Reisen in die Krisenregion Burmas. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme wegen möglicher Proteste, sagte ein Sprecher der US-Botschaft.

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