Pegida-Chef Lutz Bachmann hatte einen Plan: eine Rede des rechten Identitären Martin Sellner vorzulesen. Und zwar ausgerechnet am Speakers‘ Corner im Hyde Park in London. Seit 1872 darf hier jeder ohne Anmeldung einen Vortrag zu einem beliebigen Thema halten und auf diesem Weg die Vorbeigehenden um sich versammeln.
Erst kürzlich wurde Martin Sellner, der Chef der als rechtsextrem eingestuften Identitären in Österreich, am Flughafen London-Luton festgenommen. Er wollte die Rede am Speaker’s Corner halten, die Bachmann an diesem Wochenende vorlesen wollte. Die britischen Behörden aber untersagten nicht nur Sellner, sondern nun auch Bachmann die Einreise. Das behauptet zumindest der Pegida-Chef auf einer seiner Facebook-Seiten.
Laut Bachmann wurde er ins „Detention Center“ gebracht, eine Abschiebeeinrichtung, in der illegal Eingereiste auf ihren Rückflug warten müssen. Ein Foto, das mittlerweile auf seinem Kanal entfernt wurde, zeigt seinen Abschiebebescheid. Dem stern liegt ein Screenshot des betreffenden Posts vor:
Von den britischen Behörden gibt es bislang keine Stellungnahme. Vermutlich aber sind es die gleichen Beweggründe wie schon beim Identitären-Chef Sellner.
Ganz normale Büroräume
Bachmann postete von seinem Aufenthalt in der Abschiebeeinrichtung ein Video, das er angeblich mit einem hineingeschmuggelten Handy aufnahm. Darin möchte er auf die vermeintliche „Islamisierung“ Großbritanniens aufmerksam machen. In seinem Post schreibt er „Korane, Gebetsteppich, an der Decke Pfeil Richtung Mekka… läuft in England“.
Im Regal liegt zwar eine Koranausgabe und ein zusammengefalteter Teppich, auch eine Tafel mit Bildern weist verschiedene kostenlose Speisen als „halal“ aus. Dass es sich bei seiner Aufnahme um ganz normale Büroräume handelt, davon verliert der Pegida-Chef aber kein Wort.
Für Montag hat Bachmann einen Auftritt in Dresden bei Pegida angekündigt. Dort ist die misslungene Reise und Stimmungsmache gegen die Briten bestimmt Thema.
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