Mont Pèlerin (dpa) – Die Vertreter der griechischen und türkischen Zyprer, Nikos Anastasiades und Mustafa Akinci, haben sich zu Verhandlungen zur Überwindung der seit mehr als 40 Jahren andauernden Teilung Zyperns getroffen.

Bei den Gesprächen in der Schweiz wird das sogenannte territoriale Thema erörtert, wie das zyprische Staatsfernsehen (RIK) weiter berichtete. Angestrebt wird ein föderaler Staat mit zwei politisch gleichberechtigten Bundesländern.

Anastasiades und Akinci wollten zunächst bestimmen, welche der seit 1974 von türkischen Truppen besetzten Gebiete (rund 34 Prozent plus etwa drei Prozent Pufferzone) im Falle einer umfassenden Lösung an die griechischen Zyprer zurückgegeben werden sollen. Die griechischen Zyprer fordern, dass die künftigen innerzyprischen Grenzen auf Karten genau definiert werden. Wie aus Verhandlungskreisen zu erfahren war, beschränkte sich die türkisch-zyprische Seite bislang auf eine Auflistung der Prinzipien, die bei der Neudefinition der Grenzen gelten sollen. Die zyprische Zeitung «Politis» veröffentlichte eine Karte, die angeblich die möglichen Grenzen des neuen föderativen Zypern zeigt.

Sollte es bis Montagabend eine Einigung geben, könnte es eine internationalen Konferenz geben, an der auch Griechenland und die Türkei sowie die Vereinten Nationen und möglicherweise auch Vertreter der EU teilnehmen. Dort soll geklärt werden, ob es Garantiemächte für das künftige Zypern geben soll oder nicht. Die griechischen Zyprer und Athen lehnen dies ab. Ankara und die türkischen Zyprer wollen, dass die Türkei als Garantiemacht bleibt und auch türkische Truppen auf der Insel stationiert werden. Dies Konferenz könnte schon im Dezember stattfinden, hieß es aus Verhandlungskreisen.

Eine Lösung soll es nur geben, wenn beide Volksgruppen in getrennten Abstimmungen zustimmen. Darauf haben sich beide Seiten bereits geeinigt.

Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Die Inselrepublik ist seit 2004 EU-Mitglied. Das EU-Recht gilt aber nur im griechisch-zyprischen Süden. Der türkisch-zyprische Norden wird nur von Ankara anerkannt.

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