Als Reaktion auf das Anti-Abtreibungs-Dekret des neuen US-Präsidenten Donald Trump legen die Niederlande einen internationalen Hilfsfonds für Abtreibungsfragen auf. Die niederländische Entwicklungshilfeministerin Lilianne Ploumen kündigte in der Nacht zum Mittwoch eine Initiative für Frauen in Entwicklungsländern an, die auch Beratung und Schwangerschaftsverhütung umfassen soll.

Ploumen begründete dies unter anderem damit, dass ein Verbot von Abtreibungen nicht zu weniger Schwangerschaftsabbrüchen führe sondern lediglich zu heimlichen Abtreibungen unter Umständen, die das Leben der Frauen gefährdeten. „Ein Verbot von Abtreibung führt nicht zu weniger Abtreibungen, sondern zu mehr unverantwortlichen Praktiken in Hinterzimmern und zu mehr Müttersterblichkeit.“ Frauen in Entwicklungsländern müssten weiterhin Zugang zu sexueller Aufklärung, Verhütungsmitteln und wenn nötig auch zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen haben, sagte Ploumen. 

Trump hatte am Montag staatliche Finanzhilfen für internationale Organisationen untersagt, die zum Thema Abtreibungen beraten oder Schwangerschaftsabbrüche anbieten. Ausländische Organisationen dürfen damit keine Entwicklungshilfe mehr aus den USA erhalten, wenn sie Abtreibungen in ihren Beratungen auch nur erwähnen.

Die niederländische Ministerin sagte, die ausfallenden Gelder aus den USA sollten „so weit wie möglich“ ausgeglichen werden. Für den geplanten Hilfsfonds könnten Regierungen, Unternehmen und Organisationen spenden. Ploumen will dazu Medienberichten zufolge noch diese Woche Kontakt zu ihren Kollegen in Europa und Lateinamerika aufnehmen.

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