Bei Vermittlungsgesprächen in Niger hat der Anführer der Militärs,
die den Präsidenten gestürzt haben, Bereitschaft zur Beilegung der Krise
auf diplomatischem Weg signalisiert. General Abdourahmane Tchiani habe
mitgeteilt, „dass seine Tür offen ist, um den Weg der Diplomatie und des
Friedens zu sondieren“, um die Krise beizulegen, sagte Scheich Bala Lau, der Leiter der
Vermittlerdelegation.
Eine
Erklärung von Seiten der Militärmachthaber zu den Gesprächen lag
zunächst nicht vor. Die Delegation muslimischer Geistlicher hatte am
Samstag in Nigers Hauptstadt Niamey Vermittlungsgespräche geführt. Die
Reise fand mit Zustimmung des nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu
statt, der auch amtierender Präsident der Westafrikanischen
Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas ist.
Der Mitteilung zufolge
sagte Tchiani, der Putsch sei „in guter Absicht“ erfolgt. Die Militärs
hätten „eingegriffen, um eine unmittelbare Bedrohung abzuwenden“, die
sowohl Nigeria als auch Niger betroffen hätte. Tchiani habe es als
„schmerzhaft“ bezeichnet, dass die Ecowas ein Ultimatum zur
Wiedereinsetzung des gestürzten Präsidenten Mohammed Bazoum
ausgesprochen habe, ohne die andere Seite anzuhören, sagte Lau
weiter.
Ecowas sagt Treffen aus „technischen Gründen“ ab
In Niger war der demokratisch gewählte Präsident Mohammed Bazoum Ende Juli von Militärs gestürzt worden, die daraufhin die Macht
übernahmen. Die Ecowas hatte das Militär in Niger aufgefordert, den
Präsidenten binnen sieben Tagen wieder einzusetzen, und ein
militärisches Eingreifen als „letzte Option“ angedroht. Zudem
beschlossen die Ecowas-Staaten die Bildung einer Eingreiftruppe. Zuletzt hatte Ecowas einen Vorstoß für eine diplomatische Lösung unternommen.
Ein
eigentlich für Samstag geplantes Treffen zu einem möglichen Einsatz in
Niger hatten die Militärchefs der Ecowas-Staaten kurzfristig abgesagt
und dies mit „technischen Gründen“ erklärt.
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