Nun ist es offiziell: Friedrich Merz will für den Bundestag kandidieren. „Ich bin bereit anzutreten“, teilte der frühere Unionsfraktionschef mit. Womöglich kommt es zu einer Kampfkandidatur.
Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz bewirbt sich im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen für eine Kandidatur für den Bundestag. Das teilte der 65-Jährige am Dienstagabend nach Angaben seines Sprechers in einem Brief an die Mitglieder der Kreisvorstände und Vorsitzenden der Ortsverbände der CDU mit.
Am Montag war Merz von den Stadtverbänden Sundern und Arnsberg einstimmig als Kandidat für den Bundestagswahlkreis vorgeschlagen worden. Man habe dabei den vielfach aus der CDU geäußerten Wunsch berücksichtigt, dass Merz auch weiterhin eine wichtige Rolle in der Politik des Landes einnehmen solle, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverbände. Am Dienstagabend beriet der CDU-Kreisvorstand über das Verfahren zur Aufstellung der Kandidaten.
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Merz geht offiziell ins Rennen – kommt es zur Kampfkandidatur?
„Ich freue mich sehr über die Nominierung und bin bereit anzutreten“, kommentierte Merz seine Kandidatur auf Twitter. „Der Hochsauerlandkreis ist meine Heimat. Ich hätte große Freude daran, die Menschen und unsere Region im #Bundestag zu vertreten.“ Die Entscheidung liege nun bei den Delegierten des Gesamtwahlkreises.
Derzeit sitzt Patrick Sensburg als CDU-Abgeordneter für den Wahlkreis im Bundestag. Der Verwaltungsexperte und Präsident des Bundeswehr-Reservistenverbandes hielt auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montagnachmittag an seiner im Januar erklärten Kandidatur fest. Der „Spiegel“, der ebenfalls über die Personalie berichtete, zitierte Sensburg mit den Worten: „Ich bleibe dabei: Ich trete wieder an.“ Demnach scheue er auch keine direkte Auseinandersetzung mit Merz. „Wenn es sein muss, scheue ich auch keine Kampfkandidatur“, sagte er dem Nachrichtenmagazin.
Laschets Zurückhaltung 17.30
Bereits am Wochenende war bekanntgeworden, dass der im Januar im Kampf um den CDU-Parteivorsitz gegen Armin Laschet unterlegene Merz sich eine Kandidatur vorstellen könne. Der in Brilon geborene Jurist war von 2000 bis 2002 CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag. Bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte Merz nicht mehr, kümmerte sich stattdessen um seine Anwaltskanzlei und ging in die Wirtschaft, etwa zum amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock, wo er Aufsichtsratschef für Deutschland wurde. 2018 unterlag Merz in einer Stichwahl um den CDU-Parteivorsitz Annegret Kramp-Karrenbauer.
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