US-Präsident Donald Trump hat auf die heftige Kritik an seinen Aussagen zu dem gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier reagiert und von einem Missverständnis gesprochen. „Selbstverständlich mache ich Nordkorea für Ottos Misshandlung und Tod verantwortlich“, schrieb Trump auf Twitter. Man dürfe nicht vergessen, dass er selbst für Warmbiers Freilassung gesorgt habe.
Er könne es nie leiden, wenn seine Aussagen falsch dargestellt würden, beklagte Trump. Im Besonderen gelte das aber für den Fall von Warmbier und dessen „großartiger Familie“. Der Präsident schrieb weiter: „Ich liebe Otto und denke oft an ihn!“
Anfang 2016 war der damals 21-jährige Otto Warmbier nach einer Gruppenreise in Nordkorea bei der Ausreise festgenommen und wegen „feindlicher Handlungen gegen den Staat“ zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. 2017 wurde er freigelassen und zurück in die USA gebracht. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA im Juni 2017 starb er – er hatte damals bereits 15 Monate lang im Koma gelegen.
Warmbiers Eltern haben Nordkorea wegen „brutaler Folter und Mord“ verklagt, sie verlangen mehr als 500 Millionen Dollar (rund 438 Millionen Euro) von dem Regime in Pjöngjang. Sie werfen dem Regime von Machthaber Kim Jong Un vor, es habe Otto Warmbier als Geisel genommen, als politischen Gefangenen gehalten und brutal misshandelt.
Nach seinem Treffen mit Kim Jong Un in Vietnam hatte Trump den nordkoreanischen Machthaber im Fall Warmbier in Schutz genommen und gesagt, er gehe davon aus, dass Kim nichts von der Inhaftierung des jungen Mannes in seinem Land gewusst habe.
Dass er nun Kims Angaben Glauben zu schenken scheint, sorgte in den USA parteiübergreifend für empörte Reaktionen. Auch die Eltern Warmbiers kritisierten Trumps Parteinahme für Kim scharf.
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