Der frühere französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron tritt bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr an. Der parteilose Polit-Jungstar verkündete am Mittwoch in der Pariser Vorstadt Bobigny seine Kandidatur für das höchste Staatsamt: „Ich bin Kandidat für das Präsidentenamt.“ Damit fordert der 38-jährige Ex-Investmentbanker den sozialistischen Präsidenten François Hollande heraus, für den er erst als Berater und dann als Wirtschaftsminister tätig war.

Macron war Ende August nach zwei Jahren im Amt als Wirtschaftsminister zurückgetreten. Der als sozialliberal geltende Reformpolitiker verschaffte sich damit Freiraum für eine Präsidentschaftskandidatur. Bereits im April hatte er seine eigene politische Bewegung En marche! (in etwa: Vorwärts!) gegründet. Diese soll nach seinen Worten „weder links noch rechts“ sein und eine neue „Dynamik“ gegen Reform-„Blockaden“ in Frankreich schaffen.

Macron gilt vielen als Hoffnungsträger

Das politische System in Frankreich habe aufgehört, diejenigen zu schützen, die Schutz brauchten, sagte Macron am Morgen vor Journalisten. Seine Partei solle nicht den Eigeninteressen dienen, sondern im Interesse des Landes entscheiden. Weiter sprach er sich für die Europäische Union aus. Sie sei „unsere Chance in der globalisierten Welt“.

Für viele Franzosen ist Macron ein großer Hoffnungsträger, der das unter hoher Arbeitslosigkeit und schwachem Wirtschaftswachstum leidende Land nach vorne bringen könnte. „Endlich“ habe sich Macron entschieden, zu kandidieren, kommentierte die Zeitung Le Monde. In Umfragen liegt er klar vor dem unbeliebten Hollande. Allerdings hat er keinen Parteiapparat hinter sich. Auch ist er noch nie in ein Amt gewählt worden.

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