Jahrestag des Terrors
Paris (dpa) – Am Jahrestag der Pariser Terroranschläge gedenkt Frankreich der Opfer. Präsident François Hollande enthüllte am Vormittag eine Gedenktafel vor dem Stade de France im Vorort Saint-Denis.
Dort hatten sich am 13. November 2015 drei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Anschließend begab er sich in Begleitung der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und mehrerer Regierungsmitglieder an die Anschlagsorte im Osten der französischen Hauptstadt, wo Islamisten auf Besucher mehrerer Bars geschossen hatten.
Der Sohn des am Stadion ermordeten Passanten rief dazu auf, der Furcht nicht nachzugeben. Angesichts der Angst «müssen wir alle weiter in aller Freiheit voranschreiten», sagte er. «Im Bewusstsein der Risiken, ohne jemals denen nachzugeben, die uns terrorisieren wollen.» Reden Hollandes oder anderer Verantwortlicher waren nicht geplant, in Abstimmung mit Opferverbänden hatten sie sich für ein zurückhaltendes Gedenken entschieden.
Auf den Plaketten stehen jeweils die Namen der Opfer. Insgesamt waren in der Pariser Terrornacht 130 Menschen ermordet worden. Die meisten Opfer forderte der Anschlag dreier schwerbewaffneter Terroristen auf den Konzertsaal «Bataclan». Die Veranstaltungshalle wurde am Samstagabend nach monatelangen Renovierungsarbeiten mit einem Konzert des britischen Musikers Sting wiedereröffnet.
Russlands Inlandsgeheimdienst FSB hat unterdessen nach eigenen Angaben zehn Männer festgenommen, die in Moskau und St. Petersburg Terroranschläge wie vor einem Jahr in Paris geplant haben sollen. Es gebe Hinweise, dass die mutmaßlichen Angehörigen der Organisation Islamischer Staat (IS) mit Sprengsätzen und Maschinengewehren unter anderem zwei Einkaufszentren attackieren wollten, berichtet die russische Regierungszeitung «Rossijskaja Gaseta».
Demnach stammen die Festgenommenen aus den islamisch geprägten Ex-Sowjetrepubliken Tadschikistan, Usbekistan und Kirgistan in Zentralasien. Im Oktober 2015 waren bei einem Bombenanschlag auf eine russische Passagiermaschine auf dem Weg von Ägypten alle 224 Insassen ums Leben gekommen. Die Terrormiliz IS bekannte sich zu der Tat.
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