Atuellen Umfragewerten zufolge ist die Mehrheit der Menschen in Frankreich mit der Arbeit der Regierungschefin unzufrieden. Élisabeth Borne aber gibt sich kämpferisch.
Gerüchten einer drohenden Abberufung zum Trotz hat Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne ihren Regierungswillen betont. „Ich will mich weiter für die Franzosen einbringen“, sagte Borne dem Sender France Info. „Ich habe Reformen vorangebracht, ich kenne die Abgeordneten und das Parlament, ich kann meinem Land nützlich sein“, sagte die 62-Jährige. „Ich war Vorstandsvorsitzende eines Unternehmens, Präfektin einer Region, es ist keine Schande, die Realität des Landes zu kennen.“
Nach der zähen Umsetzung der Rentenreform hatten sich Gerüchte über eine Regierungsumbildung und eine Auswechselung Bornes gehäuft. Es machten bereits Namen möglicher Nachfolger die Runde. Macron aber setzte sich und der Regierung eine Frist bis zum Nationalfeiertag am 14. Juli, um die Zügel wieder fester in die Hand zu nehmen.
Dabei ist die Mehrheit der Menschen in Frankreich mit der Arbeit der Regierungschefin unzufrieden, wie eine am Montag vorgelegte Umfrage für die „Le Figaro“ ergab. 69 Prozent halten ihre Bilanz demnach für unbefriedigend und 62 Prozent wollen, dass Macron sie auswechselt.
Präsident Emmanuel Macron sagte am Montagabend im Sender TF1, er sei stolz, Borne in das Amt berufen zu haben. Sie habe zahlreiche schwierige Texte durchgebracht. „Élisabeth Borne handelt an meiner Seite mit Stärke, Überzeugung und Mut.“
Mit Borne berief Staatschef Macron vor einem Jahr erstmals seit 30 Jahren wieder eine Frau an die Regierungsspitze, Borne ist die zweite Premierministerin Frankreichs überhaupt.
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