Seit fast drei Jahren bemüht sich Donald Trump darum, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko errichten zu dürfen. Sie werde, so behauptet der US-Präsident, die illegale Einwanderung und den Drogenschmuggel erschweren. Kritiker halten das geplante Bauwerk hingegen für weitgehend sinnlos.
Gut ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen zeigt sich nun: Das Projekt kommt nur sehr schleppend voran. Wie die „New York Times“ am Donnerstag berichtete, verzögert sich der Bau, weil ein Großteil des Landes, auf dem Mauerabschnitte errichtet werden sollen, noch in Privatbesitz ist. An diese Grundstücke zu gelangen, sei für den Präsidenten die vielleicht größte Hürde, um eines seiner zentralen Wahlversprechen einzulösen, so die US-Zeitung.
Ohnehin ist der Mauerbau politisch hoch umstritten, auch weil er mehrere Milliarden Dollar verschlingen wird. Über die Finanzierung gab es heftige Auseinandersetzungen mit dem Kongress, der die Mittel nicht bewilligen wollte.
Knapp fünf von 260 Kilometern
Von den umgerechnet rund 260 Kilometern Grenzbefestigung, die durch den südlichen Teil von Texas verlaufen sollen, führten gut 231 Kilometer über Privatgelände, heißt es in der „New York Times“, die sich auf Angaben der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde beruft. Seit 2017 habe die Regierung davon lediglich knapp fünf Kilometer erwerben können. Die bisherigen Baumaßnahmen seien hauptsächlich auf Grundstücken durchgeführt worden, die sich auch zuvor bereits in staatlichem Eigentum befunden hätten.
Grundbesitzer hätten zwar geringe Erfolgsaussichten, sich gerichtlich gegen die Enteignung ihres Landes zu wehren, berichtet die „New York Times“. Doch das hält viele offenbar nicht davon ab, es dennoch zu versuchen.
Schon die Regierung unter George W. Bush habe mehr als 300 Landeigentümer verklagt, als der damalige US-Präsident 2006 ein Gesetz unterzeichnet habe, um die bestehende Grenze zu Mexiko besser zu befestigen. 46 dieser Fälle sind bis heute nicht abgeschlossen – und Dutzende neue hinzugekommen.
Die meisten für den Mauerbau vorgesehenen Grundstücke entlang der Osthälfte der Grenze, also zwischen El Paso und dem Atlantik, sind im Besitz von Farmern, Privateignern oder Unternehmen. Ein weiterer Abschnitt in Südtexas würde außerdem ein Naturschutzgebiet zerteilen. Und an der texanischen Golfküste würde die Mauer durch ein Gelände führen, auf dem der Weltraumkonzern SpaceX gerade eine neue Raketenabschussrampe baut.
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