Sarah Olney hat gegen den Brexit gekämpft – und gewonnen. Zumindest in ihrem Londoner Wahlkreis. Die Politikerin holte bei einer Nachwahl in Richmond Park einen Sitz im Parlament. Mit 20.510 Stimmen (49,7 Prozent) lag sie am Ende vor dem konservativen Mandatsträger Zac Goldsmith, für den 18.638 Menschen votiert hatten. Eine Überraschung mit Signalwirkung.
Die 39-jährige Siegerin ist eigentlich politisch unerfahren, ihr Widersacher Goldsmith dagegen ein bekannter Politiker. Er hatte bei der vergangenen Wahl 2015 noch klar gesiegt. Nach einem Bruch mit seiner Tory-Partei stellte er sich erneut zur Wahl – als unabhängiger Kandidat. Beobachter werten Olneys Triumph nun als Votum gegen den Brexit-Kurs der konservativen Regierung.
Zwar ist der Wahlkreis konservativ-bürgerlich geprägt, beim Referendum im Juni hatten aber 69 Prozent gegen den Brexit gestimmt. Olney warb vor der jetzigen Entscheidung um den Parlamentssitz damit, zumindest für den Verbleib Großbritanniens im EU-Binnenmarkt zu werben. In ihrer Siegesrede kündigte sie gar an, grundsätzlich gegen einen Austritt des Landes aus der Europäischen Union zu votieren, sollte es zu einer Abstimmung kommen. „Ich habe jetzt das Mandat dafür“, sagte Olney.
Goldsmith dagegen steht hinter dem Brexit. Er erlebte bereits seine zweite Niederlage in diesem Jahr. Im Mai hatte er sich für den Posten des Londoner Bürgermeisters beworben und war an dem Kandidaten der Labour-Partei, Sadiq Khan, gescheitert.
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