In Großbritannien sorgt ein Artikel der Sunday Times für Diskussionen über das Atomwaffenprogramm des Landes. Die Zeitung hatte unter Berufung auf einen hochrangigen Marinevertreter berichtet, dass die Regierung einen gescheiterten Raketentest vertuscht habe. Eine Trident-II-D5-Rakete sei vor der Küste des US-Bundesstaats Florida vom Kurs abgekommen und zwischenzeitlich auf die US-Küste zugerast.

Ein Regierungssprecher bestätigte lediglich, dass die Rakete zu Testzwecken vom U-Boot HMS Vengeance – einem der vier Atom-U-Boote der britischen Marine – abgeschossen worden sei. Premierministerin Theresa May wollte sich nicht dazu äußern, ob sie vor der Parlamentsentscheidung zur Erneuerung des britischen Atomwaffenprogramms von der Panne gewusst hatte.

„Ein katastrophaler Fehlschlag“

Wie der Marinevertreter der Times sagte, war das Geschoss, das zeitweilig auf die US-Küste zuraste, nicht mit einem Sprengkopf bestückt gewesen. Nach dem „katastrophalen Fehlschlag“ habe an der britischen Regierungs- und Militärspitze „große Panik“ geherrscht. Um die Glaubwürdigkeit des britischen Atomwaffenprogramms nicht zu gefährden, habe sich die Regierung schließlich entschieden, den Zwischenfall zu vertuschen.

Zum Zeitpunkt des Raketentests war noch Mays Vorgänger David Cameron im Amt. Im Juli hatte das britische Parlament für eine Erneuerung des britischen Atomwaffenprogramms gestimmt. May, die Cameron nach dem Brexit-Referendum vom 23. Juni an der Regierungsspitze abgelöst hatte, warb bei den Abgeordneten erfolgreich für das 41 Milliarden Pfund (47 Milliarden Euro) teure Projekt.

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