Fahrer gilt als radikalisiert
Brüssel (dpa) – Die Polizei hat in Brüssel den Fahrer eines mit Gasflaschen beladenen Autos gestoppt, der eine rote Ampel überfahren hatte. Der Mann gelte als radikalisiert, sagte der Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde St.-Gilles, Charles Picqué, dem Sender RTBF.
Die Polizei löste einen Großeinsatz in der Nähe des Südbahnhofs aus. Dieser Bahnhof ist der wichtigste Bahnknotenpunkt der belgischen Hauptstadt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren in dem Wagen zwei Gasflaschen. Der Mann sei festgenommen worden und solle nun befragt werden.
Der Sender RTBF berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen, der Verdächtige sei 2016 in einem Verfahren wegen Terrorismus zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren auf Bewährung verurteilt worden.
Die Staatsanwaltschaft wollte sich zur Identität des Mannes zunächst nicht äußern und warnte vor Spekulationen. Man bemühe sich noch herauszufinden, wohin die Gasflaschen transportiert werden sollten und was die möglichen Motive des Fahrers waren. «Es ist viel zu früh, um zu bestätigen, dass der Fahrer eine kriminelle Absicht verfolgt hätte», teilte die Behörde mit. «Jede derartige Spekulation ist verfrüht.»
Der Wagen hatte am Donnerstagnachmittag eine rote Ampel überfahren, bevor er von der Polizei angehalten wurde. Als die Beamten die Gasflaschen im Kofferraum entdeckten, forderten sie Sprengstoffexperten der Armee an.
Umliegende Häuser und die nahe Metrostation Porte de Hal wurden nach Polizeiangaben vorsorglich evakuiert. Die Brüsseler Verkehrsbetriebe STIB kündigten eine längere Schließung der Station an. Zudem sei eine bestimmte U-Bahn-Strecke auf Anordnung der Polizei geschlossen worden.
Der Fahrer habe sich geweigert, den Kofferraum für die Polizei zu öffnen, deshalb habe der Kofferraum aufgebrochen werden müssen, sagte Bürgermeister Piqué. Es sei schwer zu sagen, wie gefährlich das im Auto entdeckte Material sei.
In Brüssel gilt eine hohe Terrorwarnstufe. Vor knapp einem Jahr hatten Selbstmordattentäter in der Metro und am Flughafen der Stadt mehr als 30 Menschen getötet und Dutzende verletzt.
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