Ein Mann mit Allmachtsfantasien, der Behinderte beleidigt, der Hass predigt, der Millionen Migranten ausweisen und wichtige Handelsabkommen neu verhandeln will, wird das mächtigste Land der Erde regieren: Entgegen nahezu allen Umfragen wählten die Amerikaner am vergangenen Dienstag den Republikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Der SPIEGEL widmet dem vielleicht spektakulärsten Wahlsieg in der Geschichte der USA einen thematischen Schwerpunkt, fast alle Ressorts befassen sich in mehreren Stücken mit dem historischen Ereignis.

Holger Stark verbrachte den Wahlabend im Jacob Javits Center in Manhattan, wo Trumps Rivalin Hillary Clinton eigentlich ihren Sieg feiern wollte, wo sich aber früh Ernüchterung breitmachte. „Das weiße Amerika hat sich das Land zurückerobert, das ihm Barack Obama und die Minderheiten streitig gemacht haben“, sagt Stark. „In Trump hat es einen radikalen, charismatischen Führer gefunden, der den Widerstand gegen die multikulturelle Moderne vereinen konnte.“ Marc Hujer recherchierte in Las Vegas, Nevada. Auf der Siegesfeier im Trump International Hotel wurden er und Fotograf Serge Hoeltschi vulgär beschimpft; Hoeltschi musste nach Androhung von Prügel seine Bilder löschen. Hujer hat zehn Jahre lang in den USA gelebt, seine Kinder wurden dort geboren. Er sagt: „Ich liebe dieses Land, aber Trumps Wahl ist grauenvoll.“

Dirk Kurbjuweit geht in einem Essay der Frage nach, welche Auswirkungen Trumps Erfolg auf den Westen haben wird. Und Thomas Hüetlin schreibt über den künftigen US-Präsidenten als Popstar.

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REUTERS

Nach der Wahl: Tage des Zorns

Die Wahl Donald Trumps gleicht für manche Amerikaner einem Weltuntergang, für andere ist sie die lang ersehnte Rache am Establishment. Reportage aus einem zerrissenen Land.

Von Uwe Buse, Marc Hujer, Katrin Kuntz, Gordon Repinski, Mathieu von Rohr, Thomas Schulz und Holger Stark


DPA

Die USA und die Nato: Signal des Niedergangs

Die Nato sieht sich durch Trump grundsätzlich infrage gestellt. Eine interne Einschätzung zeigt, was es bedeuten würde, wenn Amerika seinen Einsatz in Europa einschränkte.

Von Matthias Gebauer, Konstantin von Hammerstein, Christiane Hoffmann, Peter Müller und Christoph Schult


DER SPIEGEL

Das Ende der US-Führung: Hundert Jahre Angst

Auch Geschichte neigt manchmal zum Pathos. Im Januar 2017, wenn Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wird, feiert das amerikanische Zeitalter seinen 100. Geburtstag. Und wird begraben. Der Westen unter amerikanischer Führung – ein Nachruf.

Von Dirk Kurbjuweit


AP

Die Wahl, die Geschichte gemacht hat: Der Avatar

Präsident Trump wird die herkömmliche Politik radikal umgestalten. Was tun wir eigentlich, wenn er seine Ansichten in brutale Politik münzt und Millionen Menschen drangsaliert?

Nils Minkmar über das Kalkül von Donald Trumps vermeintlicher Unberechenbarkeit.


George Frey / Getty Images

Demoskopie der Wahl: Wahr gesagt

Sie konnten es selbst kaum glauben: Eine kleine kalifornische Forschergruppe hat Donald Trumps Sieg prognostiziert. Wie haben sie das geschafft?

Von Johann Grolle


imago / ZUMA Press

Trump als Popstar: „Du bist gefeuert“

All jene, die sich darüber wundern, wie es Donald Trump so weit bringen konnte, sollten bedenken, dass er kein Außenseiter war, sondern ein Medieninsider neuer Art. Er wusste, wie man Quote macht und die Massen zum Träumen bringt. Das hat er nun geschickt genutzt.

Von Thomas Hüetlin


Michael Ventura

Medien in den USA: Leben Journalisten in einer linken Blase? In den USA entbrennt die Debatte über eine vermeintliche Lügenpresse. Der Vorwurf: Journalisten erkennen nicht mehr die Lebensrealität der Menschen, dadurch haben sie Donald Trump erst groß gemacht. Ist da was dran?

Ein Interview von Isabell Hülsen

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