Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) soll das schiefe Minarett der Al-Nuri-Moschee in der umkämpften Stadt Mossul gesprengt haben. Die irakische Armee erklärte am Mittwochabend, auch die dazu gehörende Al-Nuri-Moschee liege in Trümmern. Der Ort ist äußerst symbolträchtig: In dem Gotteshaus hatte IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi 2014 das „Kalifat“ der Dschihadisten ausgerufen.
Derweil beschuldigte der IS die von den USA geführte Allianz, die historische Moschee durch Luftangriffe zerstört zu haben. Die USA dementierten diesen Vorwurf. „Wir sind in dieser Gegend keine Angriffe geflogen,“ sagte John Dorrian, der Sprecher der Allianz. Verantwortlich für die Sprengung der Moschee sei der IS.
Vor der Sprengung waren irakische Truppen staatlichen Medien zufolge in der IS-Hochburg weiter gegen die Terrormiliz vorgerückt. Einen halben Kilometer seien sie in das verbliebene Viertel der Dschihadisten in der Altstadt Mossuls eingedrungen. Die vollständige Einnahme der Großstadt sei nicht mehr fern, sagte ein Militärsprecher. Die Soldaten seien mit mindestens zwei Luftangriffen unterstützt worden. Wenigstens 13 IS-Mitglieder seien getötet worden.
Den Berichten zufolge waren die Streitkräfte auch näher an die Große Moschee von Al-Nuri herangerückt. Ein Armeeführer teilte weiter mit, als die irakischen Kräften an der Moschee ankamen, hätten sie die Zerstörung bemerkt. Der Armeevertreter sprach von einem „historischen Verbrechen“. Das Gotteshaus hat eine große symbolische Bedeutung, weil IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi sich dort das erste Mal der Öffentlichkeit gezeigt hatte.
Die irakischen Truppen hatten am Wochenende mit dem Sturm auf die Altstadt von Mossul begonnen. Die Offensive auf die wichtigste Stadt im Irak unter Kontrolle des IS läuft seit vergangenen Herbst.
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