Mehrere Festnahmen

Paris/Straßburg (dpa) – Mit mehreren Festnahmen haben Sicherheitsbehörden in Frankreich nach Regierungsangaben einen weiteren Terroranschlag verhindert.

Der Inlandsgeheimdienst habe eine terroristische Aktion vereiteln können, die seit langer Zeit geplant worden sei, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve. Er ging dabei nicht näher auf die Anschlagspläne ein und verwies auf laufende Ermittlungen der Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft.

In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag wurden in Straßburg und Marseille sieben Personen festgenommen. Sie seien zwischen 29 und 37 Jahre alt und hätten französische, marokkanische und afghanische Nationalitäten. Die Operation sei das Ergebnis monatelanger Ermittlungen, bei denen Mitte Juni bereits fünf Menschen festgenommen wurden. Zwei von ihnen säßen inzwischen in Untersuchungshaft.

Der Straßburger Bürgermeister Roland Ries erklärte, dass der Terrorplan nicht dem Weihnachtsmarkt der Stadt am Rhein gegolten habe. Dies habe ihm Cazeneuve in einem Telefongespräch versichert, sagte Ries nach Angaben des Senders France Bleu Alsace auf einer Pressekonferenz. Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt, der jährlich etwa zwei Millionen Besucher anzieht, soll am Freitag öffnen.

«Den Weihnachtsmarkt zu streichen hieße Zugeständnisse an Daesh (die Terrormiliz Islamischer Staat) zu machen», sagte Ries. Der Weihnachtsmarkt von Straßburg werde einer der am besten gesichertsten Orte Frankreichs sein, versprach der Vorsitzende der Metropolregion, Robert Herrmann.

Der zuständige Präfekt hatte Anfang des Monats gesagt, dass der Weihnachtsmarkt im Zweifel unterbrochen oder abgesagt werden könnte. Im Jahr 2000 war ein Attentat auf den Straßburger Markt verhindert worden. Eine algerische Gruppe hatte einen Sprengstoffanschlag geplant.

Frankreich wird seit knapp zwei Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert. Im Land gilt immer noch der Ausnahmestand. Vor ungefähr einer Woche beging das Land mit Gedenkfeiern den ersten Jahrestag der verheerenden Pariser Terrornacht vom 13. November, bei der 130 Menschen starben. Cazeneuve erneuerte am Montag seine Warnung vor der großen Gefahr weiterer Anschläge. Seit Januar seien bei Anti-Terror-Ermittlungen 418 Menschen festgenommen worden.

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