Nach dem Sieg von Donald Trump bei der amerikanischen Präsidentschaftswahl fragen sich nun viele: Wie wird die Politik des Republikaners das Verhältnis zu anderen Ländern in der Welt verändern? Bisher blieben die politischen Pläne des Wahlsiegers eher vage, kaum mehr als Ein-Satz-Ankündigungen. Entsprechend gemischt fallen die Reaktionen auf die Wahl aus. Ein Überblick:
Vertreter rechtspopulistischer Parteien quer durch Europa sehen in Trumps Sieg ein Aufbruchsignal:
- Marine Le Pen, Chefin des rechten Front National (FN) in Frankreich, übermittelte dem „neuen Präsidenten der USA und dem amerikanischen Volk“ auf Twitter ihre „Glückwünsche“.
- FN-Vizepräsident Louis Aliot erklärte, die US-Wähler hätten „einer arroganten Elite den Stinkefinger gezeigt“.
- Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders twitterte: „Die Amerikaner holen sich ihr Land zurück.“
- „Es sieht so aus, als würde 2016 das Jahr von zwei großen politischen Revolutionen“, schrieb der frühere Chef der europafeindlichen Partei Ukip, Nigel Farage, mit Blick auf das Brexit-Votum der Briten und Trumps Wahlsieg.
Eher positive Reaktionen gab es aus der Türkei und von den Philippinen:
- Der Außenminister der Türkei, Melvut Cavusoglu, gratulierte Donald Trump und sagte, Ankara wolle das vertrauensvolle Verhältnis und die Zusammenarbeit stärken.
- Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit der kommenden amerikanischen Regierung, sagte Rodrigo Duterte, Regierungschef der Philippinen. Diese basiere auf gegenseitigem Respekt, demokratischen Werten und dem geltenden Gesetz.
Andere Politiker zeigten sich überrascht bis verunsichert:
- Nach Ansicht von Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault gibt es nun mehr Unklarheiten. „Was wird aus dem Pariser Klimaabkommen? Was wird aus der Atomvereinbarung mit Iran, die Donald Trump infrage stellen will? Das sind entscheidende Fragen, die wir bereits stellen.“
- Die Beziehungen zwischen Italien und den USA ändern sich nach Auffassung des italienischen Außenministers nicht. „Wir werden die Fundamente unserer Außenpolitik nicht verändern und mit den Vereinigten Staaten weiter zusammenarbeiten“, sagte Paolo Gentiloni.
- „Wir werden weiter zusammenarbeiten, die Stärke Europas wiederentdecken“, schrieb auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini auf Twitter. Die EU will auch mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump zusammenarbeiten. Die Beziehungen zwischen der EU und den USA seien „tiefer als jeder Politikwechsel.“
- Der maltesische Regierungschef Joseph Muscat, dessen Land ab Januar den EU-Vorsitz übernimmt, gratulierte Trump. „Jetzt ist es Zeit für Europa und die USA enger zusammenzurücken und nicht andersherum“, schrieb er auf Twitter.
Video-Kommentar: Wir sind im Zeitalter des Populismus angekommen
Die detaillierten Ergebnisse der US-Wahl finden Sie in der Grafik:
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