Iraks Armee ist nach eigenen Angaben in der Stadt Hammam al-Alil auf ein Massengrab gestoßen. Es handelt sich demnach um rund 100 Leichen, die in dem Ort südlich von Mossul entdeckt wurden. Die Opfer seien enthauptet worden.
Hammam al-Alil war erst am Samstag aus der Gewalt der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) befreit worden. Iraks Armee, kurdische Peschmerga und Milizen hatten vor drei Wochen eine Großoffensive auf die Millionenstadt Mossul, eine Hochburg des IS, begonnen.
Die Leichen seien in der Nähe der landwirtschaftlichen Universität entdeckt worden, teilte ein Armeesprecher mit. Es handele sich überwiegend nur noch um Skelette. Forensiker würden die Opfer untersuchen. Es sei aber schwer zu erklären, ob es sich um Soldaten oder Zivilisten handele.
Der IS hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur AP im Sommer 2014 mehrere Massaker verursacht, als seine Kämpfer in den Norden und das Zentrum des Irak vordrangen.
Kurdische Peschmerga-Kämpfer berichteten am Montag, mit dem Ort Baschika im Nordirak eine der letzten IS-Bastionen im Umland von Mossul eingenommen zu haben. Die Einheiten seien bis in Zentrum des Ortes vorgedrungen und hätten das Rathaus unter Kontrolle gebracht, sagte Peschmerga-Kommandeur Asis Wisi am Montag. Einige wenige IS-Kämpfer hätten sich noch in Gebäuden versteckt. Reporter meldeten, es habe noch Schusswechsel gegeben.
Baschika liegt etwa 20 Kilometer von Mossul entfernt am Fuß eines gleichnamigen Berges.
Die Offensive zur Rückeroberung Mossuls hatte am 17. Oktober begonnen. An ihr sind zehntausende irakische Soldaten und kurdische Peschmerga-Kämpfer beteiligt. Sie werden durch Luftangriffe der internationalen Anti-IS-Koalition unter Führung der USA unterstützt. In der mehr als eine Million Einwohner zählenden Großstadt werden zwischen 3000 und 5000 IS-Kämpfer vermutet. Die Kämpfe trieben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) vom Montag bereits mehr als 34.000 Zivilisten in die Flucht.
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