«Stark religiös radikalisiert»
Ludwigshafen (dpa) – Ein zwölfjähriger Junge hat nach «Focus»-Informationen angeblich versucht, einen Nagelbombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen zu verüben. Das Magazin beruft sich auf Angaben der Justiz- und Sicherheitsbehörden.
Demnach kam es am 26. November nur deshalb nicht zu einer Detonation, weil der Sprengsatz nicht zündete. Im Bericht heißt es weiter, nach Erkenntnissen der Ermittler sei der «stark religiös radikalisierte» Junge womöglich von einem «unbekannten Mitglied» der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) «angestiftet oder angeleitet» worden.
Nach «Focus»-Informationen ermittelt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wegen des Verdachts einer «schweren staatsgefährdenden Gewalttat». Das zuständige Polizeipräsidium Rheinpfalz verwies am Freitagmorgen auf dpa-Anfrage auf den Generalbundesanwalt. In Karlsruhe war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Nach «Focus»-Angaben soll der Junge am 26. November versucht haben, den Sprengsatz – ein mit Sprengpulver gefülltes Konservenglas – auf dem Weihnachtsmarkt zu zünden. Am 5. Dezember habe er den Sprengsatz dann in einem Gebüsch nahe dem Rathaus deponiert. Nachdem ein aufmerksamer Passant die Polizei über den Fund informiert habe, hätten Spezialisten einen Teil der hochbrisanten Mischung gesprengt. Schon damals hatte die Polizei mitgeteilt, ein Zwölfjähriger stehe im Verdacht, das Glas in der Nähe des Rathaus-Centers abgelegt zu haben.
Laut «Focus» führt parallel die Staatsanwaltschaft Frankenthal Ermittlungen gegen den 2004 in Ludwigshafen geborenen Jungen, wobei das Verfahren wegen der Strafunmündigkeit des mutmaßlichen Täters demnächst wohl eingestellt werde.
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