Die Kämpfe in Ost-Aleppo gehen zu Ende; mit russischer und iranischer Hilfe hat Präsident Baschar al-Assad die Rebellenhochburg eingenommen, um den Preis von Tod und Vertreibung der Zivilbevölkerung. Während die Welt auf die Tragödie schaut, hat man im fernen Moskau ein kleines Dankeschön für die eigenen Truppen organisiert. Rechtzeitig zum Jahresende erscheint der „Kalender für russische Offiziere, von syrischen Mädels“.

Zwölf hübsche Syrerinnen haben sich dafür altrussischen Kokoschnik-Kopfputz aufgesetzt, und jede von ihnen ruft dem Betrachter mit kokettem Blick ein anzüglich-doppelsinniges Lob zu. Es ist der ideale Wandschmuck für russische Piloten, die in ihrer Baracke auf dem Stützpunkt Latakia noch ein freies Stück Wand zwischen Ikone und Putin-Porträt haben. Das Projekt ist mit Staatsgeldern gefördert, beteiligt ist die Organisation „Set“ die schon allerlei patriotische Putin-Fanartikel gestaltet hat und keine Geschmacklosigkeit fürchtet.

„Wenn westliche Medien über Syrien berichten, dann übergehen sie russische Hilfslieferungen, die beispiellose Tapferkeit des russischen Militärs, die Tausenden Zivilisten, die faktisch aus der Sklaverei befreit wurden“, steht im Kalender. Alle abgebildeten Syrerinnen vereine „das Gefühl tiefer Dankbarkeit“.

Es eint sie außerdem, dass sie alle syrische Studentinnen in Moskau sind – so erklärt es am Telefon Maria Aljoschina, Leiterin des Projekts. Der Kalender werde in der Kleinstauflage von 100 Stück an die Truppen in Syrien ausgeliefert.

Nur konnten die Designer nicht ahnen, welche Rückschläge der russische Syrien-Einsatz erfahren würde. „Das Schicksal meines Palmyra ist in Deiner Hand“, sagt die August-Lady kokett. Nun hat der IS Palmyra zurückerobert, russische und syrische Truppen zogen sich zurück. „Das ist eher als Ermutigung gemeint, Palmyra wieder zu befreien“, erläutert Organisatorin Aljoschina.

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