Ein Unternehmen in Kanada darf nun offiziell Kokain herstellen und verkaufen. Der Grund: Zu viele Todesopfer durch toxische Drogen.Das kanadische Biowissenschaftsunternehmen „Sunshine Earth Labs“ hat eine Lizenz für die Herstellung und den Verkauf von Kokain erhalten. Die Befugnis spiegelt damit das Bestreben der Bundesgesundheitsbehörde wider, die Sicherheitsbedingungen für abhängige Menschen des Landes zu verbessern. Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Die Lizenzvergabe erfolgt nach einem radikalen Politikwechsel zur Bekämpfung der Opioid-Krise: Zwischen Juli 2021 und Juni 2022 starben in den USA mehr als 107.000 Menschen infolge einer Überdosis, indem kleine Mengen von Kokain, Heroin und anderen Drogen entkriminalisiert wurden.Die kanadische Hauptstadt Ottawa gewährte Britisch-Kolumbien im Januar eine strafrechtliche Ausnahmegenehmigung für das dreijährige Pilotprojekt. Das mit dem Drogenkonsum verbundene Stigma, das die Menschen davon abhält, Hilfe zu suchen, soll so beseitigt werden. Befürworter hatten sich dafür eingesetzt, dass den Süchtigen, die an Vergiftungen durch illegale Straßendrogen zu sterben drohen, sicherere Medikamente zur Verfügung gestellt werden. Tausende Todesfälle durch toxische Drogen“Sunshine Earth Labs“ hat die Erlaubnis erhalten, Kokablätter und Kokain sowie Morphin, MDMA (Ecstasy) und Heroin legal zu besitzen, herzustellen, zu verkaufen und zu vertreiben. Das teilte der Konzern in einer Erklärung mit. Die Ankündigung folgte damit auf eine ähnliche Lizenzvereinbarung, die im Februar „Adastra Labs“ angeboten wurde: die Herstellung von Cannabisextrakten. Die Lizenz erlaubt auch die Herstellung und den Verkauf von Psilocybin und Psilocin – Halluzinogene, die eher als Zauberpilze bekannt sind und ähnliche Wirkungen wie LSD haben.“Wir werden prüfen, wie die Kommerzialisierung dieser Substanz in unser Geschäftsmodell bei Adastra passt, um uns so zu positionieren, dass wir die Nachfrage nach einer sicheren Versorgung mit Kokain decken können“, sagte Geschäftsführer Michael Forbes. Britisch-Kolumbien ist nach dem US-Bundesstaat Oregon erst das zweite Land in Nordamerika, das harte Drogen im November 2020 entkriminalisiert hat.Die kanadische Provinz ist das Epizentrum einer Krise, die seit der Ausrufung des öffentlichen Gesundheitsnotstands im Jahr 2016 mehr als 10.000 Todesfälle durch Überdosierung gefordert hat. Das bedeutet, dass bei einer Bevölkerung von fünf Millionen Menschen jeden Tag etwa sechs Menschen an einer Vergiftung durch toxische Drogen sterben. Landesweit liegt die Zahl der Todesfälle bei über 30.000.
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