Kasachstan hat nach mehr als dreißig Jahren einen neuen Präsidenten. Kassym-Schomart Tokajew hat am Mittwoch den langjährigen Amtsinhaber Nursultan Nasarbajew abgelöst. Bei der Amtseinführung schlug er vor, die Hauptstadt Astana nach seinem Vorgänger in Nursultan umzubenennen. Astana hatte 1997 Almaty als Hauptstadt des zentralasiatischen Landes abgelöst. Der aktuelle Name bedeutet übersetzt schlicht „Hauptstadt“.

Nasarbajew hatte am Dienstag nach rund 30 Jahren als Staatschef überraschend seinen Rücktritt erklärt. Bei der Amtseinführung seines Nachfolgers feierten die Abgeordneten beider Häuser des kasachischen Parlaments den scheidenden Präsidenten mit minutenlangem Applaus.

Nachfolger Tokajew lobte Nasarbajew als visionären Reformer. Seine Meinung werde auch in Zukunft „spezielle Priorität“ bei wichtigen Entscheidungen haben. Tatsächlich garantieren sein lebenslanger Posten als Vorsitzender des staatlichen Sicherheitsrates und sein Titel als „Führer der Nation“ dem Ex-Präsidenten weiterhin großen Einfluss.

Als Senatsvorsitzender war Kassym-Schomart Tokajew bisher bereits der zweitmächtigste Mann im Land gewesen. Seine politische Karriere begann schon zu Sowjetzeiten, zweimal war er kasachischer Außenminister. Das Präsidentenamt hat er nun zunächst bis zu den geplanten Wahlen im April 2020 inne. Eine nennenswerte Opposition gibt es in Kasachstan nach Einschätzung von Menschenrechtsgruppen ebenso wenig wie freie Medien.

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